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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0186
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BUA 1,22
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22. „Um den König herum wird ein“ wunderbarer „Gehorsam des
Volkes bewahrt.“
[1] An dieser Stelle muss etwas weitläufiger über den Gehorsam gesprochen
werden, zumal dieser umso willkommener bei den Untertanen bewahrt wird,
je gottesfürchtiger er durch die Notwendigkeit bei den Vorstehern umgesetzt 5
wird. Diesen Gehorsam hat Adam, der mit seiner Frau im Paradies lebte,
überschritten und er wurde hinausgestoßen. Diesen Gehorsam haben Moses
und Aaron, als sie sich beim „Haderwasser“ befanden, nicht bewahrt und sie
haben das Land der göttlichen Verheißung deswegen nicht betreten. Auch
Saul hat diesen Gehorsam nicht bewahrt, als er bei der Ermordung von 10
Agag und dessen Volk gewählt wurde und deshalb wurde er des
Königreichs beraubt. Aber du sagst vielleicht: Ich schulde Gott Gehorsam,
und nicht dem Vorsteher. Höre, was der Herr im Deuteronomium sagt:
„Wenn aber jemand sich brüstet, dass er dem Priester keinen Gehorsam
leistet, so soll er sterben.“ Und wenig später heißt es: „Wenn jemand einen 15
widerspenstigen Sohn hat, der seinem Vater und seiner Mutter keinen
Gehorsam leistet, und auch unter Zwang nicht gehorchen will,“ den wird
das Volk steinigen. Der Konvent soll also einen solchen nicht erhalten oder
schützen, damit nicht wie einst „durch den Ungehorsam eines einzigen
Menschen viele Sünder“ entstehen, wie der Apostel Paulus an die Römer 20
schreibt und an die Thessaloniker, wo er befiehlt, den Ungehorsam zu
meiden wie einen Exkommunizierten: „Wenn irgendjemand“, so sagt er,
„meinem Wort nicht gehorcht, so rügt ihn durch diesen Brief und habt
nichts mit ihm zu schaffen“. Christus, Gott und Mensch, gehorchte, wie der
Evangelist berichtet, seiner Mutter folgsam als Untergebener. Aber dies ist 25
nicht genug: vielmehr war er in gleicher Weise auch dem vermeintlichen
Vater untertan. Wer also bist du, o Mensch, der du dir anmaßt, dass man dir
glaubt und der du dem König Verachtung schenkst, während du fremder
Herrschaft Gehorsam leistest? Auf riesigen Schiffen vertrauen sich viele
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Volkes bewahrt.“
[1] An dieser Stelle muss etwas weitläufiger über den Gehorsam gesprochen
werden, zumal dieser umso willkommener bei den Untertanen bewahrt wird,
je gottesfürchtiger er durch die Notwendigkeit bei den Vorstehern umgesetzt 5
wird. Diesen Gehorsam hat Adam, der mit seiner Frau im Paradies lebte,
überschritten und er wurde hinausgestoßen. Diesen Gehorsam haben Moses
und Aaron, als sie sich beim „Haderwasser“ befanden, nicht bewahrt und sie
haben das Land der göttlichen Verheißung deswegen nicht betreten. Auch
Saul hat diesen Gehorsam nicht bewahrt, als er bei der Ermordung von 10
Agag und dessen Volk gewählt wurde und deshalb wurde er des
Königreichs beraubt. Aber du sagst vielleicht: Ich schulde Gott Gehorsam,
und nicht dem Vorsteher. Höre, was der Herr im Deuteronomium sagt:
„Wenn aber jemand sich brüstet, dass er dem Priester keinen Gehorsam
leistet, so soll er sterben.“ Und wenig später heißt es: „Wenn jemand einen 15
widerspenstigen Sohn hat, der seinem Vater und seiner Mutter keinen
Gehorsam leistet, und auch unter Zwang nicht gehorchen will,“ den wird
das Volk steinigen. Der Konvent soll also einen solchen nicht erhalten oder
schützen, damit nicht wie einst „durch den Ungehorsam eines einzigen
Menschen viele Sünder“ entstehen, wie der Apostel Paulus an die Römer 20
schreibt und an die Thessaloniker, wo er befiehlt, den Ungehorsam zu
meiden wie einen Exkommunizierten: „Wenn irgendjemand“, so sagt er,
„meinem Wort nicht gehorcht, so rügt ihn durch diesen Brief und habt
nichts mit ihm zu schaffen“. Christus, Gott und Mensch, gehorchte, wie der
Evangelist berichtet, seiner Mutter folgsam als Untergebener. Aber dies ist 25
nicht genug: vielmehr war er in gleicher Weise auch dem vermeintlichen
Vater untertan. Wer also bist du, o Mensch, der du dir anmaßt, dass man dir
glaubt und der du dem König Verachtung schenkst, während du fremder
Herrschaft Gehorsam leistest? Auf riesigen Schiffen vertrauen sich viele