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BUA 11,7
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7. Die jüngeren Bienen oder Drohnen „helfen den Müttern nicht nur bei
der Arbeit, sondern auch bei der Zeugung, indem der Schwarm zur
Wärme eng zusammenrückt.“
[1] Wir haben oben gesagt, dass mit dem Namen der Mütter die Liebe der
Vorsteher und der Älteren bezeichnet wird.1 Man sagt, dass ihnen nämlich 5
nicht nur hinsichtlich der manuellen Arbeit der Konversen geholfen wird,
sondern auch bei der Erzeugung nützlicher Tugend, durch die liebende
Hingabe zu Gott und zum Nächsten fördern und nähren sie die Glut der
Nächstenliebe. „Es gibt nämlich keinen Unterschied zwischen einem Juden
und Griechen“ oder zwischen einem Kleriker und Konversen, insofern sie 10
auf rechte Weise und ordnungsgemäß leben, vielmehr fordern sie selbst wie
auch jene das gemeinsame Wohl und Heil, indem sie ein gutes Beispiel
geben, sich eifrig mit Tränen und demütigen Gebeten bemühen und über die
göttlichen Wohltaten und himmlischen Geschenke nachdenken.
[2] Ich weiß daher, dass ein gewisser Laienbruder des Zisterzienserordens 15
im Kloster Aywieres,2 Hermann mit Namen,3 der an dauerhafter Krankheit
litt und gequält durch die Beschimpfungen der falschen Brüder, die ihm
vorwarfen, dass er dem Haus nicht nütze, sondern diesem schade, sehr
geschickt geantwortet hat: „Solange ich“, sagte er, „an meinem Orden,
soweit Krankheit und Schmerz dies zulassen, im Krankenzimmer festhalte 20
und meine Seele in Geduld bewahre, glaube ich, dass ich das Kloster in den
Augen des höchsten Gottes besser, erwünschter und erhabener gefördert
habe, als wenn ich das Vermögen des Klosters um 1.000 Mark vermehrt
hätte.“ Er sprach wahr, würdig, gerecht und sehr gut. Es sind nämlich nicht
die Seelen um des Klosters willen, sondern das Kloster um der Seelen 25
willen eingerichtet, so „wie der Herr nicht wegen eines Ortes ein Volk,
sondern wegen des Volkes einen Ort auswählt.“
'S. dazu Thom. Cantimpr. BUA 11,1,1. | 3Zisterzienserinnenabtei von Aywieres, gegründet um
1215. Zur Geschichte der Abtei s. PLOEGARTS, Histoire de l'abbaye d'Aywieres, S. 1-17 sowie
Leveque-Lamotte/Schuermans, L'abbaye d'Aywiers. | 3Weder mit dem Namen Hermann
noch mit dem Namen Marinus (s. Variante in Bo) lässt sich ein entsprechender Laienbruder
identifizieren. Auch in Thomas' eigener Lutgard-Vita findet sich hierzu kein weiterführender
Hinweis.
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7. Die jüngeren Bienen oder Drohnen „helfen den Müttern nicht nur bei
der Arbeit, sondern auch bei der Zeugung, indem der Schwarm zur
Wärme eng zusammenrückt.“
[1] Wir haben oben gesagt, dass mit dem Namen der Mütter die Liebe der
Vorsteher und der Älteren bezeichnet wird.1 Man sagt, dass ihnen nämlich 5
nicht nur hinsichtlich der manuellen Arbeit der Konversen geholfen wird,
sondern auch bei der Erzeugung nützlicher Tugend, durch die liebende
Hingabe zu Gott und zum Nächsten fördern und nähren sie die Glut der
Nächstenliebe. „Es gibt nämlich keinen Unterschied zwischen einem Juden
und Griechen“ oder zwischen einem Kleriker und Konversen, insofern sie 10
auf rechte Weise und ordnungsgemäß leben, vielmehr fordern sie selbst wie
auch jene das gemeinsame Wohl und Heil, indem sie ein gutes Beispiel
geben, sich eifrig mit Tränen und demütigen Gebeten bemühen und über die
göttlichen Wohltaten und himmlischen Geschenke nachdenken.
[2] Ich weiß daher, dass ein gewisser Laienbruder des Zisterzienserordens 15
im Kloster Aywieres,2 Hermann mit Namen,3 der an dauerhafter Krankheit
litt und gequält durch die Beschimpfungen der falschen Brüder, die ihm
vorwarfen, dass er dem Haus nicht nütze, sondern diesem schade, sehr
geschickt geantwortet hat: „Solange ich“, sagte er, „an meinem Orden,
soweit Krankheit und Schmerz dies zulassen, im Krankenzimmer festhalte 20
und meine Seele in Geduld bewahre, glaube ich, dass ich das Kloster in den
Augen des höchsten Gottes besser, erwünschter und erhabener gefördert
habe, als wenn ich das Vermögen des Klosters um 1.000 Mark vermehrt
hätte.“ Er sprach wahr, würdig, gerecht und sehr gut. Es sind nämlich nicht
die Seelen um des Klosters willen, sondern das Kloster um der Seelen 25
willen eingerichtet, so „wie der Herr nicht wegen eines Ortes ein Volk,
sondern wegen des Volkes einen Ort auswählt.“
'S. dazu Thom. Cantimpr. BUA 11,1,1. | 3Zisterzienserinnenabtei von Aywieres, gegründet um
1215. Zur Geschichte der Abtei s. PLOEGARTS, Histoire de l'abbaye d'Aywieres, S. 1-17 sowie
Leveque-Lamotte/Schuermans, L'abbaye d'Aywiers. | 3Weder mit dem Namen Hermann
noch mit dem Namen Marinus (s. Variante in Bo) lässt sich ein entsprechender Laienbruder
identifizieren. Auch in Thomas' eigener Lutgard-Vita findet sich hierzu kein weiterführender
Hinweis.