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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0492
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zurückgeschickt hatte, betrat ich allein das kleine Schiff, um zu fischen. Ich
versuchte also unter großer Anstrengung den ganzen Tag lang erfolglos
etwas zu fangen und ungefähr gegen Sonnenuntergang, als ich mich daran
machte, den Teich zu verlassen, siehe, da kam der besagte Diakon mit drei
in Gastfreundschaft aufgenommenen Minderbrüdem herbei. Als ich sie sah, 5
freute ich mich und sagte, wobei ich die Begrüßung überging, vor Freude:
„Obwohl ich den ganzen Tag hindurch gearbeitet habe, habe ich nichts
gefangen, bei eurem Wort aber werde ich das Netz öffnen.“ Und nachdem
ich die Schnur genommen hatte, mit der es umgeben war, band ich das Tau
des Netzes fest. An der ersten Stelle, an der ich das Netz ausgeworfen hatte, 10
zog ich achtzig Fische von solcher Qualität, Geschmack und Essbarkeit
hervor, wie ich sie niemals zuvor oder danach in demselben Teich oder
einem anderen derselben Art gesehen oder geschmeckt habe. Erfreut über
dieses wunderbare Ereignis machten wir uns also auf nach Hause, aßen, und
es wurden, nachdem die Dienerschaft zurückgekehrt war, so viele Personen, 15
wie sich im Haus befanden, gesättigt. Und wir gaben dem Herrn als
freigiebigen Spender unseren Dank durch Messen in jenen Gebieten zurück,
die sie für sich nicht selbst ausgerichtet hatten.
[11] Es erzählten mir Brüder des Predigerordens in Maastricht,10 dass ihr
Prior Bruder Winand,11 den ich selbst kannte, nach dem Frühstück ein 20
Gasthaus betrat und sprach: „Geh“, sagte er zum Kellermeister, „und bring
den Brüdern und mir einen Becher Wein, wenn du kannst.“ Und jener sagte:
„Aber es sind drei Tage, seit das Fass aufgerichtet und der Wein vollständig
herausgelassen wurde.“ Was mehr? Weil der Prior es befahl, ging der
Kellermeister wieder zum Fass zurück, fand es gefüllt vor, und wartete den 25
Brüdern später noch lange mehr als erhofft zur Vermehrung des Wunders
auf.
10Der Dominikanerkonvent von Maastricht wurde um 1254 gegründet und gehörte seit 1261 zur
Ordensprovinz Teutonia. S. zur Geschichte WOLFS, Middeleeuwse dominicanenkloosters, S. 155-
184. | 11 Winand von Maastricht (gest. 1235), der Legende nach der erste Prior der
Dominikaner von Maastricht, s. dazu DE LA HAYE, De wäre Legende sowie WOLFS,
Middeleeuwse dominicanenkloosters, S. 165.
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zurückgeschickt hatte, betrat ich allein das kleine Schiff, um zu fischen. Ich
versuchte also unter großer Anstrengung den ganzen Tag lang erfolglos
etwas zu fangen und ungefähr gegen Sonnenuntergang, als ich mich daran
machte, den Teich zu verlassen, siehe, da kam der besagte Diakon mit drei
in Gastfreundschaft aufgenommenen Minderbrüdem herbei. Als ich sie sah, 5
freute ich mich und sagte, wobei ich die Begrüßung überging, vor Freude:
„Obwohl ich den ganzen Tag hindurch gearbeitet habe, habe ich nichts
gefangen, bei eurem Wort aber werde ich das Netz öffnen.“ Und nachdem
ich die Schnur genommen hatte, mit der es umgeben war, band ich das Tau
des Netzes fest. An der ersten Stelle, an der ich das Netz ausgeworfen hatte, 10
zog ich achtzig Fische von solcher Qualität, Geschmack und Essbarkeit
hervor, wie ich sie niemals zuvor oder danach in demselben Teich oder
einem anderen derselben Art gesehen oder geschmeckt habe. Erfreut über
dieses wunderbare Ereignis machten wir uns also auf nach Hause, aßen, und
es wurden, nachdem die Dienerschaft zurückgekehrt war, so viele Personen, 15
wie sich im Haus befanden, gesättigt. Und wir gaben dem Herrn als
freigiebigen Spender unseren Dank durch Messen in jenen Gebieten zurück,
die sie für sich nicht selbst ausgerichtet hatten.
[11] Es erzählten mir Brüder des Predigerordens in Maastricht,10 dass ihr
Prior Bruder Winand,11 den ich selbst kannte, nach dem Frühstück ein 20
Gasthaus betrat und sprach: „Geh“, sagte er zum Kellermeister, „und bring
den Brüdern und mir einen Becher Wein, wenn du kannst.“ Und jener sagte:
„Aber es sind drei Tage, seit das Fass aufgerichtet und der Wein vollständig
herausgelassen wurde.“ Was mehr? Weil der Prior es befahl, ging der
Kellermeister wieder zum Fass zurück, fand es gefüllt vor, und wartete den 25
Brüdern später noch lange mehr als erhofft zur Vermehrung des Wunders
auf.
10Der Dominikanerkonvent von Maastricht wurde um 1254 gegründet und gehörte seit 1261 zur
Ordensprovinz Teutonia. S. zur Geschichte WOLFS, Middeleeuwse dominicanenkloosters, S. 155-
184. | 11 Winand von Maastricht (gest. 1235), der Legende nach der erste Prior der
Dominikaner von Maastricht, s. dazu DE LA HAYE, De wäre Legende sowie WOLFS,
Middeleeuwse dominicanenkloosters, S. 165.