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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Dörner, Gerald [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0464
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Straßburg

16. Under dem außteilen des h. abentmals Christi
singt die kirch: Gott sey gelobet12 etc., oder: Jesus
Christus, unser heyland13, oder: Es wöll uns Gott
genädig sein14 etc.
17. Nach vollendung des abentmals Christi be-
schlusset der pfarrer das gantz ampt mit einer col-
lect oder gebett, in dem er die dancksagung fur die
getaufften kindlin und die communicanten zusamen
fasset. hWann man weder tauff noch nachtmal helt,
spricht er ein andere colect oder gepetth.
18. Und zu letst lasset er also mit dem segen und
vermanung zum almuosen die kirch heimziehen.
Wan man allein kinder tauffet und das nachtmal nit
haltet, so laßt man nach der predig alles das, so vom
nachtmal Christi oben anzeigt ist, heraussen, also
auch das, so vom tauff lautet15, wann nit kinder zu-
tauffen da sind. Wan man weder tauff noch nacht-
mal haltet am Sontag, so helt man die predig mit
gsang und gebett iuff den Sontagi, wie hievor ver-
zeichnet ist, allein das, so vom tauff und nach[t]mal
lautet, lasset man underwegenn16. |232r|
Cap. VIII: Von der communion, bericht und trost
der krancken, fol. 162 und fol. 167.
Die form, die krancken zucommunicieren, sie zu-
berichten und zutrösten, gefallet uns aller ding wol,
wie sie in der Agenda verzeichnet ist, allein das die
lang predig von dem trost der krancken, fol. 167,
etwas zu verkurtzen were, damit die Agenda nit zu
groß wurde.
Cap. IX: Wie bei sterbenden leuten zuhandlen,
fol. 181.
Da lassen wirs auch bei der Agenda bleiben, ge-
fallet uns wol.
Cap. X: Vom einsegnen der ehe, fol. 183.
Die form der ehe einsegnung und bestätigung, in
h-h Erg.
i-i Erg. am Rand.

12 Wackernagel 3, Nr. 11, S. 10; AWA 4, Nr. 4, S. 163f
Straßburger Gesangbuch (1541), S. XXIII-XXV.
13 Wackernagel 3, Nr. 10, S. 9f.; AWA 4, Nr. 6, S. 168-
170; Straßburger Gesangbuch (1541), S. XXVI-
XXVIII.

der Agenda verzeichnet, gefallet uns wol. Haben sie
auch also biß her gebraucht.
Cap. XI: Von der ordination der kirchen diener,
fol. 200.
Wir lassens mit der ordination der kirchendiener
bleiben, wie es in der Agenda verzaichnet stoht, al-
lein, so ein pfarrer oder helffer in der statt zu ordi-
nieren ist, solle es beschehen durch den superatten-
denten in der kirchen, do ein jeder dienen wurt.
So einer uff dem land der kirchen dienen wurt,
solle er geordinieret werden in der obersten pfarrkir-
chen in der statt und das uff den Zinstag17, wann nit
der groß bettag ist, das alle pfarrer und helffer mö-
gen darbei sein. Und soll am Sontag darvor in allen
pfarren verkundet werden. |232v|
Cap. XII: Von den fruegepetten und predigen am
Sontag und wercktagen, fol. 213 und 220.
Die fruegepett sollen am Sontag von den helf-
fern uff die weiß, die dann allen anderen pfarren ge-
breuchlich und gmein ist, gehalten werden:
1. Zum ersten sol man anfahen mit der confession
und absolution.
2. Zum andern soll der text des sontäglichen evan-
gelii verlesen und außgelegt werden und die predig
nit lenger dann ein halb stund weren.
3. Zum dritten, nach der predig, soll man umb der
jugent und des gesinds willen, das gmeinlich in die
fruepredig kompt, die sechs stuck des catechismi
nach dem blossen text verlesen.
4. Zum vierden solle man die leut ermanen, fur alle
stend und anligende nott der kirchen zubitten und
betten lassen.
5. Als dann sol man sie mit dem segen und erma-
nung zur beßerung und zum almuosen lassen heim-
ziehen.

14 Wackernagel 3, Nr. 7, S. 8; AWA 4, Nr. 10, S. 184-
187; Straßburger Gesangbuch (1541), S. C-CII.
15 Handelt, s. FWb 9, Sp. 470.
16 Unterwegen lassen = weglassen, s. FWb 9, Sp. 319f.
17 Dienstag.

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