Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

DOI Kapitel:
A. Das akademische Jahr 2018
DOI Kapitel:
III. Veranstaltungen
DOI Artikel:
Kaegi, Dominic: Karl Jaspers und Nietzsche
DOI Artikel:
Haidle, Miriam N.: Images, gestures, voices, lives: what can we learn from Palaeolithic art?
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0076
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
III. Veranstaltungen

Karl Jaspers und Nietzsche
Workshop der interakademischen Forschungsstelle „Karl-Jaspers-
Gesamtausgabe" (KJG) am 10. April 2018
„Nietzsche“, schreibt Jaspers einmal, „war nicht Philosoph wie Philosophen
sonst, sondern etwas grundsätzlich anderes: ein Ereignis.“ Das Ereignis Nietz-
sche hat Jaspers (und nicht nur Jaspers) zeitlebens beschäftigt, ebenso fasziniert
wie herausgefordert. Resultat dieser Auseinandersetzung ist vor allem sein 1936
erschienenes Buch Nietzsche. Einführung in das Verständnis seines Philosophierens,
über dessen Neuedition im Rahmen der Karl-Jaspers-Gesamtausgabe der Work-
shop informierte.
Dr. Dominic Kaegi

„Images, gestures, voices, lives.
What can we learn from Palaeolithic art?"
Tagung der Forschungsstelle „ The Role of Culture in Early Expansions of
Humans" (ROCEEH) vom 30. Mai bis 2. Juni 2018 in Tübingen
Eine der tiefgreifendsten Entdeckungen in der europäischen Archäologie war ohne
Zweifel der erste Fund paläolithischer Felsmalereien in der Höhle von Altamira in
Spanien. Angeregt durch verzierte paläolithische Artefakte, die er auf der Weltaus-
stellung in Paris gesehen hatte, begann Marcelino Sanz de Sautuola 1879 Ausgra-
bungen in einer Höhle in Kantabrien. Während er grub, betrachtete seine Tochter
Maria die Höhlendecke und entdeckte die Malereien, die die Wissenschaft und
die Öffentlichkeit gleichermaßen fasziniert haben. Diese Entdeckung hat unser
Verständnis des Paläolithikums und die Wahrnehmung der tiefen Geschichte der
Menschheit grundlegend verändert. Wenig überraschend zog die Entdeckung auch
eine Vielzahl von Kontroversen nach sich. Diese erste Begegnung mit paläolithi-
scher Höhlenkunst hat auch eine tragische Dimension, wurde doch das beträcht-
liche Alter erst um 1900 und lange nach dem Tod Marcelino Sanz de Sautuolas
von der damaligen wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptiert. Seither wurde die
Existenz paläolithischer Malereien und figürlicher Objekte tausendfach durch gut
datierte und im gut dokumentierten Kontext geborgene Stücke bestätigt. Einige
der aktuellsten Funde stammen aus den Höhlenfundstellen der Schwäbischen Alb.
Sie gehören zu den ältesten Beispielen figurativer Objekte in der Welt. 2017 wur-
den die Höhlen in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen in Anerkennung

76
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften