Straßburg
13. Verbot, an anderen Orten die Messe zu hörena
3. April 1531
Unnsere herrn, meister unnd rathe unnd die eyn-
undzwentzig, gebieten allen unnd yeden, burgern,
hyndersassen unnd verwanten, es sey mann, wyb,
jung oderb alt, was wurden, stadts oder wesens die
syen, nyemands ußgenommen, das ir keyner uß die-
ser statt Strasburg weder zu der Aich gen Lingelß-
heim1, Wiverßheim2 oder derglichen ort, an anndere
umbligende stett, flecken oder dorffer, mesß zuhe-
a Textvorlage (Handschrift): AMS 1 MR 4, Bl. 103 (alte
Zählung), S. 149 (neue Zählung).
b Korr. aus: unnd.
1 Lingolsheim, südwestlich von Straßburg gelegen, war
seit 1344 als Lehen im Besitz der Ritter von Landsberg.
Die von Landsberg führten hier erst 1589 die Reforma-
tion ein. In Lingolsheim gab es eine Marienkapelle, die
der Straßburger Altammeister Gottfried von Hohenburg
1518 gestiftet hatte (Brant, Annalen, Nr. 3445). Vgl.
Brady, Ruling Class, Nr. XLI; Clauss, Historisch-
topographisches Wörterbuch, S. 61 lf.
ren, reyten, faren oder gan sollt by eyner pene funff
pfundt pfening, so dick3 unnd vil das beschicht, die
man auch nyemands faren lassen wurt. Des wisß
sich menigklich zuhalten.
Actum Mentags, den dritten Aprilis, anno etc.
XXXI°.
2 Wiwersheim, 15 Kilometer nordwestlich von Straßburg,
gehörte zum Gebiet des Bischofs von Straßburg bzw. zu
St. Stephan in Straßburg. Die Pfarrei war der Benedikti-
nerabtei Schwarzach inkorporiert. Zum Bildnis der
Schmerzensreichen Madonna in Wiwersheim gab es eine
Wallfahrt, s. Claire clad, Le pélerinage de Wiwers-
heim à la fin du Moyen Age, Straßburg 1984; Francis
rapp, Un petit pélerinage mariage. Notre-Dame de la
Piété à Wiwersheim en Alsace, in: Horizons marins
itinéraires spirituels (Ve-XVIIIe siècles) 1: Mentalités et
sociétés, Paris 1987, S. 105-113.
3 Oft.
224
13. Verbot, an anderen Orten die Messe zu hörena
3. April 1531
Unnsere herrn, meister unnd rathe unnd die eyn-
undzwentzig, gebieten allen unnd yeden, burgern,
hyndersassen unnd verwanten, es sey mann, wyb,
jung oderb alt, was wurden, stadts oder wesens die
syen, nyemands ußgenommen, das ir keyner uß die-
ser statt Strasburg weder zu der Aich gen Lingelß-
heim1, Wiverßheim2 oder derglichen ort, an anndere
umbligende stett, flecken oder dorffer, mesß zuhe-
a Textvorlage (Handschrift): AMS 1 MR 4, Bl. 103 (alte
Zählung), S. 149 (neue Zählung).
b Korr. aus: unnd.
1 Lingolsheim, südwestlich von Straßburg gelegen, war
seit 1344 als Lehen im Besitz der Ritter von Landsberg.
Die von Landsberg führten hier erst 1589 die Reforma-
tion ein. In Lingolsheim gab es eine Marienkapelle, die
der Straßburger Altammeister Gottfried von Hohenburg
1518 gestiftet hatte (Brant, Annalen, Nr. 3445). Vgl.
Brady, Ruling Class, Nr. XLI; Clauss, Historisch-
topographisches Wörterbuch, S. 61 lf.
ren, reyten, faren oder gan sollt by eyner pene funff
pfundt pfening, so dick3 unnd vil das beschicht, die
man auch nyemands faren lassen wurt. Des wisß
sich menigklich zuhalten.
Actum Mentags, den dritten Aprilis, anno etc.
XXXI°.
2 Wiwersheim, 15 Kilometer nordwestlich von Straßburg,
gehörte zum Gebiet des Bischofs von Straßburg bzw. zu
St. Stephan in Straßburg. Die Pfarrei war der Benedikti-
nerabtei Schwarzach inkorporiert. Zum Bildnis der
Schmerzensreichen Madonna in Wiwersheim gab es eine
Wallfahrt, s. Claire clad, Le pélerinage de Wiwers-
heim à la fin du Moyen Age, Straßburg 1984; Francis
rapp, Un petit pélerinage mariage. Notre-Dame de la
Piété à Wiwersheim en Alsace, in: Horizons marins
itinéraires spirituels (Ve-XVIIIe siècles) 1: Mentalités et
sociétés, Paris 1987, S. 105-113.
3 Oft.
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