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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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B. Die Mitglieder
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I. Antrittsreden
DOI Artikel:
Schahadat, Schamma: Antrittsrede vom 21. Juli 2018
DOI Artikel:
Eich, Peter: Antrittsrede vom 26. Oktober 2018
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0163
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Antrittsrede von Peter Eich

es - indem wir Künstler und Künstlerinnen einbinden — auch ganz praktisch,
unter anderem in Kooperation mit dem Literaturhaus Stuttgart.
Damit bin ich am Ende angekommen von - um mit Gombrowicz zu spre-
chen - „Samstag ich“, und es bleibt mir nur noch, mich zu bedanken für Ihre
Geduld und natürlich dafür, dass Sie mich in die Heidelberger Akademie der Wis-
senschaften aufgenommen haben. Ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit.

Peter Eich
Antrittsrede vom 26. Oktober 2018

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Da-
men und Herren,
wie die meisten Vortragenden, deren Antrittsre-
den ich gelesen habe, möchte ich beginnen mit
dem Dank, den ich den Anwesenden schulde,
und der Ehre, die die Aufnahme für mich be-
deutet. Viele erwähnen daneben die Freude, die
Ihnen die Mitgliedschaft bereite. Zumindest
jetzt im Moment überwiegt bei mir die Sorge.
Den Grund bilden vor allem die Lebensläufe,
die ich bei der Vorbereitung gelesen oder gehört
habe. Fast alle Akademiemitglieder haben vie-
le Rufe erhalten und waren in vielen Ländern


tätig. Damit kann ich nicht aufwarten, ich war
allzu stationär. Mein wissenschaftliches Leben ist durch die Bücher getaktet, an
denen ich gerade schreibe. Aber zur Sache.
Am Anfang war Tacitus. Wie für mich geschrieben ist Ossip Mandelstams Dik-
tum, das Universum des Kindes sei der Bücherschrank der Eltern. Ich fand dort
in jungen Jahren viele antike Autoren, kirchliche und anderer Art. Sie faszinierten
mich und die Faszination hat bis heute angehalten. In der Alten Geschichte gilt seit
längerem die Einsicht, dass die Quellen nicht nur gelesen und auf Sachfragen hin
analysiert werden sollten. Wir müssen auch versuchen, Emotionen und Perfor-
manzen zu erfassen. Diese Vorgabe konnte mich nicht überraschen, genauso war
ich als Jugendlicher an die antike Literatur herangegangen, sicher grundfalsch, aber
mit hoher Intensität. Der Weg zu einem Studium von Geschichte und Latein war
damit - auch aufgrund bestehender Traditionen in der Familie - vorgegeben.
An der Universität Köln traf ich dann auf Werner Eck, der jene Form römischer
Sozialgeschichte lehrte, die ich betreiben wollte. Er wurde in den nächsten Jahren
mein Lehrer, Vorgesetzter, Ratgeber und schließlich Freund. Dies waren prägende

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