Straßburg
19a. Disziplinarordnunga
7. Februar 1535
Was die Alten Herren uß erkhantnus unserer herren, Meister, Rats und der Eynundzwentzigen bder statt
Straßburg, uff Sontag, den sybenden Febru[ar] des XXXV. jarsb, Den zünfften doselbst uff iren stuben
fürgehalten haben, csampt den Mandaten und Constitution, so darinn gemeldt werden
Unnd am nächsten Blatt verzeichnet sindc.
|A
dInhalt dis Buchs: I. Mandat von dem Sontag und
wie man den halten soll1. II. Mandat, das sich die
Burger der Secten unnd fürnemlich der Widertäuffer
entschlahen sollen2. III. Mandat, das die Burger ire
kinder oder so sunst under irem gewalt am Sontag
zur predig füren oder zum wenigsten vom spiel un-
der der predig abhalten sollen3. IIII. Mandat von
den kirchenpflegern und irem ampt4 . V. Mandat,
das allein das heilig gotswort geprediget soll werden
und auff den Cantzlen alle Schelt- und schmachwort
zuvermeiden sey von predicanten und auch von bur-
gern5. VI. Mandat, das man keine schmachbüchlin,
schantlich gemäldt noch spiel feil haben, Spielen
noch verkauffen solle6. VII. Mandat, [das] alle
Schmachwort von allen personen und hindersassen
a Textvorlage A (Druck): Was die Alten Herren uß er-
khantnus unserer herren [...], Straßburg: Johann Prüss
d. J. 1535 (VD 16, S 9444 - Druck mit Mandaten, 24 Bl.
(Exemplar: UB Heidelberg Cod. Pal. germ. 494). Text-
vorlage B (Druck ohne Mandate): AMS 1 AST 84,
Nr. 23 (Bl. 75r-78v). Die Disziplinarordnung ist aufge-
nommen in Saladin, Chronik, S. 336-343. Abdruck:
Röhrich, Mittheilungen 1, S. 244-284 (mit den Man-
daten); QGT Elsaß 2, Nr. 637, S. 421-431 (ohne die
Mandate).
b-b Fehlt in B.
c-c: Fehlt in B.
Fehlt in B.
1 In diesem Band Nr. 18.
2 Ebd., Nr. 6.
3 Ebd., Nr. 15.
4 Ebd., Nr. 14.
5 Ebd., Nr. 2.
6 Das Mandat war am 12. September 1524 vom Rat er-
lassen worden: [...] so gebieten wir [...] allen und jeden
geystlichen und weltlichen [...] Unnd besunder unsern ma-
1v|
diser statt Straßburg zuvermeiden seyen7.
VIII. Mandat oder Constitution, das alle unzucht,
Als Eebruch, zutrincken, Spielen, sampt andern la-
stern, zuvermeiden seyen8. IX. Mandat und erneü-
werung der Constitution, zu straffen der laster, vor-
mals auffgericht9. X. Mandat, wie und auff was
weiß einer jeden Zunfft stuben gerecht oder Ober-
keit züsehen solle, das man recht haußhalte, ein je-
der in seinem hauß10, etc.d |A 2r|
Lieben und guten freünd, ir haben gut wissen, wel-
cher gestalt vor jaren durch unsere Herren, Meister
und Rath und die Einundzwentzigen, Auch Schöffel
und Amman, erkannt unnd beschlossen worden,
hinfiirter inn diser statt Straßburg das heilig Evan-
lern, buchtruckern, buchfürern, [...] das ir keiner [...]fürt-
hyn kein schmach- oder lasterbuch oder geschrifften, auch
kein spyl oder gemäls, dar durch der gemeyn Christen
mensch gegenn seinen nebenn Christen menschen zu anreit-
zung, gespöt oder ergernüs bewegt würt, [...] dichten, schrie-
ben, syngen, sprechen, trucken, feil haben oder sunst heym-
lich oder offenlich, umm gelt oder vergebens, verkauffen, zu-
stellen oder dem andern schencken [...] solle. Werke dürfen
nurmehr nach der Prüfung durch die städtische Kanzlei
in Druck gegeben werden. Bei Mißachtung der Vor-
schrift droht die Beschlagnahme des Werkes und die Ver-
hängung einer Strafe.
7 In Wiederholung einer Ratsverordnung von 1523 unter-
sagt das Mandat vom 5. Januar 1526 das Spielen,
Schmäh- und Schimpfworte sowie Reden gegen Gottes
Wort und seine Gebote.
8 In diesem Band Nr. 10.
9 Mandat vom 17. März 1533, das die Bestimmungen der
großen Zuchtordnung vom 25. August 1529 nochmals
einschärft und dessen Wirkung auf das Gebiet außerhalb
der Stadt ausdehnt.
