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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0148
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Straßburg

himel kommen ist. Nit wie ewere vätter haben
hymelbrot gessen und seind gestorben. Wer von di-
sem brot isset, der würt leben in ewigkeit.
Credo in unum Deum
Zum Wortlaut des Symbolum Nicaeno-Constantino-
politanum s. Nr. 3a, S. 121. |A 5r|
Hienach pflegen sy gegen dem volck [zuo] sagen also:
Lieben brüder und schwestern, bitten Gott, den vat-
ter, durch unsern hern Jesum Christum, das er uns
den heyligen geyst, den tröster, zuo- |A 5v|
schicke13, das er mache unser leyb zuo einem leben-
digen, heyligen, wolgefälligen opffer, das da ist der
vernünfftig gots dienst, der Gott gefellt14. Das be-
schee uns allen, Amen.
Der herr sey mit eüch.
Vorred15
Erhebt eüwere hertzen. Sagen danck dem herren,
unserm Gott. Es gebürt sich fürwar und ist billich,
recht unnd heylsam, das wir dir allweg an allen or-
ten danck sagen. O herr, heyliger, almechtiger vat-
ter, ewiger Gott, der du unser heil durch das holtz
des creützs verschafft hast, uff das das leben von
solchem keme, von welchem der todt auffgangen ist,
Und auff das der feynd, so durch das holtz über-
trettung uns alle in Adam überwunden hatt, wider
auß gehorsam, so am holtz geleystet ist, bestritten
würde, durch Christum Jesum, unsern hern, durch
welches maiestätt und herligkeit dich die Engell und
alle hymlische Ritterschafft loben, mit gleichem fro-
locken samenthafft rümen und preysen16, Zuo wel-
chen du auch unsere stymmen annemen wöllest, bit-
ten wir mit underthäniger bekantnuß und sagen:
|A 6r|

13 Vgl. Joh 14,16,26.
14 Vgl. Röm 12,1.
15 Vgl. dazu auch die weiteren Vorreden am Ende des Tex-
tes (S. 133f.).
16 Vgl. Lk 2,13.

Sanctus
Heyliger, Heyliger Herr, Got der hörscharen, Voll
sind die hymmel und erden von deiner herrlig-
keit17. Ach, mach uns selig inn der höhe.
Benedictus
Er ist zuo loben, der do kumpt im namen des her-
ren18. Ach, selige uns in der höhe.
Almechtiger, barmhertziger vatter, Die weil dein
sun, unser herr Jesus, zuogesagt hat, was wir bitten
in seinem namen [...].
Zum Wortlaut dieses Gebets s. Nr. 3a, S. 122.
Anfang der rechten, woren mess
Welcher am nechsten tag vor seim leyden das brott
nam in sein heylige hend und dir, Gott, seinem
himelschen vater, dancksaget, segnets, brachs und
gabs seinen jüngern |A 7r| und sprach: Nement hyn
und essent. Das ist mein leyb, der für eüch geben
würt19.
Ad calicem: Deßgleychen nach dem nachtmal
nam er den kelch in sein heyligen hend und dancket
und sprach: Nement hyn und trinckent alle darauß.
Das ist der kelch meins bluots, des newen testaments,
das für eüch und vil vergossen würdt zur vergebung
der sünden.
Elevatio calicis: Als offt ir das thuot, so thuot es in
meiner gedechtnuß20.
Ende der mess oder des nachtmals Christi, dann vor-
und nachgeende wort seind alle zuo bewegung21 und
zuo erfrischen den glauben und nit als hauptstuck der
mess ingefürt, welche auch jedes andacht nach mö-
gen geendert oder gar underlassen werden.

17 Vgl. Jes 6,3.
18 Ps 118,26; Mt 21,9; Lk 19,38.
19 1Kor 11,23-24.
20 1Kor 11,25-26.
21 Anreiz, Antrieb, s. FWb 3, Sp. 2243f.

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