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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0298
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Straßburg

rig seit wie die anderen, die kein hoffnung haben.
Denn so wir glauben, das Jesus gestorben und auff-
erstanden ist, so wirt Gott auch, die da entschlaffen
sind, durch Jesum mit im füren. Denn das sagen wir
euch als ein wort des Herren, das wir, die wir leben
unnd überbleiben inn der zukunfft131 des Herren,
werden denen nit fürkommen, die da schlaffen.
Denn er selb, der Herr, wirt mit eim feltgschrei und
stimm des Ertzengels und mit der pusaunen Gottes
hernider kommen vom himmel. Und die todten inn
Christo werden auffersteen zuerst, dar nach wir, die
wir leben und überbleiben, werden zu gleich mit den
selbigen hingezuckt werden inn |Ee 7v| den wolcken,
dem Herren entgegen in der lufft, und werden also
bei dem Herren sein alle zeit. So tröstet euch nun
mit disen worten undereinander.
Uff solche ermanet man, das wir uns der abgestorb-
nen halb im Herren trösten und bei uns aber erin-
nern der sünden, in deren wir alle noch stecken, von
deren der todt und alles ungemach kommet, damit
wir den selbigen täglich meer absterben und uns
durch alle gottseligkeit ins künfftig himmlisch we-
sen richten. Hierumb lasset man denn betten, und
nach dem gebet, in der stille beschehen, beschleusset
man mit solcher Collect:

c-c B: des heyligen diensts.
131 Bei der Wiederkunft, s. Grimm, DWb 32, Sp. 477.

Der Herr sei mit euch. Lasset uns bitten:
Almechtiger Gott unnd vatter, stercke uns alle im
glauben der aufferstentnis, zu deren du uns in Chri-
sto Jesu, unserem Herren, beruffen hast, Damit wir
uns daher trösten des abscheids unsers bruders (un-
ser schwester), des leib wir nu nach deiner ordnung
zur erden bestetiget haben132, und auch alles unge-
machs, so wir in disem jamerthal von wegen |Ee 8r|
unser sünden billich leiden, Auch daher unser hertz
und gemüth ins künfftig unnd himlisch richten, su-
chen, das droben ist, da Christus ist dein Sun, unser
Herr, sitzend zu deiner gerechten133, und also den
sünden täglich mehr absterben und dir in aller hei-
ligkeit und gerechtigkeit dienen alle tag unsers le-
bens134, Durch den selbigen unseren Herren Jesum
Christum, Amen.
So vil von den kirchen übungen cund dienstc am
h. Evangeli, den h. Sacramenten, heimsuchungen
der krancken und begrebnüssen der abgestorbnen.
Volgen die geistlichen Lieder.

132 Beerdigt haben, s. FWb 3, Sp. 1989 (s.v. bestettigen).
133 Vgl. Kol 3,1.
134 Vgl. Lk 1,75.

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