10 In diesem Band Nr. 12.
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19a. Disziplinarordnunga
7. Februar 1535
Was die Alten Herren uß erkhantnus unserer herren, Meister, Rats und der Eynundzwentzigen bder statt
Straßburg, uff Sontag, den sybenden Febru[ar] des XXXV. jarsb, Den zünfften doselbst uff iren stuben
fürgehalten haben, csampt den Mandaten und Constitution, so darinn gemeldt werden
Unnd am nächsten Blatt verzeichnet sindc.
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dInhalt dis Buchs: I. Mandat von dem Sontag und
wie man den halten soll1. II. Mandat, das sich die
Burger der Secten unnd fürnemlich der Widertäuffer
entschlahen sollen2. III. Mandat, das die Burger ire
kinder oder so sunst under irem gewalt am Sontag
zur predig füren oder zum wenigsten vom spiel un-
der der predig abhalten sollen3. IIII. Mandat von
den kirchenpflegern und irem ampt4 . V. Mandat,
das allein das heilig gotswort geprediget soll werden
und auff den Cantzlen alle Schelt- und schmachwort
zuvermeiden sey von predicanten und auch von bur-
gern5. VI. Mandat, das man keine schmachbüchlin,
schantlich gemäldt noch spiel feil haben, Spielen
noch verkauffen solle6. VII. Mandat, [das] alle
Schmachwort von allen personen und hindersassen
a Textvorlage A (Druck): Was die Alten Herren uß er-
khantnus unserer herren [...], Straßburg: Johann Prüss
d. J. 1535 (VD 16, S 9444 - Druck mit Mandaten, 24 Bl.
(Exemplar: UB Heidelberg Cod. Pal. germ. 494). Text-
vorlage B (Druck ohne Mandate): AMS 1 AST 84,
Nr. 23 (Bl. 75r-78v). Die Disziplinarordnung ist aufge-
nommen in Saladin, Chronik, S. 336-343. Abdruck:
Röhrich, Mittheilungen 1, S. 244-284 (mit den Man-
daten); QGT Elsaß 2, Nr. 637, S. 421-431 (ohne die
Mandate).
b-b Fehlt in B.
c-c: Fehlt in B.
Fehlt in B.
1 In diesem Band Nr. 18.
2 Ebd., Nr. 6.
3 Ebd., Nr. 15.
4 Ebd., Nr. 14.
5 Ebd., Nr. 2.
6 Das Mandat war am 12. September 1524 vom Rat er-
lassen worden: [...] so gebieten wir [...] allen und jeden
geystlichen und weltlichen [...] Unnd besunder unsern ma-
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diser statt Straßburg zuvermeiden seyen7.
VIII. Mandat oder Constitution, das alle unzucht,
Als Eebruch, zutrincken, Spielen, sampt andern la-
stern, zuvermeiden seyen8. IX. Mandat und erneü-
werung der Constitution, zu straffen der laster, vor-
mals auffgericht9. X. Mandat, wie und auff was
weiß einer jeden Zunfft stuben gerecht oder Ober-
keit züsehen solle, das man recht haußhalte, ein je-
der in seinem hauß10, etc.d |A 2r|
Lieben und guten freünd, ir haben gut wissen, wel-
cher gestalt vor jaren durch unsere Herren, Meister
und Rath und die Einundzwentzigen, Auch Schöffel
und Amman, erkannt unnd beschlossen worden,
hinfiirter inn diser statt Straßburg das heilig Evan-
lern, buchtruckern, buchfürern, [...] das ir keiner [...]fürt-
hyn kein schmach- oder lasterbuch oder geschrifften, auch
kein spyl oder gemäls, dar durch der gemeyn Christen
mensch gegenn seinen nebenn Christen menschen zu anreit-
zung, gespöt oder ergernüs bewegt würt, [...] dichten, schrie-
ben, syngen, sprechen, trucken, feil haben oder sunst heym-
lich oder offenlich, umm gelt oder vergebens, verkauffen, zu-
stellen oder dem andern schencken [...] solle. Werke dürfen
nurmehr nach der Prüfung durch die städtische Kanzlei
in Druck gegeben werden. Bei Mißachtung der Vor-
schrift droht die Beschlagnahme des Werkes und die Ver-
hängung einer Strafe.
7 In Wiederholung einer Ratsverordnung von 1523 unter-
sagt das Mandat vom 5. Januar 1526 das Spielen,
Schmäh- und Schimpfworte sowie Reden gegen Gottes
Wort und seine Gebote.
8 In diesem Band Nr. 10.
9 Mandat vom 17. März 1533, das die Bestimmungen der
großen Zuchtordnung vom 25. August 1529 nochmals
einschärft und dessen Wirkung auf das Gebiet außerhalb
der Stadt ausdehnt.
10 In diesem Band Nr. 12.
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