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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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B. Die Mitglieder
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I. Antrittsreden
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Dabringhaus, Sabine: Antrittsrede vom 27. Oktober 2018
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https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0166
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B. Die Mitglieder

Sabine Dabringhaus
Antrittsrede vom 27. Oktober 2018

Bevor ich der Tradition der Akademie ent-
spreche und über meinen wissenschaftlichen
Werdegang berichte, ist es mir ein aufrichtiges
Bedürfnis, meinen tief empfundenen Dank
für die ehrenvolle Wahl zum ordentlichen
Mitglied auszusprechen. Die Aufnahme in
die Heidelberger Akademie der Wissenschaf-
ten bedeutet eine hohe Auszeichnung für
mich, über die ich mich sehr freue.
Es gibt auf jedem Bildungsweg Momen-
te und Begegnungen, die für seine Richtung
bestimmend sind. Eine erste Erfahrung dieser
Art war für mich der Geschichtsunterricht der
Unterprima am humanistischen Friedrich-
Gymnasium in Freiburg. Mein Lehrer verließ
den engen Rahmen des - bis zum heutigen Tage — eher eurozentrischen Geschichts-
lehrplans und übertrug mir ein Referat über die Chinesische Revolution.
Durch die jugendliche Lektüre der China-Romane von Pearl S. Buck, der
Nobelpreisträgerin für Literatur des Jahres 1938, war ich erstmals mit diesem Land
und seiner Geschichte in Berührung gekommen. Die Vorbereitung des Referats
vertiefte mein Interesse und ich entschloss mich nach dem Abitur zum Studium
der chinesischen Geschichte. Dies hieß nicht nur im Jahr 1981, sondern bedeutet
bis zum heutigen Tag: sich im Fach Sinologie einzuschreiben.
Auch im Studium waren es besondere Momente und Begegnungen, die mei-
nen weiteren Lebensweg formten:
In München zeigte mir der Politikwissenschaftler Peter-Joachim Opitz, wie
sich China-Themen in eine sozialwissenschaftliche Disziplin integrieren ließen.
In Freiburg fand ich mit Gudula Linck, die später in Kiel das Fach Sinologie
etablierte, meine erste akademische Lehrerin - und eine lebenslange Freundin.
Gudula Linck hat nicht nur sozialgeschichtliche Themen für die deutsche Sino-
logie erschlossen, sondern uns Studierenden mit großer Empathie die Kultur und
Geschichte Chinas vermittelt. Für sie war und ist die China-Expertise nicht nur
ein wichtiger wissenschaftlicher Zweig. Gudula hat uns die chinesische Kultur
auch vorgelebt - mit eigenen Gedichten, gemeinsamem chinesischen Essen und
vielen Begegnungen mit Studierenden und Wissenschaftlern aus China - zu ei-
nem Zeitpunkt, als dies noch keineswegs selbstverständlich war.


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