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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0164
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Straßburg

seiner rippen ein und schloß die statt zu mit fleisch.
Und Got, der herr, macht ein weyb uß der rippen,
die er von dem menschen nam und bracht sy zu ym.
Da sprach Adam: Das wer ein bein von meinen bei-
nen unnd fleysch von meinem fleysch. Man würt sye
nennen ein mennin, darumb, das sye vom man ge-
nommen ist. Darumb so würt ein man verlassen sein
vatter und syn muter und an seinem weib hangen,
und werden sein zwey in eim fleisch48. |C 2v|
Bewerung der Ee uß dem Newen Testament.
Spricht Paulus, 1. Corinthi. VII [2-4.10]:
Umb der hurey willen hab ein yegklicher sein eigen
weib, und ein yeckliche hab iren eignen man. Der
man leyst dem weyb die schuldige wilfart, des selben
gleichen das weib dem man. Das weyb ist irs leibs
nit mechtig, sunder der man; des gleichen der man
ist seins leibs nit mechtig, sunder das weyb. Und
den Eelichen gebeüt nit ich, sunder der herr, das
sich das wyb nit scheyden loß vom man.
Darnach lißt man das Evangelio, Matt. am 19.
[3-6]:
Es tratten die phariseyer zu Jhesu und versuchten
yn und sprochen zu ym: Ist es auch recht, das sich
yemant scheydt von seinem wyb umb einicherley
ursach willen. Er |C 3r| antwort aber und sprach:
Habt ir nit gelesen, das der, der ym anfang den men-
schen gemacht hat, der macht, das ein man und ein
weib solt sein, und sprach: Darumb wirt ein mensch
vatter und muter lassen und an seinem weib hangen,
und werden die zwey ein fleisch sein49. So sind sye
nun nit zwey, sonder ein fleisch. Was nun Got zu-
samen gefügt hat, das sol der mensch nit scheiden.
Darnach den segen der Ee des heylgen Davids,
Psal. 12750 [1-6].
Selig sind alle, die da förchten den herren, die da
wandlen in seinen wegen. Synt dem mal du wurst

48 1Mos 2,21-24.
49 1Mos 2,24.
50 Nach Zählung der Vulgata; in der Lutherbibel Ps 128.
Auffällig ist die Doppelung: uff das du sehest die guten
ding Jerusalem alle tag deins lebens, und das du sehest das
glück Hierusalem Dein leben lang.

essen die arbeit deiner hendt, so würstu selig sein.
Dein weib würt sein als ein volkumner rebstock in
der seyten deins hauß, Deine sün als die schößlin der
ölbeüm umb deinen disch herumb. Syhe zu, also
wirt |C 3v| gesegnet der mensch, der da förcht den
herren. Der herr wirt dich benedyhen uß Syon, uff
das du sehest die guten ding Jerusalem alle tag deins
lebens, und das du sehest das glück Hierusalem
Dein leben lang, Und sehest deiner kinder kinder.
Friede über Israel.
Kirieleyson
Pater noster
O Herr, mach selig deinen knecht unnd deine die-
nerin, die in dich hoffent. Herr, sendt in hilff und
beschirm sye von deinem heylgen berg. Der feynd
mög nit schaffen an inen, und der sun der schalckeit
sol inen nit schaden. Herr, biß inen vor den fynd als
ein starcker thurn51. O herr, erhör unser gebett, und
unser geschrey das kum zu dir52.
Der herr sey mit eüch. Land uns bitten:
Wir bitten dich, almechtiger Got, |C 4r| du wöllest
zu gegen sein den uffsatzungen deiner fürsychtig-
keit53 und wöllest dise in deinem ewigen fryden be-
stätigen, welche du hast Eelich zusamen gefügt,
durch Christum Jesum, unsern herren. O herr, der
uß macht deiner krafft alle ding uß nüt beschaffen
hast, der du nach göttlicher ordnung aller ding den
menschen, der nach der bildtnüß Gottes gmacht
was54, das weib zu einer hilff darumb geben hast, das
du von menschlichem fleisch des wybs lyb anfeng-
lich machtest55, und uns dabey wöllen leren, was dir
uff zurichten und zusamen zu fügen gefyel, nimmer
meer zertrennen dem Menschen gezimmet. O herr,
der du die Eeliche bindtnüß mit solchen übertreff-
lichen früntlicheiten gesegnet hast, das du in dem

51 Vgl. Ps 61,4.
52 Ps 39,13 u.ö.
53 Fürsorglichkeit.
54 Vgl. 1Mos 1,27.
55 Vgl. 2Mos 2,21-24.

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