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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0277
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22. Hochzeitsmandat

22. Hochzeitsmandata
12. Februar 1537

Als nun eyn zeit her ettlich burger und auch fremb-
de, so sie selbst oder den iren hochzeit gehalten, aus-
serthalb der Statt und an andern orten, da man die
kirchen preüch und Ceremonien nach Bäpstlicher
insatzung pflegt zubrauchen, zu kirchen gangen und
sich oder die iren daselbst einsegnen lassen, Aber nit
destominder von solchem kirchgang und einsegnen
in die statt Straßburg gefaren, ire hochzeit mit irem
Uppigem pracht, Essens, Trinckens, Dantzens und
anderm allhie voltzogen unnd vollend haben, Damit
nit alleyn die Kirchen ordnung, so inn diser statt
nach Evangelischer gegründter warheyt fürgenomen
unnd geübt werden, schendlich verlestert1, Sonder
auch dise statt Straßburg, als ob die alleyn zu sol-
cher üppigkeyt gelegen wer, verkleynert2, und von
eyner Christlichen Oberkeyt billich nit gestatt noch

a Textvorlage (Einblattdruck): AMS 1 MR 3, Bl. 258
(alte Zählung), S. 439 (neue Zählung).

1 In der Kirchenordnung von 1534 war im Abschnitt „Der
Ehe halben“ (Nr. 17, S. 242f.) festgelegt worden, daß die
Einsegnung der Ehe in der jeweiligen Kirchengemeinde

geduldt werden soll, Demnach, so haben unsere
Herrn, Meyster und Rath sampt den Eyn und
zweintzigen, erkant, Das hinfuro keyn burger, hin-
derseß, frembder oder heymisch, wer oder was wir-
den oder stats der sei, niemants außgenomen, der
hinfüro sein oder der seinen kirchgang usserhalb di-
ser statt thun oder die braut und breutgam einseg-
nen lassen würde, die selben ir hochzeit inn diser
statt Straßburg nit haben oder halten soll, bei eyner
straaff Fünff Pfund pfenning, Die eyn Ersamer
Rath eynem yeden überdretter, wer der sei, zu bil-
licher3 straaff abnemen und nit faren lassen soll.
Damit soll meniglich vor schaden gewarnt sein.
Decret[um] Montag, den zwölfften Februarii. Anno
etc. XXXVII.

während des Morgengebets oder der Tagpredigt stattfin-
den und nicht mit üppigem, bracht, pfeiffen und trummen
begangen werden sollte.
2 Herabgesetzt, s. Grimm, DWb 25, Sp. 662.
3 Gerechter, angemessener, s. Grimm, DWb 2, Sp. 28
und FWb 4, Sp. 412-419.

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