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BUA 11,10
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beträchtlicher Traurigkeit übertroffen; dies wiegt umso schwerer, weil es
ihnen manchmal nicht erlaubt ist, offen unglücklich zu sein.“ „Das Glück all
dieser ist gekünstelt; du wirst jene verachten, wenn du dich richtig lenkst.“
Nichts ist reicher als der, „dem das Schicksal nichts zu schenken findet.“
„Wenn einem das Seine nicht am größten erscheint, kann man der Herr der 5
ganzen Welt sein, und ist dennoch unglücklich.“ „Niemand anderes ist Gott
würdig als der, der Reichtümer gering achtet. Ich untersage den Weltlichen
deren Besitz nicht, aber ich möchte bewirken, dass sie diesen Besitz nicht
unerschrocken haben.“ „Beschränke dich auf Kleines, durch das du nicht
stürzen kannst.“ „Einen Nackten lässt der Straßenräuber gehen. Sogar auf 10
einer belauerten Straße gibt es für den Armen Frieden.“ „Derjenige, der am
wenigsten des Reichtums bedarf, ist am reichsten.“ „Der kürzeste Weg zum
Reichtum verläuft über die Verachtung des Reichtums. Denn jeder kann
alles geringachten; aber niemand kann alles besitzen.“ „Vielen sind
Reichtümer beim Philosophieren hinderlich gewesen; Armut aber ist 15
unbehindert und frei.“ Und daher sind der Prediger- und der Minderorden
nicht töricht gewesen, die Armut zu wählen. Das bedenken diejenigen nicht,
die ihre Scheunen niederreißen, um sie zu vergrößern. Sie häufen Vorräte
an, um sich zu sagen: Siehe, „du hast viele Güter für mehrere Jahre
zurückgelegt, iss nun, ruhe dich aus, trinke.“ Sie sollen sich vorsehen, damit 20
ihnen nicht wie jenem gesagt wird: „Du Dummkopf. Diese Nacht wird man
deine Seele von dir fordern.“ Wem wird dann gehören, was du angehäuft
hast? Und David mag antworten: „Sie werden Beute der Schakale sein.“
Aber welcher Schakale? Beute der Würmer - der Körper; Beute der
Dämonen - die Seele; Beute der Söhne, der Frau oder des Fürsten - der 25
Reichtum, der übrigbleibt. Und diese drei haben sich so passend aufgeteilt,
dass keiner von ihnen seinen Teil für die weiteren zurückbleibenden Teile
eintauscht.
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beträchtlicher Traurigkeit übertroffen; dies wiegt umso schwerer, weil es
ihnen manchmal nicht erlaubt ist, offen unglücklich zu sein.“ „Das Glück all
dieser ist gekünstelt; du wirst jene verachten, wenn du dich richtig lenkst.“
Nichts ist reicher als der, „dem das Schicksal nichts zu schenken findet.“
„Wenn einem das Seine nicht am größten erscheint, kann man der Herr der 5
ganzen Welt sein, und ist dennoch unglücklich.“ „Niemand anderes ist Gott
würdig als der, der Reichtümer gering achtet. Ich untersage den Weltlichen
deren Besitz nicht, aber ich möchte bewirken, dass sie diesen Besitz nicht
unerschrocken haben.“ „Beschränke dich auf Kleines, durch das du nicht
stürzen kannst.“ „Einen Nackten lässt der Straßenräuber gehen. Sogar auf 10
einer belauerten Straße gibt es für den Armen Frieden.“ „Derjenige, der am
wenigsten des Reichtums bedarf, ist am reichsten.“ „Der kürzeste Weg zum
Reichtum verläuft über die Verachtung des Reichtums. Denn jeder kann
alles geringachten; aber niemand kann alles besitzen.“ „Vielen sind
Reichtümer beim Philosophieren hinderlich gewesen; Armut aber ist 15
unbehindert und frei.“ Und daher sind der Prediger- und der Minderorden
nicht töricht gewesen, die Armut zu wählen. Das bedenken diejenigen nicht,
die ihre Scheunen niederreißen, um sie zu vergrößern. Sie häufen Vorräte
an, um sich zu sagen: Siehe, „du hast viele Güter für mehrere Jahre
zurückgelegt, iss nun, ruhe dich aus, trinke.“ Sie sollen sich vorsehen, damit 20
ihnen nicht wie jenem gesagt wird: „Du Dummkopf. Diese Nacht wird man
deine Seele von dir fordern.“ Wem wird dann gehören, was du angehäuft
hast? Und David mag antworten: „Sie werden Beute der Schakale sein.“
Aber welcher Schakale? Beute der Würmer - der Körper; Beute der
Dämonen - die Seele; Beute der Söhne, der Frau oder des Fürsten - der 25
Reichtum, der übrigbleibt. Und diese drei haben sich so passend aufgeteilt,
dass keiner von ihnen seinen Teil für die weiteren zurückbleibenden Teile
eintauscht.