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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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B. Die Mitglieder
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II. Nachrufe
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Gehrke, Hans-Joachim: Christian Habicht (26.2.1926−6.8.2018)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55650#0193
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Nachruf auf Christian Habicht


Christian Habicht
(26.2.1926- 6.8.2018)

Am 6. August 2018 verstarb im Alter von 92 Jahren der Althistoriker Christian
Habicht, Emeritus am Institute fbr Advanced Study in Princeton und seit 1970
Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Ohne Zweifel gehörte
er zu den bedeutendsten Vertretern seines Faches, das er auf vielfältige Weise wäh-
rend seines langen Lebens geprägt hat.
Geboren am 26. Februar 1926 in Dortmund und in Hamburg aufgewachsen,
besuchte er zunächst das dortige Matthias-Claudius Gymnasium, wo er eine solide
Ausbildung in den alten Sprachen erhielt. Obwohl er in jungen Jahren eine spina-
le Kinderlähmung überstanden hatte, blieb ihm der Wehrdienst (1943—1945, als
Luftwaffenhelfer und Kanonier in seiner Heimatstadt) nicht erspart, so dass er erst
nach dem Kriege, an dem renommierten humanistischen Johanneum, sein Abitur
ablegen konnte. In Hamburg, daneben auch in Göttingen und Heidelberg, stu-
dierte er dann Alte Geschichte, Klassische Philologie und Klassische Archäologie.
Diese breite altertumswissenschaftliche Ausbildung hat die Weite seines Horizonts
von Anfang an deutlich geprägt. Besonders hervorzuheben ist seine Kennerschaft
in den alten Sprachen, aber auch seine Vertrautheit mit den Ländern und Monu-
menten der klassischen Kulturen.
Besonders anregend war gerade in jenen Zeiten, wie Habicht in seiner An-
trittsrede an der Heidelberg Akademie der Wissenschaften (Jahrbuch 1974,29—33)
selber hervorhob, die Atmosphäre unter den Historikern und Philologen, wo ihn
Hans Rudolph, Wilhelm Hoffmann und Hans Ulrich Instinsky sowie Bruno Snell,
Kurt Latte und Wolf-Hartmut Friedrich besonders beeindruckten. Man muss aber
betonen, dass er sich dabei zu einem Gelehrten von ganz eigenem Wuchs entwi-
ckelte; denn gerade, was sein unverwechselbares Profil ausmachte, die Fokussie-
rung auf die Epigraphik als wesentliches historisches Erkenntnisinstrument, hat er

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