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BUA 11,53
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Während er dies eifrig tat, sah ihn der Teufel und beneidete ihn; er stachelte
daher dessen Edle grausam gegen ihn auf. Diese verschworen sich
gleichzeitig mit einem gewissen König, der einst gegen ihn Feinschaft
gehegt hatte, seinen Kräften aber nicht gewachsen war; sie kamen zu ihm
und sagten zu diesem König: „Lange schon hegst du gegen unseren Herrn, 5
den Herzog, einen schweren Groll, trotzdem hast du dabei mit deinen
Plänen keinen Erfolg. Nun also kannst du eine günstige Gelegenheit
wahrnehmen, um dich ganz nach deinem Wunsch zu rächen. Der Herzog
gibt nämlich, weil er einzig dem Gerede der Kleriker verfallen ist, seinen
Besitz langsam und auf schlechte Weise aus, und er gibt keinem seiner 10
Edlen Ämter oder Ehren. Darum wird es euch ein Leichtes sein, durch uns
das ganze Volk seines Landes gegen ihn und zu eurer Unterstützung zu
wenden.“ Und als er dies hörte, setzte der erfreute König es ins Werk und
sandte, nachdem er Rat gehalten hatte, Boten zum Herzog, während er
schlaue Vorwände wiederholte, auf welche Weise er ihn schon häufiger 15
durch Unrecht unterdrückt hätte; nun aber wolle er sich an jenem rächen,
wenn er nicht sich und seinen Besitz übergebe, und er setzte jenem darin
eine Frist. Als der Herzog dies hörte, befahl er die Edlen und Vornehmen
seines Landes zu sich und teilte ihnen mit, was der König von ihm verlange.
Und jene antworteten wie aus einem Munde: „Bis jetzt hast du uns als 20
Diener und Narren wahrgenommen und hingst allein an den klerikalen
Verführern der Welt. Nun aber mögen jene dich auch gegen Feinde
unterstützen und beraten. Wir aber wollen und können dir nicht mehr
folgen.“
Als der Herzog dies sah, geriet er in große Angst und zog sich bald in eine 25
schwer befestigte Burg zurück, wo er flehentlich die Hilfe von Gott allein
erbat. Unterdessen, als die gesetzte Frist schon kurz bevorstand, sah der
Herzog mit einigen durch die Schutzwehr, wie sich aus der Feme ein
gewaltiges Heer aus weißgekleideten Kriegern auf weißen Pferden näherte,
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Während er dies eifrig tat, sah ihn der Teufel und beneidete ihn; er stachelte
daher dessen Edle grausam gegen ihn auf. Diese verschworen sich
gleichzeitig mit einem gewissen König, der einst gegen ihn Feinschaft
gehegt hatte, seinen Kräften aber nicht gewachsen war; sie kamen zu ihm
und sagten zu diesem König: „Lange schon hegst du gegen unseren Herrn, 5
den Herzog, einen schweren Groll, trotzdem hast du dabei mit deinen
Plänen keinen Erfolg. Nun also kannst du eine günstige Gelegenheit
wahrnehmen, um dich ganz nach deinem Wunsch zu rächen. Der Herzog
gibt nämlich, weil er einzig dem Gerede der Kleriker verfallen ist, seinen
Besitz langsam und auf schlechte Weise aus, und er gibt keinem seiner 10
Edlen Ämter oder Ehren. Darum wird es euch ein Leichtes sein, durch uns
das ganze Volk seines Landes gegen ihn und zu eurer Unterstützung zu
wenden.“ Und als er dies hörte, setzte der erfreute König es ins Werk und
sandte, nachdem er Rat gehalten hatte, Boten zum Herzog, während er
schlaue Vorwände wiederholte, auf welche Weise er ihn schon häufiger 15
durch Unrecht unterdrückt hätte; nun aber wolle er sich an jenem rächen,
wenn er nicht sich und seinen Besitz übergebe, und er setzte jenem darin
eine Frist. Als der Herzog dies hörte, befahl er die Edlen und Vornehmen
seines Landes zu sich und teilte ihnen mit, was der König von ihm verlange.
Und jene antworteten wie aus einem Munde: „Bis jetzt hast du uns als 20
Diener und Narren wahrgenommen und hingst allein an den klerikalen
Verführern der Welt. Nun aber mögen jene dich auch gegen Feinde
unterstützen und beraten. Wir aber wollen und können dir nicht mehr
folgen.“
Als der Herzog dies sah, geriet er in große Angst und zog sich bald in eine 25
schwer befestigte Burg zurück, wo er flehentlich die Hilfe von Gott allein
erbat. Unterdessen, als die gesetzte Frist schon kurz bevorstand, sah der
Herzog mit einigen durch die Schutzwehr, wie sich aus der Feme ein
gewaltiges Heer aus weißgekleideten Kriegern auf weißen Pferden näherte,