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Thomas; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 2): Analyse, Edition, Übersetzung und Kommentar — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0476
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BUA 11,23

471

Person in Brabant, die bis jetzt „im irdischen Dasein“ lebt und die ich durch
Gespräche und dreißig Lebensjahre sehr gut kenne; von ihr haben
diejenigen, die sechzig Jahre lang mit jener Person zusammen waren, sehr
vertrauenswürdig bezeugt, dass sie in deren Taten und Worten niemals
5 irgendetwas bemerkten, das von irgendeinem Menschen wenigstens als eine 5
verzeihliche Sünde hätte befunden werden können. Die Sitten, der Gang und
die Worte sind so wohlgeordnet, so aufrichtig, so engelsgleich, dass ihre
Lebensführung für übermenschlich gehalten werden kann. Ihr Gesicht ist
von solcher Erhabenheit und Anmut, dass es die Mienen aller, die ihrer
10 ansichtig werden, in maßloses Erstaunen und Bewunderung versetzt. 10
Die Bienen der Gläubigen sollen sich also eifrig bemühen, sich gemäß der
ihnen gegebenen Gunst dauernd auszuzeichnen. Was nämlich ohne die
Gewohnheit vielfältiger Übung unseren Begabungen anhaftet, wie die
verschiedenen Künste, oder aber den innersten Dingen des Herzens, wie die
15 Tugenden, das wird das Vergessen durch das müheloseste Übersehen 15
vernichten. Was aber dauerhaft eingeprägt ist, bleibt unerschüttert. Es folgt:
 
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