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Thomas; Burkhardt, Julia [Editor]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 2): Analyse, Edition, Übersetzung und Kommentar — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0670
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BUA 11,30

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Tapfere, die sie ermordet hat.“ Und Hiob sagt: „Ihr Atem lässt glühende
Kohlen brennen, eine Flamme schlägt aus ihrem Mund hervor.“ Was also
bedeutet dir, Knecht Gottes, was bedeutet dir ein so unablässiges Gespräch
mit Frauen? Man wunderte sich über Christus, der Gott und zugleich
Mensch war und deshalb frei von jedem Verdacht. Es wunderten sich die 5
Schüler, dass ihr Herr mit einer Frau sprach. Was also musst du als sündiger
Mensch tun, der du schwaches Fleisch und eine rohe Natur hast? Wenn du
jung bist, gibt es keine Sicherheit. Wenn du alt bist, versuche es bei dir mit
jenem, der gesagt hat: „Noch immer brennt das Feuerchen.“ Aber du
antwortest: Der Eifer bewegt mich und das Wohl des Nächsten. Und ich 10
antworte: Es haben doch wohl auch Männer Seelen? Warum hast du nicht
mit jenen unablässig Unterredungen? Männer jedenfalls sind mehreren und
größeren Gefahren ausgesetzt.
Du sollst also das Gerede mit Frauen mäßigen, immer sei dir ein Zeuge vor
Augen, schlage ihnen nützliche und kurze Unterredungen vor, wenn sie 15
nicht zufrieden sein wollen und nicht zu ihrem Heil gewendet werden
können, rate ich, dass du dich zurückziehst und deine Mühe Gott
anvertraust. Und das besonders dann, wenn du nicht als besonderes Amt
Sorge für Personen trägst. „Was nützt es dir nämlich, wenn du die ganze
Welt gewinnst und dabei Schaden für deine Seele erduldest?“ Wenn du 20
vielleicht auf die hochbetagte Erfahrung des Alters und die frühere
Keuschheit vertraust, höre, was der hochheilige und wahr sprechende
Augustinus33 sagt: Mit Frauen muss man eine kurze, strenge und
unbeugsame Unterredung haben. Und sie sind deshalb nicht weniger zu
meiden, weil sie von gutem und ehrlichem Charakter zu sein scheinen, 25
sondern je religiöser sie sind, desto mehr verführen sie und unter dem
Vorwand der Religion blüht der Köder der Lust am meisten. Glaube mir,
dass ich als Bischof und aus Erfahrung spreche. Erkenne, dass „die Zedern

33Hl. Augustinus (354-430), s. Anm. 2.
 
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