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BUA 11,21
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21. Die Bienen haben sich der Tugend der Gastfreundschaft
verschrieben. Die Bienen nehmen nämlich fremde Bienen bei sich auf,
solange sie von guter und sanfter Natur sind.
[1] Was Wunder? Durch diese nämlich entkam Loth dem Feuer und
verdiente Abraham es, nachdem er die Engel aufgenommen und versorgt 5
hatte, gepriesen zu werden. Und der Apostel sagt: „Seid gastfreundlich
zueinander“ ohne Vortäuschung. Und er fugt zu Recht hinzu: Ohne
Vortäuschung, weil wir insbesondere zu dieser Zeit bei vielen vorgetäuschte
Gastfreundschaft sehen, in dem Sinne, dass weltliche Menschen
Gastfreundschaft entweder aus Ehrfurcht oder wegen weltlicher Gunst und 10
wegen weltlichen Ruhmes gewähren, wenige aber einfach wegen Gott. Und
in der Tat glaube ich, dass der Herr demjenigen, der den Bedürftigen auf
gebührende Art und Weise Gastfreundschaft gewährt, dies auch in der
Gegenwart vergalt, und darüber werde ich mit dem würdigen Bericht eines
Predigerbruders ein offenkundiges Wunder erzählen. 15
[2] Es gab in Rom einen gewissen frommen und guten Mann, der ohne
Unterschied gläubige und arme Menschen in seine Herberge einlud. Es
geschah aber, dass dieser altersschwach in Geldverlegenheit geriet und mehr
dadurch verängstigt wurde, dass er die übliche Gastfreundschaft nicht
leisten konnte, als dadurch, dass er das für seine eigenen Bedürfnisse Nötige 20
nicht besaß. Und als er eines Nachts besorgt um solche Dinge halbwachend
im Bett lag, hörte er eine Stimme, die zu ihm sagte: „Ich habe deine
Nächstenliebe gesehen, die du beim Ausüben der Gastfreundschaft lange
Zeit unermüdlich gezeigt hast und durch die du in ein Leben in Armut
geraten bist. Ich will dich also nicht nur in der Zukunft belohnen, sondern 25
auch in der Gegenwart. Sprich mit jenem reichen Mann und mache im
Hinblick auf deinen Weinberg, der besser ist, ein Tauschgeschäft mit dem
Weinberg jenes Mannes. Er selbst wird aber deinen Worten gerne
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21. Die Bienen haben sich der Tugend der Gastfreundschaft
verschrieben. Die Bienen nehmen nämlich fremde Bienen bei sich auf,
solange sie von guter und sanfter Natur sind.
[1] Was Wunder? Durch diese nämlich entkam Loth dem Feuer und
verdiente Abraham es, nachdem er die Engel aufgenommen und versorgt 5
hatte, gepriesen zu werden. Und der Apostel sagt: „Seid gastfreundlich
zueinander“ ohne Vortäuschung. Und er fugt zu Recht hinzu: Ohne
Vortäuschung, weil wir insbesondere zu dieser Zeit bei vielen vorgetäuschte
Gastfreundschaft sehen, in dem Sinne, dass weltliche Menschen
Gastfreundschaft entweder aus Ehrfurcht oder wegen weltlicher Gunst und 10
wegen weltlichen Ruhmes gewähren, wenige aber einfach wegen Gott. Und
in der Tat glaube ich, dass der Herr demjenigen, der den Bedürftigen auf
gebührende Art und Weise Gastfreundschaft gewährt, dies auch in der
Gegenwart vergalt, und darüber werde ich mit dem würdigen Bericht eines
Predigerbruders ein offenkundiges Wunder erzählen. 15
[2] Es gab in Rom einen gewissen frommen und guten Mann, der ohne
Unterschied gläubige und arme Menschen in seine Herberge einlud. Es
geschah aber, dass dieser altersschwach in Geldverlegenheit geriet und mehr
dadurch verängstigt wurde, dass er die übliche Gastfreundschaft nicht
leisten konnte, als dadurch, dass er das für seine eigenen Bedürfnisse Nötige 20
nicht besaß. Und als er eines Nachts besorgt um solche Dinge halbwachend
im Bett lag, hörte er eine Stimme, die zu ihm sagte: „Ich habe deine
Nächstenliebe gesehen, die du beim Ausüben der Gastfreundschaft lange
Zeit unermüdlich gezeigt hast und durch die du in ein Leben in Armut
geraten bist. Ich will dich also nicht nur in der Zukunft belohnen, sondern 25
auch in der Gegenwart. Sprich mit jenem reichen Mann und mache im
Hinblick auf deinen Weinberg, der besser ist, ein Tauschgeschäft mit dem
Weinberg jenes Mannes. Er selbst wird aber deinen Worten gerne