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und herausgeworfen; und vom Abt, dem Nachfolger des Verstorbenen,
wurde er über die Maße als Plünderer des Klosters angegriffen. In den
meisten Fällen war er überführt und litt Mangel, aber dennoch wäre er in
vielen Vermögensbereichen reich geblieben, wenn das Unglück ihn nicht
heftiger in die Armut gestoßen hätte. Bald folgten nämlich eine Krankheit 5
seiner Tiere, eine Unfruchtbarkeit seiner Äcker, der Einsturz seiner Gebäude
und die Undankbarkeit der Seinen, so dass kein Zweifel bestehen konnte,
dass auf einen gerechten Urteilsspruch Gottes hin den zu Unrecht
angesammelten Reichtümern ein solches Unglück gefolgt war. Zuletzt fiel
jener Arme einem solchen Unheil anheim, dass niemand sich seiner 10
erbarmte und keiner ihm auch nur ein wenig half. Und das war angemessen,
weil er sich beinahe aus dem Nichts in unangemessener Weise über die
Großen erhoben hatte. Als dieser Mensch sich also wieder - wenn auch spät
- in sich selbst zurückverwandelt hatte, pries er das Urteil Gottes gegen ihn
als gerecht. Er schickte deshalb seine Frau mit den Kindern zu den Eltern, 15
begann mit eigenen Händen zu arbeiten und „im eigenen Schweiß“ sein
Brot zu verzehren. So wie dies die Seinen sahen, sahen es auch die Mönche,
denen sogar der gute Abt, sein Onkel, erschienen war, und sie standen dem
gedemütigten Menschen mit vielerlei Wohltaten bei. Allmählich begann er
also, bald durch seine Arbeit, bald durch die Wohltaten der anderen, wieder 20
aufzusteigen und in kurzer Zeit hatte er genug für seinen Stand.
Der gute Vorsteher soll daher innerlich immer besorgt sein und es nicht
einfach dulden, sich im Aufruhr um die Seinen herum und außerhalb ohne
Grund zu zeigen. Und wenn es nötig ist, dass er hinausgeht und gesehen
wird, dann soll er ein kleines, nützliches und ehrbahres Gefolge haben, nicht 25
pompös, wie es einem Grafen oder Fürsten gebührt, sondern wie es sich für
einen Religiösen und Diener Christi ziemt. Es folgt:
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und herausgeworfen; und vom Abt, dem Nachfolger des Verstorbenen,
wurde er über die Maße als Plünderer des Klosters angegriffen. In den
meisten Fällen war er überführt und litt Mangel, aber dennoch wäre er in
vielen Vermögensbereichen reich geblieben, wenn das Unglück ihn nicht
heftiger in die Armut gestoßen hätte. Bald folgten nämlich eine Krankheit 5
seiner Tiere, eine Unfruchtbarkeit seiner Äcker, der Einsturz seiner Gebäude
und die Undankbarkeit der Seinen, so dass kein Zweifel bestehen konnte,
dass auf einen gerechten Urteilsspruch Gottes hin den zu Unrecht
angesammelten Reichtümern ein solches Unglück gefolgt war. Zuletzt fiel
jener Arme einem solchen Unheil anheim, dass niemand sich seiner 10
erbarmte und keiner ihm auch nur ein wenig half. Und das war angemessen,
weil er sich beinahe aus dem Nichts in unangemessener Weise über die
Großen erhoben hatte. Als dieser Mensch sich also wieder - wenn auch spät
- in sich selbst zurückverwandelt hatte, pries er das Urteil Gottes gegen ihn
als gerecht. Er schickte deshalb seine Frau mit den Kindern zu den Eltern, 15
begann mit eigenen Händen zu arbeiten und „im eigenen Schweiß“ sein
Brot zu verzehren. So wie dies die Seinen sahen, sahen es auch die Mönche,
denen sogar der gute Abt, sein Onkel, erschienen war, und sie standen dem
gedemütigten Menschen mit vielerlei Wohltaten bei. Allmählich begann er
also, bald durch seine Arbeit, bald durch die Wohltaten der anderen, wieder 20
aufzusteigen und in kurzer Zeit hatte er genug für seinen Stand.
Der gute Vorsteher soll daher innerlich immer besorgt sein und es nicht
einfach dulden, sich im Aufruhr um die Seinen herum und außerhalb ohne
Grund zu zeigen. Und wenn es nötig ist, dass er hinausgeht und gesehen
wird, dann soll er ein kleines, nützliches und ehrbahres Gefolge haben, nicht 25
pompös, wie es einem Grafen oder Fürsten gebührt, sondern wie es sich für
einen Religiösen und Diener Christi ziemt. Es folgt: