Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007
— 2007
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0134
DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2007
DOI Kapitel:Antrittsreden
DOI Artikel:Niehrs, Christof: Antrittsrede vom 21. April 2007
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0134
- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10-11 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V.
- 11 Union der deutschen Akademie der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-30 Verzeichnis der Mitglieder / Tabula mortuorum
-
31-199
I. Das Geschäftsjahr 2007
- 31-59 Jahresfeier am 9. Juni 2007
-
60-114
Wissenschaftliche Sitzungen
-
60-63
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 16. Januar 2007
-
63-67
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 26. Januar 2007
-
67-71
Gesamtsitzung am 27. Januar 2007
-
71-75
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 20. April 2007
-
75-78
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 20. April 2007
- 78-80 Gesamtsitzung am 21. April 2007
- 80-81 Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 20. Juli 2007
-
82-84
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 20. Juli 2007
-
85-98
Gesamtsitzung am 21. Juli 2007
-
98-102
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 26. Oktober 2007
- 102-104 Sitzung der Math.-nat. Klasse am 26. Oktober 2007
-
104-107
Gesamtsitzung am 27. Oktober 2007
- 107-114 Öffentliche Gesamtsitzung in Stuttgart am 15. Dezember 2007
-
60-63
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 16. Januar 2007
-
115-131
Öffentliche Veranstaltungen
- 115-116 Wissenschaftliches Kolloquium: "Fortschritte der Archäometrie"
-
117-119
Mitarbeitervortragsreihe "Wir forschen für Sie"
- 120 Symposion "Religion und Gewalt"
- 121-124 Tagung "Wort/Bild/Zeichen - Beiträge zur Semiotik im Recht"
- 124-126 Ausstellung "Sprache - Schrift - Bild: Wege zu unserem kulturellen Gedächtnis"
- 126-130 Vortrag in der Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin: Wissenschaftliche Kompetenz und politische Verantwortung
- 130-131 Präsentation "365 Orte im Land der Ideen - Die virtuelle Seidenstraße"
-
132-160
Antrittsreden
-
161-199
Nachrufe
-
200-271
II. Die Forschungsvorhaben
- 200-202 Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
- 202 Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
- 203-204 Patristische Kommission der Akademien der Wissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland
-
205-271
Tätigkeitsberichte
- 205-206 1. Goethe-Wörterbuch
- 206-215 2. Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten
- 215-221 3. Weltkarte der tektonischen Spannungen (Karlsruhe)
- 221-222 4. Deutsche Inschriften des Mittelalters
- 222-225 5. Deutsches Rechtswörterbuch
- 226-229 6. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 229-231 7. Wörterbuch der altgaskognischen Urkundensprache/DAG
- 231-232 8. Spanisches Wörterbuch des Mittelalters/DEM
- 232-234 9. Melanchthon-Forschungsstelle
- 234-237 10. Martin Bucers Deutsche Schrifen
- 237-241 11. Edition des Reuchlin-Briefwechsels (Pforzheim)
- 241-242 12. Luther-Register (Tübingen)
- 242-244 13. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 244-246 14. Europa Humanistica
- 246-249 15. Epigraphische Datenbank
- 249-252 16. Edition literarischer Keilschriftentexte aus Assur
- 252-254 17. Buddhistische Steinschriften in China
- 254-255 18. Année Philologique
- 255-257 19. Lexikon der antiken Kulte und Riten (Heidelberg/Würzburg)
- 257-265 20. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 265-267 21. Geschichte der südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jahrhundert
- 268-271 Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
-
272-338
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
- 272-280 A. Die Preisträger
-
281-338
B. Das WIN-Kolleg
- 281-282 Aufgaben und Ziele des WIN-Kollegs
- 282-284 Die Kollegiaten
- 285-287 1. Forschungsschwerpunkt "Gehirn und Geist. Physische und psychische Funktionen des Gehirns": Abschlußsymposium "Moleculed - Neurons - Mind"
- 288-305 2. Forschungsschwerpunkt "Kulturelle Grundlagen der Europäischen Einigung"
- 306-330 3. Forschungsschwerpunkt "Der menschliche Lebenszyklus - biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte"
- 331-338 C. Die Nachwuchskonferenzen
- 339-349 IV. Gesamthaushalt 2007 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 340-342 Publikationen
- 343-349 Personenregister
- Maßstab/Farbkeil
Christof Niehrs | 147
Im Vordergrund unserer Untersuchungen stehen seitdem die molekularen
Mechanismen der Induktion durch den Spemann Organisator. Insbesondere haben
wir uns mit der Regulation des Organisators durch Wachstumsfaktoren beschäftigt.
In diesem Zusammenhang gelang uns die Entdeckung eines Kopfinduktors, Dick-
kopfl (Dkkl), genannt, wofür ich 1998 von Ihnen den Freudenbergpreis erhielt.
