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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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A. Das akademische Jahr 2018
DOI Kapitel:
II. Wissenschaftliche Vorträge
DOI Artikel:
Weigel, Detlef: Klima im Wandel – Pflanzen im Wandel: Anpassung in der Natur und in der Züchtung
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Korte, Barbara: Verhandlungen des Heroischen in britischen Fernsehserien der Gegenwart
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0043
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Barbara Korte

gehensweise sehr schön bestätigte. Mit dieser Erkenntnis berechneten wir dann,
wie stark sich die natürliche Selektion durch veränderte Umweltbedingungen in
den verschiedenen Regionen des Verbreitungsgebiets der Ackerschmalwand vor-
aussichtlich verändern wird. Das Fazit unserer Berechnungen war, dass der Selek-
tionsdruck durch die Umwelt, der heute bereits im Mittelmeergebiet am größten
ist, in der Zukunft auch in Mitteleuropa stark zunehmen wird.
Die Ackerschmalwand ist einzigartig unter wilden Pflanzen durch das sehr
detaillierte genetische Wissen, das meine Kollegen und ich in den letzten zwei
Jahrzehnten über sie angehäuft haben. Es ist inzwischen jedoch für viele Pflanzen-
arten möglich, das Erbgut vieler Individuen aus europaweiten oder gar weltweiten
Sammlungen zu durchmustern. Diese Exemplare in einem einzigen Experiment
an verschiedenen Standorten wachsen zu lassen, um die Fitness zu messen, ist
leider wesentlich aufwändiger. Zum Glück macht jedoch auch die Feldbeobach-
tung durch Automatisierung enorme Fortschritte, und wir hoffen, dass es bald
möglich sein wird, auch über andere Arten ähnliches Wissen zu gewinnen wie
für die Ackerschmalwand. Damit werden wir in der Lage sein, die Auswirkungen
des Klimawandels auf lokale Biodiversität wesentlich besser als bislang abschätzen
können.
Barbara Korte
„Verhandlungen des Heroischen in britischen Fernsehserien der
Gegenwart"
Sitzung der Philosophisch-historischen Klasse am 27. April 2018
Der Vortrag bot Einblick in ein laufendes Forschungsprojekt, das im Freiburger
Sonderforschungsbereich „Helden, Heroisierungen, Heroismen“ (SFB 948) an-
gesiedelt ist. Es untersucht Darstellungen und Verhandlungen des Heroischen
in britischen Fernsehserien verschiedener Genres für den Zeitraum 2002 — 2015.
Heroische Figuren und heroisches Verhalten sind variabel und konkret nur als
Zusammenspiel von Eigenschaften und Kontexten zu bestimmen. Gleichwohl ha-
ben Psychologen in der Vielfalt der Erscheinungsformen Grundtypen ausgemacht,
die gängige Vorstellungen von prosozialem Heldentum prägen und auch bei der
Produktion und Rezeption der im Projekt untersuchten Fernsehserien eine Rolle
spielen. So lassen sich etwa kämpferisches, ziviles und soziales Heldentum un-
terscheiden, wobei letzteres nicht wie die beiden anderen Typen notwendig die
Bereitschaft zum physischen Risiko einschließt, sondern v. a. danach strebt, Werte
zu verteidigen oder Idealen den Weg zu bahnen. Auch wenn sich Typen abzeich-
nen, fallen Bewertungen des Heroischen je nach Kontext unterschiedlich aus und
heben sich Phasen der (tendenziellen) Wertschätzung für das Heroische von Pha-

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