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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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B. Die Mitglieder
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I. Antrittsreden
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Eich, Peter: Antrittsrede vom 26. Oktober 2018
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https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0165
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Antrittsrede von Peter Eich

ten mit Kolleginnen und Kollegen, die innerhalb und außerhalb des Fachs beunru-
higend breit gebildet sind und mich zu diesen Gesprächen auch zuließen. Und dies
gilt nicht nur für die heute üblichen institutionalisierten Foren wie SFBs, sondern
auch außerhalb, „unter der Platane“, wie Platon oder Cicero schrieben. Und auch
dafür kann ich mich bei Anwesenden sehr herzlich bedanken.
Zwei Bücher, die noch auf die vorhergehenden Jahre zurückgehen, sind in
der Folge entstanden. Die einst geplante Studie zur politischen Theologie des spä-
tantiken Westens wollte ich nicht ganz in einer Schublade begraben. Aus ihr ging
eine Biographie des Papstes Gregor des Großen hervor, dessen Werk für das Buch
zentral gewesen wäre. Biographien galten einmal als das simpelste Genre histori-
scher Studien, sind aber nach einer wissenschaftlichen Neubegründung zu einem
der schwierigsten mutiert. Wie kann man den neuen Ansprüchen gerecht wer-
den, wenn weder das in den Blick genommene Publikum noch der Lektor über
Vorkenntnisse verfügen, so dass eine solche Biographie kaum gelesen, geschweige
denn gekauft würde? Mit Günter Biamberger, dessen Kleist-Biographie viele von
ihnen kennen, konnte ich eine Einigung in dieser Frage erzielen. Man muss die
Biographie zweimal schreiben, eine einfache, altmodische und eine, die den neu-
en Standards gerecht wird. So gesehen handelt es sich bei meinem „Gregor“ um
Band I. Und in diesem Jahr konnte ich endlich ein Langzeitprojekt abschließen:
Die Vorlage der Inschriften des kleinasiatischen Sagalassos, gelegen in den Bergen
nördlich von Antalya, gemeinsam mit Werner Eck und meinem Bruder Armin.
Werner hatte sie 2004 als ein Vorzeigeprojekt der Zusammenarbeit von Geschichte
und Archäologie geplant. Deutlich wurden über die Jahre allerdings auch Diffe-
renzen, so dass eine lebhafte Streitkultur mit den Leuvener Ausgräbern entstand.
Mit der Edition und Kommentierung der wichtigsten Inschriften in diesem Jahr
ist diese Bringschuld nun entrichtet.
Zurzeit bin ich vor allem mit zwei Projekten befasst: gemeinsam mit meiner
Kollegin Sitta von Reden mit der Digitalisierung der Freiburger Münzsammlung
und den Chancen dieser noch relativ neuen Publikationsform. Und sodann mit
dem Engagement im Freiburger SFB 948 „Helden, Heroisierungen und Herois-
men“. Uber die Ziele dieses Verbundes, dessen Verlängerung wir gerade anstreben,
hat Frau Korte vor kurzem einen Vortrag in der Akademie gehalten, und sie hat
dies besser und spannender getan, als ich es je könnte. Statt auf meine Tätigkeit
im SFB einzugehen, möchte ich mit einem Ausblick enden. Nach den gerade an-
gesprochenen Projekten werde ich die Neubearbeitung des Bandes zur römischen
Kaiserzeit im Oldenbourg Grundriss der Geschichte übernehmen. Vor ein paar
Jahren noch hätte mich diese Aufgabe nicht gereizt. Nach langen Jahren intensiven
Studiums der Kaiserzeit brauchte ich die Pause von diesem Gegenstand, die vor
etwa zehn Jahren auch eintrat. Jetzt dagegen freue ich mich, zu dieser Epoche und
auch den Autoren meiner ersten Beschäftigung mit der Antike zurückkehren zu
können. Und dies erlaubt mir, ringkompositorisch mit Tacitus zu schließen.

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