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Welch wunderbare Sache! Kaum war der Tag angebrochen, da nahm ein
solcher Gestank den Kreuzgang des Klosters ein, dass alle vor Beklemmung
ausriefen, sie würden durch den schrecklichen Gestank erstickt. Als aber der
Mönch berichtete, was ihm abends widerfahren war, wurde überall die
besagte Kleidung gesucht; schließlich wurde sie gefunden, noch 5
übelriechender als jeder Kadaver und schwärzer als Ruß. Nachdem sie rasch
in der Erde vergraben worden war, weinten die Mönche, die zur
Bewunderung umgestimmt worden waren. Der besagte Bruder des
Verstorbenen aber ging plötzlich zum Orden der Minderbrüder über und
lebt dort bis heute glücklich als sicherer Zeuge dieses erstaunlichen 10
Ereignisses.
[4] Auf ähnliche Weise litt ein gewisser Mönch des Zisterzienserordens in
Deutschland, wie wir aus einem höchst sicheren Bericht eines gewissen
Predigerbruders wissen, an akutem Fieber und brannte vor unerträglichem
Schmerz; als er aber die zum heiligen Habit gehörende Mönchskutte auszog, 15
hörte man ein derartiges Bersten, dass diejenigen, die im Dormitorium
lagen, glaubten, das Krankengebäude sei eingestürzt. Und als ein gewisser
heiliger Mann, der sich in der Nähe befand und betete, sich über die Maße
erschrocken zeigte, da erschien diesem ein Dämon und sagte: „Aus
außerordentlicher Empörung habe ich dieses allergrößte Bersten 20
hervorgerufen, weil du mich durch dein Gebet daran gehindert hast, jenen
Mönch, der seinen Ordenshabit auszog, zur Marter zu rauben.“ Und ohne
Verzug: Als jener Mönch, der ergeben und heilig war, dies hörte, ging er
sofort zu den Kranken und sah, dass der Mönch den Ordenshabit
ausgezogen hatte. Er packte diesen leicht, legte ihm das Gewand wieder an 25
und ermahnte ihn zur Beichte. Sobald er gebeichtet hatte und vollkommen
erlöst worden war, fieberte er nicht mehr lange; aber nachdem er später
einen Rückfall erlitten hatte, starb er in großer Ergebenheit.
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Welch wunderbare Sache! Kaum war der Tag angebrochen, da nahm ein
solcher Gestank den Kreuzgang des Klosters ein, dass alle vor Beklemmung
ausriefen, sie würden durch den schrecklichen Gestank erstickt. Als aber der
Mönch berichtete, was ihm abends widerfahren war, wurde überall die
besagte Kleidung gesucht; schließlich wurde sie gefunden, noch 5
übelriechender als jeder Kadaver und schwärzer als Ruß. Nachdem sie rasch
in der Erde vergraben worden war, weinten die Mönche, die zur
Bewunderung umgestimmt worden waren. Der besagte Bruder des
Verstorbenen aber ging plötzlich zum Orden der Minderbrüder über und
lebt dort bis heute glücklich als sicherer Zeuge dieses erstaunlichen 10
Ereignisses.
[4] Auf ähnliche Weise litt ein gewisser Mönch des Zisterzienserordens in
Deutschland, wie wir aus einem höchst sicheren Bericht eines gewissen
Predigerbruders wissen, an akutem Fieber und brannte vor unerträglichem
Schmerz; als er aber die zum heiligen Habit gehörende Mönchskutte auszog, 15
hörte man ein derartiges Bersten, dass diejenigen, die im Dormitorium
lagen, glaubten, das Krankengebäude sei eingestürzt. Und als ein gewisser
heiliger Mann, der sich in der Nähe befand und betete, sich über die Maße
erschrocken zeigte, da erschien diesem ein Dämon und sagte: „Aus
außerordentlicher Empörung habe ich dieses allergrößte Bersten 20
hervorgerufen, weil du mich durch dein Gebet daran gehindert hast, jenen
Mönch, der seinen Ordenshabit auszog, zur Marter zu rauben.“ Und ohne
Verzug: Als jener Mönch, der ergeben und heilig war, dies hörte, ging er
sofort zu den Kranken und sah, dass der Mönch den Ordenshabit
ausgezogen hatte. Er packte diesen leicht, legte ihm das Gewand wieder an 25
und ermahnte ihn zur Beichte. Sobald er gebeichtet hatte und vollkommen
erlöst worden war, fieberte er nicht mehr lange; aber nachdem er später
einen Rückfall erlitten hatte, starb er in großer Ergebenheit.