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als sie nicht noch mit diesen oder über diejenigen hinaus, die für wenige
oder keine Mühen, sondern nur durch Geld den Erlass ihrer Sünden
empfangen haben, entsprechend ihrer Mühe die Vergeltung des Lohns
erlangen.
[13] Du wirst wissen, teuerster Leser, dass Christus das Kreuz trug, dass der 5
Dieb das Kreuz trug, der glaubte, dass es auch jener Dieb trug, der „zur
Linken“ am Kreuz hing. Diesen aber wurde ein anderes Ende beschieden.
Du glaubst nicht, dass dasselbe zu unserer Zeit dispensiert wird. Das wahre
Kreuz, aus seinem eigenen Körper heraus geweiht, hat Christus bemessen,
und dieses Kreuz heften die Gläubigen sowohl ihren Körperteilen als auch 10
ihrem Geist an. Auch der Teufel schafft seine eigenen Kreuze, die die
Schlechten durch ihren bösen Geist nur den Körperteilen anheften.
[14] Wir haben im Jahr 1213 der Fleischwerdung des Herrn eine unendliche
Menge an Knaben gesehen, die - vom Geist der Täuschung ergriffen - mit
dem Zeichen des Kreuzes den Weg nach Jerusalem angetreten hatten, an 15
verschiedenen Orten ihr Ende fanden und auch dass eine große Menge von
ihnen durch gewisse bösartige Menschen auf dem Meer an die Sarazenen
verkauft auftauchten.23
[15] Wir haben auch vor kurzem, im Jahr 1251 der Fleischwerdung des
Herrn, eine durch wunderbare und unerhörte Tollheit aus verschiedenen 20
Gebieten zusammengekommene Menge Hirten gesehen, die im Namen des
Kreuzes durch gewisse äußerst frevelhafte Männer zu so großem Unglück
verführt worden sind, dass sie versuchten in vielen Teilen Frankreichs über
Dörfer, Städte und Völker herzufallen und sie zu vernichten, in solchem
Maße, dass sie dies auch in Paris und Orleans, sehr berühmten Städten, 25
versuchten, nachdem sie einige Kleriker erschlagen hatten.24 Und erkenne,
Leser, diese wunderbare und übergroße Sünde: Den Untaten jener Leute
applaudierte das Laienvolk in Hass auf den Klerus, und Größeres wäre
geschehen, wenn nicht schließlich eine Seuche mit dem Klerus auch die
Laien selbst betroffen hätte. Und auch diese gingen durch den Willen Gottes 30
•^Sogenannter „Kinderkreuzzug“ von 1212, ein päpstlich nicht sanktionierter Zug Richtung
Heiliges Land. Zur Einordnung s. ROEDER, Kinderkreuzzug sowie DlCKSON, Children 's
crusade. | ^Sogenannte „Pastorellen-Bewegung“ (pastoureaux) in Nordfrankreich, eine
populäre Bewegung, die — gestützt vornehmlich von Vertretern gesellschaftlicher Randgruppen
— ohne konkreten Anlass die Befreiung des Heiligen Landes zu erreichen versuchte. S. hierzu
BULST, Art. „Pastorellen“ sowie JACKSON, Seventh Crusade, S. 179-193.
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als sie nicht noch mit diesen oder über diejenigen hinaus, die für wenige
oder keine Mühen, sondern nur durch Geld den Erlass ihrer Sünden
empfangen haben, entsprechend ihrer Mühe die Vergeltung des Lohns
erlangen.
[13] Du wirst wissen, teuerster Leser, dass Christus das Kreuz trug, dass der 5
Dieb das Kreuz trug, der glaubte, dass es auch jener Dieb trug, der „zur
Linken“ am Kreuz hing. Diesen aber wurde ein anderes Ende beschieden.
Du glaubst nicht, dass dasselbe zu unserer Zeit dispensiert wird. Das wahre
Kreuz, aus seinem eigenen Körper heraus geweiht, hat Christus bemessen,
und dieses Kreuz heften die Gläubigen sowohl ihren Körperteilen als auch 10
ihrem Geist an. Auch der Teufel schafft seine eigenen Kreuze, die die
Schlechten durch ihren bösen Geist nur den Körperteilen anheften.
[14] Wir haben im Jahr 1213 der Fleischwerdung des Herrn eine unendliche
Menge an Knaben gesehen, die - vom Geist der Täuschung ergriffen - mit
dem Zeichen des Kreuzes den Weg nach Jerusalem angetreten hatten, an 15
verschiedenen Orten ihr Ende fanden und auch dass eine große Menge von
ihnen durch gewisse bösartige Menschen auf dem Meer an die Sarazenen
verkauft auftauchten.23
[15] Wir haben auch vor kurzem, im Jahr 1251 der Fleischwerdung des
Herrn, eine durch wunderbare und unerhörte Tollheit aus verschiedenen 20
Gebieten zusammengekommene Menge Hirten gesehen, die im Namen des
Kreuzes durch gewisse äußerst frevelhafte Männer zu so großem Unglück
verführt worden sind, dass sie versuchten in vielen Teilen Frankreichs über
Dörfer, Städte und Völker herzufallen und sie zu vernichten, in solchem
Maße, dass sie dies auch in Paris und Orleans, sehr berühmten Städten, 25
versuchten, nachdem sie einige Kleriker erschlagen hatten.24 Und erkenne,
Leser, diese wunderbare und übergroße Sünde: Den Untaten jener Leute
applaudierte das Laienvolk in Hass auf den Klerus, und Größeres wäre
geschehen, wenn nicht schließlich eine Seuche mit dem Klerus auch die
Laien selbst betroffen hätte. Und auch diese gingen durch den Willen Gottes 30
•^Sogenannter „Kinderkreuzzug“ von 1212, ein päpstlich nicht sanktionierter Zug Richtung
Heiliges Land. Zur Einordnung s. ROEDER, Kinderkreuzzug sowie DlCKSON, Children 's
crusade. | ^Sogenannte „Pastorellen-Bewegung“ (pastoureaux) in Nordfrankreich, eine
populäre Bewegung, die — gestützt vornehmlich von Vertretern gesellschaftlicher Randgruppen
— ohne konkreten Anlass die Befreiung des Heiligen Landes zu erreichen versuchte. S. hierzu
BULST, Art. „Pastorellen“ sowie JACKSON, Seventh Crusade, S. 179-193.