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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

DOI Kapitel:
A. Das akademische Jahr 2018
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III. Veranstaltungen
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Haidle, Miriam N.: Images, gestures, voices, lives: what can we learn from Palaeolithic art?
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0079
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.Images, gestures, voices, lives. What can we learnfrom Palaeolithic art?

Der zweite Abschnitt untersuchte die Beziehungen zwischen der Erforschung pa-
läolithischer Kunst und jüngeren Ansätzen in der Sozialanthropologie und Ma-
terial Culture Studies. Wie sollen wir mit der Materialität paläolithischer Kunst
umgehen? In den letzten Jahren haben mehrere Disziplinen ein wachsendes In-
teresse an den materiellen Dimensionen der menschlichen Existenz und deren
ontologischen Variabilitäten entwickelt. Dies hat eine Neubewertung etablierter
anthropologischer Konzepte und Begriffe angeregt und zu einer erneuerten Aus-
einandersetzung mit indigenen Weltsichten geführt. Auf der Konferenz wurde
es offensichtlich, dass der Prozess der Schaffung und Festigung von Bedeutung
weiterer Untersuchung bedarf. Neubewertungen müssen sich mit der Wirkung
(Agency) von materiellen Objekten, dynamischen Prozessen der Produktion und
des Gebrauchs sowie der Biographie der Objekte befassen, die mit den Lebensge-
schichten von Menschen verwoben sind.
Sektion 3 „Beyond evolution and history“ (Rednerinnen: Margaret Conkey/Ber-
keley, USA; Oscar Moro-Abadfa/St. John’s, Kanada; Niels Weidtmann/Tübingen,
Deutschland; Thomas Junker/Tübingen, Deutschland; Ewa Dutkiewicz/Tübin-
gen, Deutschland; Duilio Garofoli/Tübingen, Deutschland)
Der dritte Abschnitt sollte die Beziehungen zwischen paläolithischen Kunst-
objekten und den Ursprüngen moderner Kognition und des Menschseins be-
leuchten. Ein Kernthema in der paläolithischen Archäologie war immer die
Frage nach den menschlichen Ursprüngen. Damit verknüpft sind Begriffe zur
Definition von Menschsein, der menschlichen Natur und der Unterscheidun-
gen zwischen Geschichte und Evolution sowie Natur und Kultur. Diese Aspek-
te besitzen eine lange Geschichte innerhalb der westlichen Geistestradition und
bilden (oft unerkannt) Kernelemente moderner Wissenschaft. Die Rednerinnen
diskutierten, ob Kunstobjekte - nach traditioneller Definition - eine besondere
Rolle in diesem Kontext gespielt haben. Des Weiteren wurde erörtert, ob Kunst-
objekte produktiv in biologische Erklärungsrahmen und ein entsprechendes Ver-
ständnis der menschlichen Evolution eingebunden werden können. Fragen der
Bedeutungskonstitution, inklusive der sozialen Erinnerung, und der Qualitäten
gegenständlicher Darstellungen sogenannter Kunstobjekte wurden kritisch be-
leuchtet.
Sektion 4 „Perception, practice and performance“ (Rednerinnen: Ines Domingo
Sanz/Barcelona, Spanien; Adeline Schebesch/Erlangen, Deutschland; Antonio Ba-
tarda/Vila Nova de Foz Cöa, Portugal; Beth Vellicky et al./Tübingen, Deutschland;
Andreas Pastoors/Erlangen, Deutschland; Tommaso Mattioli und Margarita Diaz-
Andreu/Barcelona, Spanien)
Der vierte Abschnitt befasste sich näher mit den Gesten und Stimmen, die
im Konferenztitel erwähnt sind. Wie können wir die Praxen und Performanzen
rekonstruieren, die einst die Objekte umgaben, die heute die archäologischen

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