Wenn man das Dkkl Gen künstlich am falschen Ort anschaltet, so entwickeln sich
Kaulquappen mit zwei Köpfen. Umgekehrt entstehen durch Hemmung von Dkkl
in der Maus kopflose Mausembryonen. Dies sind eindrucksvolle Belege für die
Bedeutung des Dkkl Gens für die Kopfentwicklung beim Wirbeltier. Inzwischen ist
aus diesem esoterischen Kopfinduktor em respektables pharmazeutisches ,,drug tar-
get“ geworden, denn Dkkl spielt auch im Krebs und vor allem beim Kno-
chenwachstum eine wichtige Rolle. Durch Herstellung von Dkkl inaktivierenden
Substanzen verspricht sich die Pharmaindustrie Mittel gegen Osteoporose zu ent-
wickeln.
Aktuell und in Zukunft beschäftigen wir uns mit der Signalkaskade, die durch
Dkkl reguliert wird. Dieser sogenannte Wnt Signalweg spielt eine herausragende
Rolle in der embryonalen Entwicklung, in Stammzellen und im Krankheitsgesche-
hen. Ziel unserer Arbeiten ist es diese Signalkaskade besser zu verstehen, insbeson-
dere durch Suche nach weiteren Proteinkomponenten. Gefordert durch den Leib-
nizpreis 2002 konnten wir uns den Luxus leisten, einen ganz neuen Themen-
schwerpunkt zu entwickeln, die epigenetische Regulation durch DNA
Methylierung, einer speziellen DNA Modifikation, deren Umkehrung durch Deme-
thylierung wir im Froschkeim untersuchen. Die DNA Demethylierung hat Bedeu-
tung für das Verständnis der Eigenschaften embryonaler Stammzellen und wird uns
die kommenden Jahre noch weiter beschäftigen. In praktischer Hinsicht versprechen
unsere Arbeiten für die regenerative Medizin von Bedeutung zu sein.
Mit diesem Ausblick darf ich schließen und ich hoffe in der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften auf viele Anregungen und neue persönliche Kontakte,
insbesondere auch mit den Kollegen aus den Geisteswissenschaften.
Im Vordergrund unserer Untersuchungen stehen seitdem die molekularen
Mechanismen der Induktion durch den Spemann Organisator. Insbesondere haben
wir uns mit der Regulation des Organisators durch Wachstumsfaktoren beschäftigt.
In diesem Zusammenhang gelang uns die Entdeckung eines Kopfinduktors, Dick-
kopfl (Dkkl), genannt, wofür ich 1998 von Ihnen den Freudenbergpreis erhielt.
Wenn man das Dkkl Gen künstlich am falschen Ort anschaltet, so entwickeln sich
Kaulquappen mit zwei Köpfen. Umgekehrt entstehen durch Hemmung von Dkkl
in der Maus kopflose Mausembryonen. Dies sind eindrucksvolle Belege für die
Bedeutung des Dkkl Gens für die Kopfentwicklung beim Wirbeltier. Inzwischen ist
aus diesem esoterischen Kopfinduktor em respektables pharmazeutisches ,,drug tar-
get“ geworden, denn Dkkl spielt auch im Krebs und vor allem beim Kno-
chenwachstum eine wichtige Rolle. Durch Herstellung von Dkkl inaktivierenden
Substanzen verspricht sich die Pharmaindustrie Mittel gegen Osteoporose zu ent-
wickeln.
Aktuell und in Zukunft beschäftigen wir uns mit der Signalkaskade, die durch
Dkkl reguliert wird. Dieser sogenannte Wnt Signalweg spielt eine herausragende
Rolle in der embryonalen Entwicklung, in Stammzellen und im Krankheitsgesche-
hen. Ziel unserer Arbeiten ist es diese Signalkaskade besser zu verstehen, insbeson-
dere durch Suche nach weiteren Proteinkomponenten. Gefordert durch den Leib-
nizpreis 2002 konnten wir uns den Luxus leisten, einen ganz neuen Themen-
schwerpunkt zu entwickeln, die epigenetische Regulation durch DNA
Methylierung, einer speziellen DNA Modifikation, deren Umkehrung durch Deme-
thylierung wir im Froschkeim untersuchen. Die DNA Demethylierung hat Bedeu-
tung für das Verständnis der Eigenschaften embryonaler Stammzellen und wird uns
die kommenden Jahre noch weiter beschäftigen. In praktischer Hinsicht versprechen
unsere Arbeiten für die regenerative Medizin von Bedeutung zu sein.
Mit diesem Ausblick darf ich schließen und ich hoffe in der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften auf viele Anregungen und neue persönliche Kontakte,
insbesondere auch mit den Kollegen aus den Geisteswissenschaften.