Klöster im Hochmittelalter

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BUA 11,52

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52. „Das längste Leben“ der Bienen „dauert sieben Jahre; niemals aber
können sie länger als zehn Jahre aushalten.“
[1] Was aber wird mit der Zahl sieben bezeichnet, wenn nicht die
siebenförmige Gnade des Heiligen Geistes, und was in der Zahl zehn, wenn
nicht der Dekalog des Gesetzes? Von diesen beiden soll das ganze Leben 5
eines Christen abhängen; bei ihnen sollen die Bienen der Gläubigen
verweilen, und darüber hinaus soll nichts freistehen oder erlaubt sein in
diesem Leben. Dir wurden gleichsam die Form und die Art eines sterblichen
Lebens befohlen, und aus diesen ergibt sich die siebenförmige Gnade. Und
siehe, wie der Mensch durch sie, nämlich durch den Geist der Weisheit, 10
innerlich zu Gott gelenkt und recht stark zur Betrachung der göttlichen Huld
entflammt wird: Durch den Geist der Einsicht in die Notwendigkeiten des
Lebens nämlich, durch den ein Teil des Geistes innerlich zum Nächsten
gerichtet und durch den der Mensch äußerlich zur Leitung seiner selbst
gelenkt wird. Durch den Geist des Rates aber folgt er über die Gebote, 15
wonach er alles verkaufen und den Armen geben soll, nackt dem nackten
Christus und erhebt sich höher als die Erde. Durch den Geist der Stärke aber
wird er in den verachteten Glücksfällen gegen Unglück und Widrigkeiten
gestärkt. Durch den Geist der Erkenntnis eilt er, das Gesetz umzusetzen, um
im Gefüge der Fürsorge durch die Einheit des Friedens und des Glaubens 20
verbunden zu werden. Durch den Geist der Frömmigkeit aber erweicht er
und wird sanft durch Mitgefühl, damit in allen Dingen und für alle Dinge
Frömmigkeit festgesetzt wird. Schließlich nimmt die Seele durch den Geist
der Furcht die Bedeutung zur eigenen Mäßigung ein, und dadurch wird in
ihr jede Fäulnis der Sünde und jeder Schandfleck ausgerottet. 25