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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Dörner, Gerald [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0237
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11. Eheordnung

[3.] Außruffung unnd innsegung der Ehe.

Demnach sich auch bißher zugetragen unnd bege-
ben, daß zwey, so sich also Ehelichen zusammen
verhewrat und versprochen, solche Ehe mit dem
kirchgang bestetiget haben one eyniche vorgende
offentliche außruffung, So wöllen wir, das alle Ehe,
vor und eh dann sie mit dem kirchgang und innseg-
nung bestetiget werden, offentlichen uff der Cantzel
zu dem wenigsten eynmalk sollent außgeruffen und
verkündiget werden.
Wir verbieten auch hiemit allen pfarherren und de-
ren helfferen, daß sie niemants mehr innsegnen, sie
sient dann zuvor also von inen inn offener tagpredig

k Mandat 1565: Zweymal.
l-l Fehlt im Mandat von 1565.

21 Der Begriff Pfarrkirche kann sowohl die Hauptkirche ei-
ner Pfarrei als auch die Pfarrei selbst bezeichnen, s. die
Belege in DRW 10, Sp. 796f. Vgl. dazu auch HRG 3,
Sp. 1717f.
22 Peter Schöffer d. J. (* zwischen 1475 und 1480 in Mainz,
† 1547 in Basel) war 1512-1520 in Mainz und 1520-1528

inn der pfarkirchen, darinnen sie wonent21, nach
Christlichem gebrauch außgerüft und verkündiget
worden.
Darneben sollent sie die, so vor unseren verordneten
Eherichteren der Ehe halben inn rechtfertigung ge-
standenn, keyns wegs uff der Cantzelen außruffen
oder innsegnen, sie zeygen dann inen zuvor von den-
selbigen unseren verordneten Eherichteren eyn
schrifftlichen schein unnd urkundt, wes sie sich hier-
innen halten sollen.
lZu Straßburg truckts Peter Schöferl22.

in Worms als Drucker tätig. Im Dezember 1529 erhielt
Schöffer das Straßburger Bürgerrecht. Hier druckte er
zunächst zusammen mit seinem früheren Setzer Johann
Schwintzer, nach April 1531 dann wohl alleine. Später
finden sich auch gemeinsame Drucke mit Matthias
Apiarius (darunter Luthers „Propheten alle Teutsch“,
VD 16, B 3735). Ab 1539 läßt sich Schöffer in Basel als
Buchstabengießer und Schriftschneider nachweisen. Vgl.
Reske, Buchdrucker, S. 591, 882f. und 1019f.

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