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BUA 11,28
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am Kreuz, um zu sterben. Durch Ähnliches sollst du wissen, Liebster, dass
ich mit Christus und für Christus, den Herrn, selbst zum Kreuz seines
heiligen Glaubens aufgestiegen bin, und obwohl ich meine Mutter vor
Schmerz sterben sehe und auch dich, Liebster, versuche und prüfe, werde
ich dennoch unbeweglich bis zum Tod am Kreuz bleiben. Und freilich wirst 5
auch du zum Kreuz aufsteigen, wenn du mir glaubst, damit dich nicht, wie
es sich bereits anschickte, das verdammenswerte Labyrinth dieser Welt
einhüllt.“ Was weiter? Der Erzdiakon brach in bitterlichste Tränen aus und
empfand im Herzen Reue, durch die Stachel seines Gewissens wurde er
geängstigt und er konnte „dem Geist, der aus dem Knaben sprach, nicht 10
widerstehen.“ Darüber betrieb also der junge Mann eifrig seine Gebete und
nach wenigen Tagen stimmte er endlich den Erzdiakon zum Ordenseintritt
um, zum Erstaunen des Klerus und der Bevölkerung der Stadt, weil die
Worte des Knaben so plötzlich ein Löwenherz zu solcher Demut gezähmt
hatten. 15
[13] Der Knabe aber, Bruder Albert, wuchs zu einem vollkommenen und
guten Mann heran und gilt bis heute als höchst edler Prediger. Ihn wollte der
Herr Papst als Bischof an die Spitze einer sehr großen Stadt stellen, aber der
heilige Mann widerstand mit der folgenden denkwürdigen Aussage: „Als
Bruder des Ordens sterbe ich unbekümmerter und heiterer als ich es durch 20
die Erhöhung einer Bischofwürde je vermochte.“
Es ist also gut für den Menschen, „wenn er das Joch von Jugend an trägt“
und er seinen Nacken der milden Last Jesu Christi unterwirft. Es folgt:
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am Kreuz, um zu sterben. Durch Ähnliches sollst du wissen, Liebster, dass
ich mit Christus und für Christus, den Herrn, selbst zum Kreuz seines
heiligen Glaubens aufgestiegen bin, und obwohl ich meine Mutter vor
Schmerz sterben sehe und auch dich, Liebster, versuche und prüfe, werde
ich dennoch unbeweglich bis zum Tod am Kreuz bleiben. Und freilich wirst 5
auch du zum Kreuz aufsteigen, wenn du mir glaubst, damit dich nicht, wie
es sich bereits anschickte, das verdammenswerte Labyrinth dieser Welt
einhüllt.“ Was weiter? Der Erzdiakon brach in bitterlichste Tränen aus und
empfand im Herzen Reue, durch die Stachel seines Gewissens wurde er
geängstigt und er konnte „dem Geist, der aus dem Knaben sprach, nicht 10
widerstehen.“ Darüber betrieb also der junge Mann eifrig seine Gebete und
nach wenigen Tagen stimmte er endlich den Erzdiakon zum Ordenseintritt
um, zum Erstaunen des Klerus und der Bevölkerung der Stadt, weil die
Worte des Knaben so plötzlich ein Löwenherz zu solcher Demut gezähmt
hatten. 15
[13] Der Knabe aber, Bruder Albert, wuchs zu einem vollkommenen und
guten Mann heran und gilt bis heute als höchst edler Prediger. Ihn wollte der
Herr Papst als Bischof an die Spitze einer sehr großen Stadt stellen, aber der
heilige Mann widerstand mit der folgenden denkwürdigen Aussage: „Als
Bruder des Ordens sterbe ich unbekümmerter und heiterer als ich es durch 20
die Erhöhung einer Bischofwürde je vermochte.“
Es ist also gut für den Menschen, „wenn er das Joch von Jugend an trägt“
und er seinen Nacken der milden Last Jesu Christi unterwirft. Es folgt: