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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0164
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und der ewigen Strafe übergeben hast?“ Und als jener vor Schrecken und
Verwirrung nicht antworten konnte, kehrte er aus der Vision zu sich zurück
und fand sich schwitzend und in einem kritischen fiebrigen Zustand vor.
Kurz darauf verließ er auf den Rat des erwähnten ehrwürdigen Mannes die
Welt und widmete sich im Kloster des Zisterzienserordens von Hennegau, 5
das Cambron genannt wird,2 ganz dem Dienst an Christus; dort fand er ein
glückliches Ende.
[3] Welch große Gefahr jedoch den Vorstehern droht, nicht nur von ihrem
Amt her, sondern auch durch das vielfältige Einschleichen von Dämonen
mit ihren überall ausgelegten Fallen, das zeigen die Beispiele und Schriften 10
von vielen. Severus Sulpicius3 etwa schreibt, der heilige Martin habe gesagt,
dass er vor Erlangung des Bistums eine größere Tugend besessen habe als
später, da er nämlich vorher zwei Tote erweckt hatte, später aber nur einen.
[4] Bei St. Viktor in Paris4 gab es, wie ich aus dem Bericht von Kanonikern
gehört habe, einen gewissen Regularkanoniker, der an Lebensführung, 15
Abstammung und Schriftkenntnis vermögend war. Als er jedoch zum
Bischof gewählt wurde, lehnte er das ab und zog sich mit beharrlicher
Hartnäckigkeit gegen den Rat der Mehrheit und der Ranghöheren zurück.
Als er nach vielen Jahren im Begriff war zu sterben, beschwor ihn ein
Bruder, der ihn sehr schätzte, er möge - wenn Gott es erlaube - durch den 20
Tod befreit so weit wie möglich zu ihm zurückkehren. Jener nickte und
starb sofort. Es vergingen nicht viele Tage nach seinem Tod, als, siehe,
seine Seele gemäß dem, was er versprochen hatte, aus der Feme
zurückkehrte, an die Wand das Zeichen des Kreuzes malte und sprach:
„Zweifele und wanke nicht bei diesem Anblick; sondern frage, was du 25
willst, und lass mich in eine bessere Welt scheiden.“ Bald sprach sein
Bruder frohlockend zu der Vision und sagte: „Ich sorgte mich sehr, dass du
im Fegefeuer die schwerste Strafe für wenig erleiden musstest, weil du
gegen den Rat der Ranghöheren das Bistum so beharrlich verweigert hast, in
dem du zum Wohl der Seelen so viele und so gute Werke hättest verrichten 30
"Zisterzienserkloster Cambron im Hennegau, gegründet 1148. S. zur Geschichte
Maarschalkerweerd-Dechamps, La fondation. | ^Sulpicius Severus (gest. nach 406),
altkirchlicher Autor und Verfasser der Lebensbeschreibung des heiligen Martin von Tour (Vita
sancti Martini, 396/97). S. FONTAINE, Art. „Sulpicius Severus“ sowie ROSEN, Der heilige
Martin. | 4Regularkanonikerabtei Saint-Victor in Paris, gegründet 1108/1113. S. zur
Geschichte und Bedeutung GEBERT, St. Viktor von Paris sowie die Beiträge in A companion, hg.
Feiss/Moussea U.
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und der ewigen Strafe übergeben hast?“ Und als jener vor Schrecken und
Verwirrung nicht antworten konnte, kehrte er aus der Vision zu sich zurück
und fand sich schwitzend und in einem kritischen fiebrigen Zustand vor.
Kurz darauf verließ er auf den Rat des erwähnten ehrwürdigen Mannes die
Welt und widmete sich im Kloster des Zisterzienserordens von Hennegau, 5
das Cambron genannt wird,2 ganz dem Dienst an Christus; dort fand er ein
glückliches Ende.
[3] Welch große Gefahr jedoch den Vorstehern droht, nicht nur von ihrem
Amt her, sondern auch durch das vielfältige Einschleichen von Dämonen
mit ihren überall ausgelegten Fallen, das zeigen die Beispiele und Schriften 10
von vielen. Severus Sulpicius3 etwa schreibt, der heilige Martin habe gesagt,
dass er vor Erlangung des Bistums eine größere Tugend besessen habe als
später, da er nämlich vorher zwei Tote erweckt hatte, später aber nur einen.
[4] Bei St. Viktor in Paris4 gab es, wie ich aus dem Bericht von Kanonikern
gehört habe, einen gewissen Regularkanoniker, der an Lebensführung, 15
Abstammung und Schriftkenntnis vermögend war. Als er jedoch zum
Bischof gewählt wurde, lehnte er das ab und zog sich mit beharrlicher
Hartnäckigkeit gegen den Rat der Mehrheit und der Ranghöheren zurück.
Als er nach vielen Jahren im Begriff war zu sterben, beschwor ihn ein
Bruder, der ihn sehr schätzte, er möge - wenn Gott es erlaube - durch den 20
Tod befreit so weit wie möglich zu ihm zurückkehren. Jener nickte und
starb sofort. Es vergingen nicht viele Tage nach seinem Tod, als, siehe,
seine Seele gemäß dem, was er versprochen hatte, aus der Feme
zurückkehrte, an die Wand das Zeichen des Kreuzes malte und sprach:
„Zweifele und wanke nicht bei diesem Anblick; sondern frage, was du 25
willst, und lass mich in eine bessere Welt scheiden.“ Bald sprach sein
Bruder frohlockend zu der Vision und sagte: „Ich sorgte mich sehr, dass du
im Fegefeuer die schwerste Strafe für wenig erleiden musstest, weil du
gegen den Rat der Ranghöheren das Bistum so beharrlich verweigert hast, in
dem du zum Wohl der Seelen so viele und so gute Werke hättest verrichten 30
"Zisterzienserkloster Cambron im Hennegau, gegründet 1148. S. zur Geschichte
Maarschalkerweerd-Dechamps, La fondation. | ^Sulpicius Severus (gest. nach 406),
altkirchlicher Autor und Verfasser der Lebensbeschreibung des heiligen Martin von Tour (Vita
sancti Martini, 396/97). S. FONTAINE, Art. „Sulpicius Severus“ sowie ROSEN, Der heilige
Martin. | 4Regularkanonikerabtei Saint-Victor in Paris, gegründet 1108/1113. S. zur
Geschichte und Bedeutung GEBERT, St. Viktor von Paris sowie die Beiträge in A companion, hg.
Feiss/Moussea U.