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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2007 — 2007

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I. Das Geschäftsjahr 2007
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Antrittsreden
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Holstein, Thomas W.: Antrittsrede vom 27. Oktober 2007
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https://doi.org/10.11588/diglit.66959#0144
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Thomas W. Holstein

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Antrittsrede von Herrn THOMAS W. HOLSTEIN
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 27. Oktober 2007.

Sehr geehrter Herr Präsident,
meine sehr
berger Akademie der Wissenschaften habe ich mich
sehr gefreut. Ich empfinde es als Auszeichnung in Ihren
Kreis aufgenommen worden zu sein. Gerne ergreife ich
die Gelegenheit, mich Ihnen heute vorzustellen.
Mein Forschungsgebiet ist die Entwicklungs-
und Evolutionsbiologie. Der russisch-amerikanische
Zoologe und Evolutionsbiologe Theodosius Dobshans-
ky hat in seinem Buch Genetics and the Origin of Species,
einem der Eckpfeiler der Evolutionstheorie, den berühmt geworden Satz geprägt:
„Nothing in biology makes sense except in the light of evolution“. Dieser Satz gilt auch
heute noch im Lichte der Erkenntnisse der vergleichenden Genomforschung, ja, ei-
lst aktueller denn je. In Abwandlung gilt dieser Satz natürlich auch für die Entwick-
lung und den Werdegang eines jeden Einzelnen, und einige wichtige Stationen mei-
nes bisherigen wissenschaftlichen Lebenswegs möchte ich Ihnen schildern.
Geboren wurde ich 1953 hier in Heidelberg als Sohn von Ursula und Wolf-
gang Holstein. Meine Schulzeit verbrachte ich in Karlsruhe, Wetzlar und in Koblenz.
Prägend waren für mich die Jahre in Wetzlar, Sitz und damals noch Hauptprodukti-
onsstätte der berühmten Leitz-Werke. Mein engagierter Biologie-Lehrer öffnete mir
damals (1968) die Augen für die Biologie, und er weckte meine Begeisterung für die
Mikroskopie und Photographie. Unsere neu eingerichtete Schule (Goethe-Gymna-
sium) wurde damals von der Firma Leitz mit allen optischen Kostbarkeiten und Fin-
essen ausgestattet, so daß einem ausgewählten Kreis interessierter Schüler (und Leh-
rer) alle Möglichkeiten offen standen, hier nach Herzenslust zu experimentieren und
zu mikroskopieren. Diese Zeit war natürlich auch in ganz anderer Hinsicht eine auf-
wühlende Zeit, da, wie wir heute wissen, mit der Stundentenbewegung tiefgreifen-
de Veränderungen der bundesrepublikanischen Gesellschaft einhergingen. Mein Abi-
tur legte ich 1972 am Max-von-Laue-Gymnasium in Koblenz ab, mit dem Fach
Biologie als Haupt- bzw. Leistungsfach; meine Klasse war der erste Jahrgang eines
großen schulpolitischen Experiments „Der Mainzer Studienstufe“, in der Schüler
ihre Unterrichtsinhalte in großem Umfang selbst bestimmt haben.
Meine Studienwahl war von meinem grundsätzlichen Interesse für Medizin
und Biologie geprägt, und ich ging nach einer einjährigen Arbeit im Landeskran-
kenhaus Andernach, der Landesnervenklinik für Rheinland-Pfalz, zum Studium
nach Wien. In Wien hörte ich u.a. die Vorlesungen von Riedl, von Salvini-Plawen,
Strenger und Splechtna, die rasch mein Interesse für die Zoologie und besonders die
Zellbiologie und Ultrastrukturforschung vertieften. Damals mußten auch noch alle


geehrten Damen und Herren,

über die Wahl zum ordentlichen Mitglied der Heidel-
 
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