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BUA 11,52
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er raubt es nicht; der Tag, der uns ans Licht fuhrt,“ wird wiederkommen;
„und mit gleichmütigem Geist also muss Weggehen, wer wiederkommen
wird.“ „So müssen wir uns verhalten, nicht als ob wir wegen des Körpers
leben müssen, sondern als ob wir ohne den Körper nicht leben können.“
„Vor dem Alter habe ich dafür gesorgt, gut zu leben, im Alter sorge ich 5
dafür, gut zu sterben. Gut zu sterben aber bedeutet, gerne zu sterben.“ „Dass
wir genug gelebt haben, bewirken weder Jahre noch Tage, sondern allein
der Geist.“ „Der Tod aber ist entweder das Ende oder ein Übergang. Weder
fürchte ich also zu Ende zu gehen - das heißt dasselbe wie nicht begonnen
zu haben - noch hinüberzugehen, weil ich nirgendwo so eingeengt sein 10
werde.“ „Vertraue nicht dieser Ruhe; im Moment wird das Meer
aufgewühlt. An demselben Tag, da die Schiffe auf dem Wasser tanzten,
werden sie verschlungen.“ „Der Verlust keiner Sache ist leichter als der
Verlust dessen, was man - wenn es verloren ist - nicht vermissen kann.“
„Es ist klar, dass die Unwissenheit der Menschen so groß ist, dass sie aus 15
Furcht vor dem Tod in den Tod getrieben werden.“ Der wahrhaft glückliche
Tod, der im heiteren Wissen um eine bessere Lage angenommen wird,
beklagt sich nicht, das Leben aufzugeben, in welches er eher Überdruss
mischt als Trost. Er beeilt sich herauszufinden, was festgemacht wurde und
was mit beständiger Kraft bleiben wird, wo es ist. Wenn wir uns nämlich 20
nicht beeilen, bleiben wir zurück. „Der rasche Tag treibt an und wird nicht
angetrieben; unwissend eilen wir fort, ordnen alles für die Zukunft und sind
inmitten von Gefahren gelassen.“
Du also, gläubige Biene, sollst mit der Seele dein Leben fortsetzen, es stets
in siebenförmiger Gnade führen und gemäß dem Dekalog des Gesetzes in 25
vollkommener Weise vollenden. Es folgt:
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er raubt es nicht; der Tag, der uns ans Licht fuhrt,“ wird wiederkommen;
„und mit gleichmütigem Geist also muss Weggehen, wer wiederkommen
wird.“ „So müssen wir uns verhalten, nicht als ob wir wegen des Körpers
leben müssen, sondern als ob wir ohne den Körper nicht leben können.“
„Vor dem Alter habe ich dafür gesorgt, gut zu leben, im Alter sorge ich 5
dafür, gut zu sterben. Gut zu sterben aber bedeutet, gerne zu sterben.“ „Dass
wir genug gelebt haben, bewirken weder Jahre noch Tage, sondern allein
der Geist.“ „Der Tod aber ist entweder das Ende oder ein Übergang. Weder
fürchte ich also zu Ende zu gehen - das heißt dasselbe wie nicht begonnen
zu haben - noch hinüberzugehen, weil ich nirgendwo so eingeengt sein 10
werde.“ „Vertraue nicht dieser Ruhe; im Moment wird das Meer
aufgewühlt. An demselben Tag, da die Schiffe auf dem Wasser tanzten,
werden sie verschlungen.“ „Der Verlust keiner Sache ist leichter als der
Verlust dessen, was man - wenn es verloren ist - nicht vermissen kann.“
„Es ist klar, dass die Unwissenheit der Menschen so groß ist, dass sie aus 15
Furcht vor dem Tod in den Tod getrieben werden.“ Der wahrhaft glückliche
Tod, der im heiteren Wissen um eine bessere Lage angenommen wird,
beklagt sich nicht, das Leben aufzugeben, in welches er eher Überdruss
mischt als Trost. Er beeilt sich herauszufinden, was festgemacht wurde und
was mit beständiger Kraft bleiben wird, wo es ist. Wenn wir uns nämlich 20
nicht beeilen, bleiben wir zurück. „Der rasche Tag treibt an und wird nicht
angetrieben; unwissend eilen wir fort, ordnen alles für die Zukunft und sind
inmitten von Gefahren gelassen.“
Du also, gläubige Biene, sollst mit der Seele dein Leben fortsetzen, es stets
in siebenförmiger Gnade führen und gemäß dem Dekalog des Gesetzes in 25
vollkommener Weise vollenden. Es folgt: