Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0446
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Straßburg

Dem almechtigen, ewigen Gott, unserm himlischenn
vatter, sey ewigs lob, ehr und danckh gesagt fur die
verkündigung seines h. worts. Der wölle im auch diß
unser gebett und gesang durch Christum laßenn
wolgefellenn und das gnediglichenn erhören.

Die gebenedeyung Gots, des vatters und des
sons und des h. geystes, sey mit uns zu allenn zey-
tenn, Amenn.
Zeucht hin im fridenn. Laßett euch arm und
kranckh leutt alwegenn trewlich bevolhenn sein.

[XIV.] Von der amptpredig auf die Sontag, wan man das nachtmal helt
oder kinder zu tauffenn sindt |227|

Auff die Sontag, so das nachtmal gehalten wurd,
wan zu vermutenn, das der comunicantenn vil wer-
denn wollen, wie dan gemeinlich auff die hohe fest
geschicht, oder aber sonst zu allen viertheil jarenn
ein mal zwey, mag man zwischenn dem erstenn und
anderen psalmenn vor der predigt furz das sontag-
lich gewonlich evangelium die vermanung vom
nachtmal verlesenn, die droben gesetzett ist, titulo:
Welcher gestalt das h. abendtmal auf die Sontag sol-
le gehaltenn werdenn, also anfahenndt:
Lieben fründt, dieweyl wir jetz vormittelst göt-
licher etc. Demnach das volgend gebett darauff:
Herr Gott, himlischer vatter etc.398
Nach der amptpredig, ehe und der pfarrherr zu dem
gebett die gemeine kirchenn anfaht zuvermanenn,

erinnert er sey399, das man das nachtmal haltenn
werde, derhalben sey alle bey andern verharrena und
bitten helffenn wöllen, |228| damit die jenigen, so
sich deßelbigenn theilhafftig machenn, solches wir-
diglich zu irem heil niesenn und brauchenn.
Dergleychenn, wo kinder zu tauffenn vorhan-
den, zeigett er die selbigenn gleicher gestalt ann und
befilht sey der kirchenn fürbitt.
Solch errinern beyde vom nachtmall und kin-
dertauff geschicht lang oder kurtz, je nachdem es
die noturfft erfordertt etc. Und wan das gebett ge-
schehenn, gehett der pfarherr von der cantzell ubern
altar und halt zu erst das nachtmal und teuffet dar-
nach auch die kinder in allewege, wie droben ver-
zeychnet vom nachtmal und kindertauff, wie die
sollenn gericht werdenn400.

[XV.] Wie es auff die Sontag auff dem lanndt in denn dörffern solle gehaltenn werdenn

Die pfarher sollen in iren predigen und dan sonst
durch ire geordnete kirchenpfleger |229| dahin mit
vermanen zum ernstlichen dringen, das das volckh,
so bald verleutet wordenn, sich samhafft in die kir-
chenn versamle und niemand auff denn gaßenn oder
bletzenn stohn bleybe. Wan nun verleutenn und das
volckh also beyeinander ist, sol der pfarherr die son-
tägliche epistel dem volckh fürleßenn und mit einer
collect oder gebettlin auß denn Summariis christli-
cher lehre Viti Dietherichs401 oder sonst mit einem
andern gebettlin, so sich auff die volgennd predig,
Gottes wort mit frucht zuhörenn, am besten rü-
mett402, beschließenn, also wie auch droben:
2 Erg. am Rand.
a Korr. aus: bleybenn.

Unser anfang sey im nammen des herrenn, der
himmel und erdenn gemacht hatt.
Die epistel, so auf den heutigen Sontag gelesen
wird, beschreybt uns der h. apostel Paulus zum Rö-
mern oder zun etc., an 1. oder 2. cap. etc. und lautet
also: |230|
So seindt wir nun, liebenn brüder, schuldner nit
dem fleysch, das wir nach dem fleysch lebenn, dann
wa ir nach dem403 etc.
Der herr sey mit euch. Last uns miteinander bet-
tenn:

400 Vgl. S. 411-415 und S. 389-394.
401 Vgl. dazu oben Anm. 159.
402 Hier: sich eignet.
403 Zitiert ist hier Röm 8,12.

398 Siehe S. 412f.
399 Sie.

430
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften