B. Die Mitglieder
re 1964 an der Universität Heidelberg promoviert wurde. Veröffentlicht wurden
die Ergebnisse seiner Untersuchungen in zwei Monographien (H. Hauptmann
und V Milojcic, Die Funde der frühen Dimini-Zeit aus der Arapi-Magula, Thessalien
[Mainz 1969]; H. Hauptmann, Die deutschen Ausgrabungen auf der Otzaki-Magula in
Thessalien III. Das späte Neolithikum und das Chalkolithikum [Mainz 1981]), von de-
nen die zweite eine gegenüber der Dissertation stark erweiterte Fassung darstellte.
In diesen Studien gelang es Hauptmann, einen entscheidenden Beitrag für die Ver-
feinerung des bis heute gültigen Chronologiegerüsts insbesondere des Spätneoli-
thikums (ca. 5400—4400 v. Chr.) Nord- und Mittelgriechenlands zu schaffen und
die Veränderungen der Keramik und anderer Merkmale der materiellen Kultur
während dieser Epoche nachzuzeichnen.
Nach der Promotion bereiste Hauptmann im Rahmen des ihm vom Deut-
schen Archäologischen Institut zuerkannten Reisestipendiums verschiedene Län-
der Südosteuropas und Vorderasiens und erweiterte hierdurch seine Kenntnisse
über die Archäologie und Kulturgeschichte der von ihm besuchten geographi-
schen Zonen. Im Jahre 1966 trat er eine Stelle als Referent für Kleinasiatische
Vorgeschichte an der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts
an, die er bis 1971 innehatte. Die Verlagerung seines Arbeitsschwerpunktes von
Griechenland in die Türkei erklärte er in seiner Antrittsrede vor der Heidelberger
Akademie damit, dass „der besondere Reiz, den ... Anatolien als Brücke zwischen
zwei Kontinenten, als eine der ,Wiegen der Zivilisationen4 mit seinem unerhörten
Reichtum an Denkmälern verschiedener Kulturen ausübte ...“ den Ausschlag ge-
geben habe. Diese Neuorientierung in Richtung auf die frühen Kulturen Anato-
liens sollte den Hauptteil von Hauptmanns weiterer wissenschaftlicher Laufbahn
prägen und ihn zu einem der herausragenden Ausgräber-Persönlichkeiten in die-
ser Zone Vorderasiens werden lassen. Während seiner Tätigkeit als Referent an der
Abteilung Istanbul beteiligte sich Hauptmann an der Ausgrabung Kurt Bitteis in
Bogazköy-Hattusa, der hethitischen Reichshauptstadt, wo er Gelegenheit erhielt,
eine chalkolithische Siedlung auf dem nahegelegenen Plateau von Yankayya zu un-
tersuchen, die später für die Forschungsdiskussion um die Besiedlung Zentralana-
toliens vor 3000 v. Chr. bedeutsam werden sollte. Die Ausgrabung in Bogazköy
eröffnete ihm ferner Einblicke in die Monumente einer der bedeutenden Palastge-
sellschaften Vorderasiens und fand in der Mitwirkung an der Abschlusspublikation
des Felsheiligtums von Yazihkaya bleibenden Ausdruck (H. Hauptmann in: K. Bit-
tel u. a., Das hethitische Felsheiligtum Yazdikaya [Berlin 1975] 62 — 75, 193—245).
