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BUA 11,49
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49. „Sie erfreuen sich am Beifallssturm1 und Klingen der Luft.“
[1] Die Natur der Luft ist klangvoll und mit ihr wird der klangvolle Ton der
Predigt bezeichnet. Daher befahl der Herr Jesaja: „Rufe aus voller Kehle,
lasse deine Stimme wie eine Posaune jubeln.“ Wir erkennen hier die
metallene Posaune, die gemäß dem Befehl Moses’ aus Kupfer oder Silber 5
gemacht wurde. Diese nennt man auch die jubelnde, weil die Priester solche
Instrumente an Feiertagen und Neumonden benutzten. Durch sie werden auf
höchst richtige Weise die Prediger des Wortes Gottes geschmückt, deren
Stimme kräftig wie eine Posaune ist; bald schüchtert sie die Gottlosen ein,
bald ermutigt sie die Gerechten, den Feinden Widerstand zu leisten. Von 10
hier bestärkt sie durch Beispiele die Schwachen, von dort tröstet sie andere
in Not. Bald freut sie sich süß klingend mit den Frommen, bald klagt sie
traurig über den Untergang der Schlechten.
Und es ist anzumerken, dass im Text zwei Dinge dargelegt werden, an
denen sich die Bienen erfreuen: der Beifallssturm und ebenso das Klingen. 15
Der Beifallssturm wird gemäß dem Psalmisten mit den Händen gemacht,
der sagt: „Alle Völker, klatscht mit den Händen!“ Und er bezeichnet hier die
Bemühung um ein gutes Werk mit der Tugend, weil er die mit dem Klingen
der Predigt verbundene wunderbare Melodie für die Ohren der gläubigen
Bienen wiedergibt. Über das Getöse eines guten Werkes und das Klingen 20
der Predigt sollen sich die frommen Bienen also freuen und sie werden
durch deren Melodie zu einem vollkommenen Leben und zur Sehnsucht
nach der himmlischen Heimat angeregt.
[2] Ich werde als Beispiel etwas berichten, das für Viele zur Anregung der
Tugend sehr geeignet ist. Es gab in Frankreich einen gewissen Prediger, der 25
mir bekannt und teuer war; er hieß Johannes und hatte den Beinamen
} Beachtenswert ist an dieser Stelle das allegorische Wortspiel: plausus bezeichnet neben einem
Beifallssturm auch das Schlagen von Flügeln.
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49. „Sie erfreuen sich am Beifallssturm1 und Klingen der Luft.“
[1] Die Natur der Luft ist klangvoll und mit ihr wird der klangvolle Ton der
Predigt bezeichnet. Daher befahl der Herr Jesaja: „Rufe aus voller Kehle,
lasse deine Stimme wie eine Posaune jubeln.“ Wir erkennen hier die
metallene Posaune, die gemäß dem Befehl Moses’ aus Kupfer oder Silber 5
gemacht wurde. Diese nennt man auch die jubelnde, weil die Priester solche
Instrumente an Feiertagen und Neumonden benutzten. Durch sie werden auf
höchst richtige Weise die Prediger des Wortes Gottes geschmückt, deren
Stimme kräftig wie eine Posaune ist; bald schüchtert sie die Gottlosen ein,
bald ermutigt sie die Gerechten, den Feinden Widerstand zu leisten. Von 10
hier bestärkt sie durch Beispiele die Schwachen, von dort tröstet sie andere
in Not. Bald freut sie sich süß klingend mit den Frommen, bald klagt sie
traurig über den Untergang der Schlechten.
Und es ist anzumerken, dass im Text zwei Dinge dargelegt werden, an
denen sich die Bienen erfreuen: der Beifallssturm und ebenso das Klingen. 15
Der Beifallssturm wird gemäß dem Psalmisten mit den Händen gemacht,
der sagt: „Alle Völker, klatscht mit den Händen!“ Und er bezeichnet hier die
Bemühung um ein gutes Werk mit der Tugend, weil er die mit dem Klingen
der Predigt verbundene wunderbare Melodie für die Ohren der gläubigen
Bienen wiedergibt. Über das Getöse eines guten Werkes und das Klingen 20
der Predigt sollen sich die frommen Bienen also freuen und sie werden
durch deren Melodie zu einem vollkommenen Leben und zur Sehnsucht
nach der himmlischen Heimat angeregt.
[2] Ich werde als Beispiel etwas berichten, das für Viele zur Anregung der
Tugend sehr geeignet ist. Es gab in Frankreich einen gewissen Prediger, der 25
mir bekannt und teuer war; er hieß Johannes und hatte den Beinamen
} Beachtenswert ist an dieser Stelle das allegorische Wortspiel: plausus bezeichnet neben einem
Beifallssturm auch das Schlagen von Flügeln.