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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2018 — 2019

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B. Die Mitglieder
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II. Nachrufe
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Schleich, Wolfgang: Ina Rösing (4.2.1942−7.12.2018)
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B. Die Mitglieder


Ina Rösing
(4.2.1942-7.12.2018)

Ein etwas krummer Weg.
Einsamer Langstreckenläufer. Aussteiger. Grenzgänger. Paradiesvogel. Bunter Hund.
Mit diesen Charakterisierungen von sich selbst begann am 14. Februar 1998 Frau
Prof. Dr. Ina Susanne Rösing, Direktorin des Instituts für Kulturanthropologie in
der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm, ihre Antrittsrede an der Heidel-
berger Akademie der Wissenschaften. Zum Zeitpunkt ihres Vorstellungsvortrags
gehörte sie der Philosophisch-historischen Klasse an und wechselte später auf ih-
ren Wunsch hin in die Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse. Ina Rösing
starb am 7. Dezember 2018 in Ulm.
In diesem Nachruf würdigen wir eine wahrlich vielseitige und hochinteres-
sante Wissenschaftlerin. Der eingangs erwähnte „etwas krumme Weg“ reflektiert
sich auch hier, da ihr Leben, eng mit ihrer Wissenschaft verwoben, viele Wendun-
gen macht, bis es schließlich an seiner letzten Station angekommen ist.
Sprechende Anthropologie.
Das Konzept der Opferschuld. Die zehn Geschlechter von Amarete. Begeisternde Vorträge
überfremde Kulturen in fernen Ländern. Wallende und farbige Gewänder aus indischen Sari-
Stoffen. Ein ansteckendes Lachen.
Mit diesen Begriffen verbinden wir wissenschaftliche Leistungen und Eigenschaf-
ten des Menschen Ina Rösing. Geboren wurde sie am 4. Februar 1942 in der Uni-
versitätsstadt Breslau. Ihr Vater, der Kaufmann Bernhard Rösing, kam zwei Jahre
später bei einem Fliegerangriff auf Nürnberg ums Leben. Ihre Mutter, Ilse Rö-

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