Klöster im Hochmittelalter

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BUA 1,8

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8. „Dieser ist an Gestalt immer vortrefflicher und zweimal größer als
die Übrigen.“
[1] Bemerke, Leser, die alte Schrift und hier genau das, was über Saulus im
ersten Buch der Könige zu lesen ist, dass „er über das ganze Volk einen
Kopf“ hinaus ragte. „Wir pflegen auf den Schultern Lasten zu tragen“. Auf 5
den Schultern hat Christus, der gute Hirte, „unsere Sünden am Kreuz
getragen, damit wir für die Gerechtigkeit“ leben; damit wir - die wir früher
irrten „wie irrende Schafe“ - auf üblichem Weg zum Schafstall der anderen
Schafe, also der Engel, zurückkehren. Was also? Wenn wir, über deren
Köpfe Menschen als Vorsteher aufgestellt werden, gemäß dem Apostel 10
abwechselnd „einer die Lasten des andern“ tragen müssen und so „das
Gesetz Christi“ erfüllen werden, um wie viel mehr wird es der tun, der die
Person Vieler vertritt und so viele Lasten zu tragen hat, wie er Menschen zu
führen hat, und so oft Rücksichtslosigkeiten von einzelnen zu ertragen hat,
wie sich Neigungen unterscheiden? Mit angemessener Nächstenliebe, die 15
das Symbol für Tugenden ist, wird er also immer vortrefflicher und an
Tugenden zweimal größer sein als die Übrigen. Gewiss erfordern geringe
Dinge, wie man allgemein sagt, einen kleinen Menschen und große Dinge
einen großen Menschen, || und auch wenn wir alle groß sind, weil wir einen großen
Menschen zu Großem berufen, || so ziemen sich dennoch größere Dinge. Die 20
Taten Größerer werden nun als Beispiel dargelegt, und wenn auch der
sicherste Schutz vom Nächsten kommt und jeder sich anvertraut hat, so ist
es dennoch allein Sache der Größeren, die Geringeren zu unterweisen und
herauszufordem.