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BUA 11,40
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40. „Vereint singen sie gleichzeitig auf liebliche Weise.“
[1] Was sich aber hinsichtlich des Gesangs der Bienen, der buchstäblich
zum Lob Christi ertönt, ereignete, wollen wir nun hören.1 Ein heiliger
Mann, der Abt war, erzählte mir, was ich einst hörte, nämlich dass ein armer
Mensch im Vorort einer gewissen Stadt den größten Bienenstock hatte. Als 5
der Arme ängstlich besorgt häufiger die Bienen besuchte, bemerkte er
zuerst, dass diese öfter am Tag mit wunderbarer Hingabe gemeinsam
sangen. Und später, als er dies recht neugierig untersuchte, sah er, dass sie
ihren Gesang sechsmal abänderten und keine Mühe darauf verwendeten,
Speisen zusammen zu bringen. Nicht lange danach, als er zufällig mitten in 10
der Nacht aufgestanden war, sah er über den Bienen die ganze Luft
erleuchten und die Bienen - ganz gegen die Gewohnheit aller Bienen -
selbst in der Nacht Lieder singen. Der Mann war deshalb sehr erstaunt und
überprüfte die Sache mehrfach; dann ging er mit seinem Priester zum
Bischof der Stadt und erzählte von den Bienen, was geschehen war. Ohne 15
Verzug prüfte der Bischof in eigener Person die Wahrheit und fand alles so
vor, wie es ihm gesagt worden war. Also beriet man sich in einem Rat mit
tüchtigen Männern und der herbeigerufenen Bevölkerung der Stadt, um zu
erfahren, was in dem Bienenstock vorgehe. Und nachdem das Gefäß des
Bienenstocks zerbrochen worden war, fand er im „Giebel“ des Bienenstocks 20
nach Art eines kleinen Behälters aus Elfenbein ein kleines Gefäß aus dem
weißesten Wachs, und in diesem das Sakrament des Leibes Christi; um
dieses herum aber befanden sich die Chöre der Bienen, die nach Art
himmlischer Phalangen die Vigilien feierten. Daraufhin brach heftigstes
Geschrei aus und sie brachten unter Tränen den Leib Christi in die Kirche, 25
und an dem Ort, wo er gefunden worden war, errichteten sie als Heilmittel
für die zahlreichen Kranken eine Kapelle. Und als sich das bereits
Berichtete durch seinen feierlichen Ruhm überall in den Ländern
verbreitete, waren zwei Diebe von der Neuigkeit der Sache so
eingeschüchtert, dass sie freiwillig geständig wurden; denn sie hatten in der 30
benachbarten Kirche den Leib Christi mit einem silbernen Gefäß geraubt,
das Gefäß behalten und auf ihrer eiligen Flucht das Sakrament des Leibes
Christi, weil sie eben vorbeigingen, unter den besagten Bienenstock
geworfen. So wurde also, wenn es überhaupt gesagt werden kann, jenes
xEine vergleichbare Episode findet sich in dem zwischen 1214/19 und 1223 entstandenen
Dialogus miraculorum des Zisterziensers Caesarius von Heisterbach (um 1180-ca. 1240). S.
Caes. Dial. mirac. 9,8.
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[1] Was sich aber hinsichtlich des Gesangs der Bienen, der buchstäblich
zum Lob Christi ertönt, ereignete, wollen wir nun hören.1 Ein heiliger
Mann, der Abt war, erzählte mir, was ich einst hörte, nämlich dass ein armer
Mensch im Vorort einer gewissen Stadt den größten Bienenstock hatte. Als 5
der Arme ängstlich besorgt häufiger die Bienen besuchte, bemerkte er
zuerst, dass diese öfter am Tag mit wunderbarer Hingabe gemeinsam
sangen. Und später, als er dies recht neugierig untersuchte, sah er, dass sie
ihren Gesang sechsmal abänderten und keine Mühe darauf verwendeten,
Speisen zusammen zu bringen. Nicht lange danach, als er zufällig mitten in 10
der Nacht aufgestanden war, sah er über den Bienen die ganze Luft
erleuchten und die Bienen - ganz gegen die Gewohnheit aller Bienen -
selbst in der Nacht Lieder singen. Der Mann war deshalb sehr erstaunt und
überprüfte die Sache mehrfach; dann ging er mit seinem Priester zum
Bischof der Stadt und erzählte von den Bienen, was geschehen war. Ohne 15
Verzug prüfte der Bischof in eigener Person die Wahrheit und fand alles so
vor, wie es ihm gesagt worden war. Also beriet man sich in einem Rat mit
tüchtigen Männern und der herbeigerufenen Bevölkerung der Stadt, um zu
erfahren, was in dem Bienenstock vorgehe. Und nachdem das Gefäß des
Bienenstocks zerbrochen worden war, fand er im „Giebel“ des Bienenstocks 20
nach Art eines kleinen Behälters aus Elfenbein ein kleines Gefäß aus dem
weißesten Wachs, und in diesem das Sakrament des Leibes Christi; um
dieses herum aber befanden sich die Chöre der Bienen, die nach Art
himmlischer Phalangen die Vigilien feierten. Daraufhin brach heftigstes
Geschrei aus und sie brachten unter Tränen den Leib Christi in die Kirche, 25
und an dem Ort, wo er gefunden worden war, errichteten sie als Heilmittel
für die zahlreichen Kranken eine Kapelle. Und als sich das bereits
Berichtete durch seinen feierlichen Ruhm überall in den Ländern
verbreitete, waren zwei Diebe von der Neuigkeit der Sache so
eingeschüchtert, dass sie freiwillig geständig wurden; denn sie hatten in der 30
benachbarten Kirche den Leib Christi mit einem silbernen Gefäß geraubt,
das Gefäß behalten und auf ihrer eiligen Flucht das Sakrament des Leibes
Christi, weil sie eben vorbeigingen, unter den besagten Bienenstock
geworfen. So wurde also, wenn es überhaupt gesagt werden kann, jenes
xEine vergleichbare Episode findet sich in dem zwischen 1214/19 und 1223 entstandenen
Dialogus miraculorum des Zisterziensers Caesarius von Heisterbach (um 1180-ca. 1240). S.
Caes. Dial. mirac. 9,8.