Während der Zeit in Bogazköy reifte bei Hauptmann der Entschluss, einen
großen Siedlungshügel in einer noch relativ unerforschten Region Anatoliens in
eigener Verantwortung auszugraben. Schon bald ergab sich eine solche Gelegen-
heit, da die Mitte der 1960er Jahre in Angriff genommene Errichtung der Keban-
Talsperre zur Aufstauung des oberen Euphrats einen internationalen Aufruf der
türkischen Regierung zur Durchführung von Rettungsgrabungen an Fundorten
188
re 1964 an der Universität Heidelberg promoviert wurde. Veröffentlicht wurden
die Ergebnisse seiner Untersuchungen in zwei Monographien (H. Hauptmann
und V Milojcic, Die Funde der frühen Dimini-Zeit aus der Arapi-Magula, Thessalien
[Mainz 1969]; H. Hauptmann, Die deutschen Ausgrabungen auf der Otzaki-Magula in
Thessalien III. Das späte Neolithikum und das Chalkolithikum [Mainz 1981]), von de-
nen die zweite eine gegenüber der Dissertation stark erweiterte Fassung darstellte.
In diesen Studien gelang es Hauptmann, einen entscheidenden Beitrag für die Ver-
feinerung des bis heute gültigen Chronologiegerüsts insbesondere des Spätneoli-
thikums (ca. 5400—4400 v. Chr.) Nord- und Mittelgriechenlands zu schaffen und
die Veränderungen der Keramik und anderer Merkmale der materiellen Kultur
während dieser Epoche nachzuzeichnen.
Nach der Promotion bereiste Hauptmann im Rahmen des ihm vom Deut-
schen Archäologischen Institut zuerkannten Reisestipendiums verschiedene Län-
der Südosteuropas und Vorderasiens und erweiterte hierdurch seine Kenntnisse
über die Archäologie und Kulturgeschichte der von ihm besuchten geographi-
schen Zonen. Im Jahre 1966 trat er eine Stelle als Referent für Kleinasiatische
Vorgeschichte an der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts
an, die er bis 1971 innehatte. Die Verlagerung seines Arbeitsschwerpunktes von
Griechenland in die Türkei erklärte er in seiner Antrittsrede vor der Heidelberger
Akademie damit, dass „der besondere Reiz, den ... Anatolien als Brücke zwischen
zwei Kontinenten, als eine der ,Wiegen der Zivilisationen4 mit seinem unerhörten
Reichtum an Denkmälern verschiedener Kulturen ausübte ...“ den Ausschlag ge-
geben habe. Diese Neuorientierung in Richtung auf die frühen Kulturen Anato-
liens sollte den Hauptteil von Hauptmanns weiterer wissenschaftlicher Laufbahn
prägen und ihn zu einem der herausragenden Ausgräber-Persönlichkeiten in die-
ser Zone Vorderasiens werden lassen. Während seiner Tätigkeit als Referent an der
Abteilung Istanbul beteiligte sich Hauptmann an der Ausgrabung Kurt Bitteis in
Bogazköy-Hattusa, der hethitischen Reichshauptstadt, wo er Gelegenheit erhielt,
eine chalkolithische Siedlung auf dem nahegelegenen Plateau von Yankayya zu un-
tersuchen, die später für die Forschungsdiskussion um die Besiedlung Zentralana-
toliens vor 3000 v. Chr. bedeutsam werden sollte. Die Ausgrabung in Bogazköy
eröffnete ihm ferner Einblicke in die Monumente einer der bedeutenden Palastge-
sellschaften Vorderasiens und fand in der Mitwirkung an der Abschlusspublikation
des Felsheiligtums von Yazihkaya bleibenden Ausdruck (H. Hauptmann in: K. Bit-
tel u. a., Das hethitische Felsheiligtum Yazdikaya [Berlin 1975] 62 — 75, 193—245).
Während der Zeit in Bogazköy reifte bei Hauptmann der Entschluss, einen
großen Siedlungshügel in einer noch relativ unerforschten Region Anatoliens in
eigener Verantwortung auszugraben. Schon bald ergab sich eine solche Gelegen-
heit, da die Mitte der 1960er Jahre in Angriff genommene Errichtung der Keban-
Talsperre zur Aufstauung des oberen Euphrats einen internationalen Aufruf der
türkischen Regierung zur Durchführung von Rettungsgrabungen an Fundorten
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