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Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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B. Die Mitglieder
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Wolgast, Eike: Erich Meuthen (31.5.1929−11.6.2018)
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B. Die Mitglieder


Erich Meuthen
(31.5.1929- 11.6.2018)

Die deutsche Mediävistik hat 2018 mit Stefan Weinfurter und Rudolf Schieffer
zwei bedeutende Gelehrte verloren, deren Stimme in der Fachwelt und weit dar-
über hinaus große Autorität besaß. Als Dritter gehört in diesen Kreis Erich Meu-
then, wenngleich dessen Stimme schon seit mehr als einem Jahrzehnt wegen ei-
nes unheilbaren zermürbenden Leidens verstummt war. Den Studierenden der
Geschichte ist Erich Meuthen als Verfasser des Werkes „Das 15. Jahrhundert“,
das in der Reihe „Oldenbourg Grundriss der Geschichte“ erstmals 1980 erschien
(5. Aufl. 2012, bearb. von Claudia Märtl), bekannt, den Fachkollegen als vorzügli-
cher Kenner des Spätmittelalters und insbesondere als Erforscher von Leben und
Werk des Nikolaus von Kues (Nicolaus Cusanus) (1401 — 1464) - für Meuthen
„der bedeutendste Denker des 15. Jahrhunderts“ (Grundriss, S. 157). Nicolaus
Cusanus war auch das verbindende Glied zwischen Herrn Meuthen und der Hei-
delberger Akademie der Wissenschaften.
Erich Meuthen war am 31. Mai 1929 in Mönchengladbach geboren und stu-
dierte in Köln Geschichte, Philosophie und Germanistik. Als seine Lehrer hob er
den Mediävisten Gerhard Kallen und vor allem den Philosophiehistoriker Josef
Koch hervor, der - selbst ein Cusanus-Spezialist - den jungen Akademiker zur
Beschäftigung mit Nikolaus von Kues führte. Mit einer von Kallen angeregten
Arbeit über „Kirche und Heilsgeschichte bei Gerhoh von Reichersberg“ wurde
Meuthen 1954 in Köln promoviert. Es folgten drei Jahre als Stipendiat am Deut-
schen Historischen Institut in Rom. Der Ertrag der italienischen Zeit war die
erste große Publikation zu einem Thema, das sein ganzes wissenschaftliches Le-
ben bestimmen sollte: „Die letzten Jahre des Nikolaus von Kues. Biographische
Untersuchungen nach neuen Quellen“ (erschienen 1958). Das hier verarbeitete
und zum Teil auch edierte Material stammte fast ausschließlich aus zahlreichen

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