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jemanden haben, „den er achtet, der Mitwisser seines Geheimnisses ist, und
mit dessen Autorität er sein Geheimnis berichtigt, wenn er irrt.“
[15] Solche tröstet jener höchst gebildete und menschliche Augustinus12 und
ermuntert sie zur Kühnheit: Was, sagt er, schämst du dich, o Mensch, zu
beichten? Ich bin ein Sünder wie du. Beichte also als Mensch einem 5
Menschen, als sündiger Mensch einem sündigen Menschen. „Ich bin ein
Mensch, ich glaube, dass nichts Menschliches vor mir fremd ist.“ „Was
fürchtest du, zu beichten?“ „Was ich durch die Beichte weiß, weiß ich
weniger als das, was ich nicht weiß.“ „Du fürchtest, zu beichten, der du
durch die Beichte nicht verborgen bleiben kannst.“ „Wähle, was du willst, 10
denn wenn du dich ohne Beichte verbirgst, wirst du ohne Beichte verdammt
werden. Dafür nämlich verlangt Gott die Beichte, um den Schwachen zu
befreien. Wer nicht beichtet, den verdammt er, um den Hochmütigen zu
strafen.“ „Also sei betrübt, bevor du beichtest, jubele, wenn Du gebeichtet
hast, weil du bereits geheilt wirst.“ Er selbst ist dein Richter, dein 15
Beschützer. „Bei der Beichte sieht er, dessentwegen und durch den dieser
gebeichtet hat, nämlich das Antlitz des Beichtenden und kommt ihm zur
Hilfe.“ „Er wird dessen Prozess führen und ist der Verteidiger des
Büßenden, der Bittsteller für die Gnade gegenüber dem Beichtenden.“
„Gehe, nachdem du die Beichte abgelegt hast, sicher umher und jubele 20
bereits auf dem Weg, fürchte nicht den Richter, der dein Helfer und Richter
ist, ehe du gebeichtet hast, hast du deinen Erlöser gefunden. Er hat dich
Gottlosen gesucht, um dich zu erlösen, und erlöst gibt er dich auf, um dich
zu verderben.“ Du sollst, Sünder, bei der Beichte deinen Mund öffnen,
damit über dir „der Brunnen seinen Mund nicht schließt.“ Und erkenne, dass 25
er hier einen Brunnen Hölle nennt. Was diesbezüglich zu meiner Zeit
geschah, wollen wir nun hören.
l2Hl. Augustinus (354-430), s. Anm. 2.
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jemanden haben, „den er achtet, der Mitwisser seines Geheimnisses ist, und
mit dessen Autorität er sein Geheimnis berichtigt, wenn er irrt.“
[15] Solche tröstet jener höchst gebildete und menschliche Augustinus12 und
ermuntert sie zur Kühnheit: Was, sagt er, schämst du dich, o Mensch, zu
beichten? Ich bin ein Sünder wie du. Beichte also als Mensch einem 5
Menschen, als sündiger Mensch einem sündigen Menschen. „Ich bin ein
Mensch, ich glaube, dass nichts Menschliches vor mir fremd ist.“ „Was
fürchtest du, zu beichten?“ „Was ich durch die Beichte weiß, weiß ich
weniger als das, was ich nicht weiß.“ „Du fürchtest, zu beichten, der du
durch die Beichte nicht verborgen bleiben kannst.“ „Wähle, was du willst, 10
denn wenn du dich ohne Beichte verbirgst, wirst du ohne Beichte verdammt
werden. Dafür nämlich verlangt Gott die Beichte, um den Schwachen zu
befreien. Wer nicht beichtet, den verdammt er, um den Hochmütigen zu
strafen.“ „Also sei betrübt, bevor du beichtest, jubele, wenn Du gebeichtet
hast, weil du bereits geheilt wirst.“ Er selbst ist dein Richter, dein 15
Beschützer. „Bei der Beichte sieht er, dessentwegen und durch den dieser
gebeichtet hat, nämlich das Antlitz des Beichtenden und kommt ihm zur
Hilfe.“ „Er wird dessen Prozess führen und ist der Verteidiger des
Büßenden, der Bittsteller für die Gnade gegenüber dem Beichtenden.“
„Gehe, nachdem du die Beichte abgelegt hast, sicher umher und jubele 20
bereits auf dem Weg, fürchte nicht den Richter, der dein Helfer und Richter
ist, ehe du gebeichtet hast, hast du deinen Erlöser gefunden. Er hat dich
Gottlosen gesucht, um dich zu erlösen, und erlöst gibt er dich auf, um dich
zu verderben.“ Du sollst, Sünder, bei der Beichte deinen Mund öffnen,
damit über dir „der Brunnen seinen Mund nicht schließt.“ Und erkenne, dass 25
er hier einen Brunnen Hölle nennt. Was diesbezüglich zu meiner Zeit
geschah, wollen wir nun hören.
l2Hl. Augustinus (354-430), s. Anm. 2.