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BUA 1,13
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schätzt er selbst mit seiner erhalten gebliebenen Ehrlichkeit auch jetzt noch
die geistlichen Dinge und lobt bei anderen die Zierde von Tugend.
[3] Dies hätte er jedenfalls (wenn es auch bei einem anderen gut ist)
dennoch besser und am besten sowohl bei sich als auch bei den Seinen in
weltlichen ebenso wie in geistlichen Dingen gezeigt, wenn er bei den 5
Anfängen seines ziemlich gefälligen Lebens geblieben wäre. Und das
freilich hatte der, der auf dem Thron saß, gegen den Bischof von Ephesos,2
dass nämlich dieser „den ersten Glauben gebrochen“ hatte und „die ersten
Werke“ hinter sich ließ.3 Daher mahnt er ihn, die ersten Werke zu tun, und
droht, dass er sonst schnell kommen werde und seinen Leuchter entferne. 10
Auch wenn ferner „eines notwendig ist“ und irgendein kontemplativ
Lebender „den guten Teil“ gewählt hat, soll unter der Fürsorge Gottes für
diejenigen, die Muße haben und ihre Füße beachten, dennoch niemals die
Notwendigkeit der gemeinsamen Sache aufgegeben werden. Tatsächlich
haben wir schon sehr oft gesehen, dass diejenigen, die in Gestalt der 15
Erfolgsjäger auf Wagen und Pferden die Höfe der Fürsten bevölkern,
endlose Güter unnütz verschwendet haben und sich nichts eingebracht
haben außer Sünden und die Stachel bitterster Reue.
Bei dem Vorsteher sollst du also den Flügel der Kontemplation nicht
zerstören, da du sonst, selbst wenn du dem Schwarm entfliehst, den 20
Engelsschwärmen zur Rache für das Unrecht am höchsten Herrn nicht
entkommen wirst. Es folgt:
^Timotheos, Begleiter des Apostels Paulus, in der Historiographie als erster Bischof von
Ephesos beschrieben. S. dazu WEHR, Art. ,, Timotheus. I. “. | ^Zitiert wird aus dem
Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesos (dem ehemaligen Missionsgebiet des Apostels
Paulus) in der Johannes-Offenbarung, in dem die Verbreitung des Irrglaubens in der Gemeinde
angeprangert wird. S. dazu STOWASSER, Ephesus.
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schätzt er selbst mit seiner erhalten gebliebenen Ehrlichkeit auch jetzt noch
die geistlichen Dinge und lobt bei anderen die Zierde von Tugend.
[3] Dies hätte er jedenfalls (wenn es auch bei einem anderen gut ist)
dennoch besser und am besten sowohl bei sich als auch bei den Seinen in
weltlichen ebenso wie in geistlichen Dingen gezeigt, wenn er bei den 5
Anfängen seines ziemlich gefälligen Lebens geblieben wäre. Und das
freilich hatte der, der auf dem Thron saß, gegen den Bischof von Ephesos,2
dass nämlich dieser „den ersten Glauben gebrochen“ hatte und „die ersten
Werke“ hinter sich ließ.3 Daher mahnt er ihn, die ersten Werke zu tun, und
droht, dass er sonst schnell kommen werde und seinen Leuchter entferne. 10
Auch wenn ferner „eines notwendig ist“ und irgendein kontemplativ
Lebender „den guten Teil“ gewählt hat, soll unter der Fürsorge Gottes für
diejenigen, die Muße haben und ihre Füße beachten, dennoch niemals die
Notwendigkeit der gemeinsamen Sache aufgegeben werden. Tatsächlich
haben wir schon sehr oft gesehen, dass diejenigen, die in Gestalt der 15
Erfolgsjäger auf Wagen und Pferden die Höfe der Fürsten bevölkern,
endlose Güter unnütz verschwendet haben und sich nichts eingebracht
haben außer Sünden und die Stachel bitterster Reue.
Bei dem Vorsteher sollst du also den Flügel der Kontemplation nicht
zerstören, da du sonst, selbst wenn du dem Schwarm entfliehst, den 20
Engelsschwärmen zur Rache für das Unrecht am höchsten Herrn nicht
entkommen wirst. Es folgt:
^Timotheos, Begleiter des Apostels Paulus, in der Historiographie als erster Bischof von
Ephesos beschrieben. S. dazu WEHR, Art. ,, Timotheus. I. “. | ^Zitiert wird aus dem
Sendschreiben an die Gemeinde von Ephesos (dem ehemaligen Missionsgebiet des Apostels
Paulus) in der Johannes-Offenbarung, in dem die Verbreitung des Irrglaubens in der Gemeinde
angeprangert wird. S. dazu STOWASSER, Ephesus.