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und Dienern und allen ihren Angehörigen aufgeteilt: goldene und silberne
Vasen, kostbare Kleider, purpurne Kissen und schließlich selbst
Leinentücher mit Schleiern. Zuletzt ergriff einer ihrer Diener, der aus
unbekanntem Grund aufgehalten worden war, das Bett an den Ecken und
wälzte den dahin gestreckten toten Körper weg ins Stroh. Weil der Abt die 5
Verzögerungen nur mit Abscheu ertrug, brach ein Adeliger aus der Reihe
der Umstehenden erzürnt und mit Gewalt die Tür auf und ließ den
ehrwürdigen Mann ein. Als dieser eingetreten war und jenen adeligen
Körper nackt im Stroh gefunden hatte, wollte einer aus der Familie die
Leiche mit Stroh bedecken. Der Abt aber ließ das - und sorgte so für ein 10
Beispiel - nicht zu, sondern rief ungehindert aus: „Oh kommt alle herbei,
seht den Prunk der edelsten Gräfin Marie. Seht jenen äußerst feinen Körper,
mit wie viel schändlicher Schmach er herabgerollt wurde. Seht, was die
Welt ihr letztlich für reichhaltige Ehre und Ruhm bezahlt hat. Und siehe,
durch welch strenge Rechnung die Welt mit jener abgeschlossen hat.“ 15
[8] Wenn also das Ansehen des weltlichen Ruhms bei einer solchen
adeligen Person verdammt ist, was geschieht mit einem Mönch, was mit
einem Kleriker, der mit der Ehrfurcht vor der Welt auch weltliche Ehren
anstrebt? Keiner von den Vorstehern außer nur denjenigen, denen es die
Gesetze erlauben, soll also mit irgendeinem Schmuck von weltlichem Prunk 20
und Ruhm angetan sein, sondern nur durch die Krone der beispielhaften
Tugend weiß erleuchtet werden. Es folgt:
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und Dienern und allen ihren Angehörigen aufgeteilt: goldene und silberne
Vasen, kostbare Kleider, purpurne Kissen und schließlich selbst
Leinentücher mit Schleiern. Zuletzt ergriff einer ihrer Diener, der aus
unbekanntem Grund aufgehalten worden war, das Bett an den Ecken und
wälzte den dahin gestreckten toten Körper weg ins Stroh. Weil der Abt die 5
Verzögerungen nur mit Abscheu ertrug, brach ein Adeliger aus der Reihe
der Umstehenden erzürnt und mit Gewalt die Tür auf und ließ den
ehrwürdigen Mann ein. Als dieser eingetreten war und jenen adeligen
Körper nackt im Stroh gefunden hatte, wollte einer aus der Familie die
Leiche mit Stroh bedecken. Der Abt aber ließ das - und sorgte so für ein 10
Beispiel - nicht zu, sondern rief ungehindert aus: „Oh kommt alle herbei,
seht den Prunk der edelsten Gräfin Marie. Seht jenen äußerst feinen Körper,
mit wie viel schändlicher Schmach er herabgerollt wurde. Seht, was die
Welt ihr letztlich für reichhaltige Ehre und Ruhm bezahlt hat. Und siehe,
durch welch strenge Rechnung die Welt mit jener abgeschlossen hat.“ 15
[8] Wenn also das Ansehen des weltlichen Ruhms bei einer solchen
adeligen Person verdammt ist, was geschieht mit einem Mönch, was mit
einem Kleriker, der mit der Ehrfurcht vor der Welt auch weltliche Ehren
anstrebt? Keiner von den Vorstehern außer nur denjenigen, denen es die
Gesetze erlauben, soll also mit irgendeinem Schmuck von weltlichem Prunk 20
und Ruhm angetan sein, sondern nur durch die Krone der beispielhaften
Tugend weiß erleuchtet werden. Es folgt: