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BUA 1,8
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Knecht verstummen, bis von mir unter dem gerechten Richter Christus eine
genaue Abrechnung gefordert wird.“
[3] He, ihr Vorsteher, ihr Bischöfe, ihr Gehörnten3, die ihr in Treue die
Kirche geheiratet habt mit edelsteinbesetzten Ringen als Zeugen4,
hoffentlich vergeudet ihr deren Mitgift und deren Güter nicht schlechter als 5
in verschwenderischer Weise. Ihr bereichert euch, ihr preist unwürdige
Reiche und sorgt nicht für die Familie eurer Braut, ja vielmehr nicht für ihre
Glieder, die Armen, im Gegenteil - ihr unterdrückt sie gewiss. Ich bin sicher
und aufrichtig sicher, dass eure Braut sich gerne an einen Richter unter dem
Himmel wenden würde, wenn sie einen hätte, und von euch gerne 10
geschieden würde, die ihr euch von ihrer Gemeinschaft bereits entfremdet
habt. Der Tag wird sicher kommen, da die Kirche den gerechten Richter
Christus nicht nur mit fröhlichem, sondern auch kühnem Ausdruck gegen
euch anruft, und gemäß Jesaja „die ganze Größe der Männer gebeugt
werden wird“ - hierunter sollst du die Vorsteher verstehen -, „und der Herr 15
allein erhöht werden wird“. Dann wird er euren Prunk und eure Hochmut
verderben; und „wie ihr euch an Lust gerühmt habt, so wird euch Marter
und Trauer gegeben werden“.
Wenn du, Vorsteher, dem entrinnen und mit Mauritius als Bräutigam der
Kirche anerkannt werden willst, dann sei „ein treuer Knecht und klug“, und 20
nicht nur wie ein guter Untergebener, sondern sei an Gestalt immer klüger
und zweimal größer als die Übrigen. Es folgt:
3 „Gehörnte” fcomuti) bezeichnet Träger einer Mitra mit hornartigen Krümmungen, also
zuvorderst Bischöfe und Kardinale, aber ggf. auch Äbte und Pröpste. S. dazu ausführlich Thom.
Cantimpr. BUA 1,6,2 sowie SCHMIDT, Mitra, S. 105-110. | ^Anspielung auf den Ring, den
Bischöfe nach der Weihe mit den Worten Accipe anulum verliehen bekamen und als Zeichen
ihres Amtes an der rechten Hand trugen. Die Bischofsringe waren zumeist aus Gold gefertigt
und mit Edelsteinen verziert. S. dazu BRAUN, Art. „Bischofsring” sowie CHERRY, Medieval
espiscopal ring.
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Knecht verstummen, bis von mir unter dem gerechten Richter Christus eine
genaue Abrechnung gefordert wird.“
[3] He, ihr Vorsteher, ihr Bischöfe, ihr Gehörnten3, die ihr in Treue die
Kirche geheiratet habt mit edelsteinbesetzten Ringen als Zeugen4,
hoffentlich vergeudet ihr deren Mitgift und deren Güter nicht schlechter als 5
in verschwenderischer Weise. Ihr bereichert euch, ihr preist unwürdige
Reiche und sorgt nicht für die Familie eurer Braut, ja vielmehr nicht für ihre
Glieder, die Armen, im Gegenteil - ihr unterdrückt sie gewiss. Ich bin sicher
und aufrichtig sicher, dass eure Braut sich gerne an einen Richter unter dem
Himmel wenden würde, wenn sie einen hätte, und von euch gerne 10
geschieden würde, die ihr euch von ihrer Gemeinschaft bereits entfremdet
habt. Der Tag wird sicher kommen, da die Kirche den gerechten Richter
Christus nicht nur mit fröhlichem, sondern auch kühnem Ausdruck gegen
euch anruft, und gemäß Jesaja „die ganze Größe der Männer gebeugt
werden wird“ - hierunter sollst du die Vorsteher verstehen -, „und der Herr 15
allein erhöht werden wird“. Dann wird er euren Prunk und eure Hochmut
verderben; und „wie ihr euch an Lust gerühmt habt, so wird euch Marter
und Trauer gegeben werden“.
Wenn du, Vorsteher, dem entrinnen und mit Mauritius als Bräutigam der
Kirche anerkannt werden willst, dann sei „ein treuer Knecht und klug“, und 20
nicht nur wie ein guter Untergebener, sondern sei an Gestalt immer klüger
und zweimal größer als die Übrigen. Es folgt:
3 „Gehörnte” fcomuti) bezeichnet Träger einer Mitra mit hornartigen Krümmungen, also
zuvorderst Bischöfe und Kardinale, aber ggf. auch Äbte und Pröpste. S. dazu ausführlich Thom.
Cantimpr. BUA 1,6,2 sowie SCHMIDT, Mitra, S. 105-110. | ^Anspielung auf den Ring, den
Bischöfe nach der Weihe mit den Worten Accipe anulum verliehen bekamen und als Zeichen
ihres Amtes an der rechten Hand trugen. Die Bischofsringe waren zumeist aus Gold gefertigt
und mit Edelsteinen verziert. S. dazu BRAUN, Art. „Bischofsring” sowie CHERRY, Medieval
espiscopal ring.