61. Kirchenordnung
und ihrem schädlichen Fürnemmen vermischen, sie
unterhalten oder Gemeinschafft mit ihnen haben
oder ihrer schädlicher Meinung statt geben und an-
hangen würden, Den oder die wollen wir mit ernst,
der gebür nach, ungestrafft nit lassen. Das wir eim
jeden warnungs weiße, sich vor Schaden haben zu
verhüten, nit wollen verhalten.
Actum et decretum auff Sambstag, den XXVII.
Iunii, Anno MDXXVII.
Unsere Herren, Meister und Rath, haben erkant,
obangeregt vor außgangne Mandat wider zuerne-
wern, Wollen und gebieten auch allen ihrer Burgern,
Angehörigen und Verwandten in Statt und Landt,
Diesem irem Gebott seins inhalts bei vermeidung
schwerer Straff gehorsamlich zu geleben. Deß wiße
sich meniglich zuhalten.
Actum Sambstags, den XXIIII. Septembris,
Anno XXX.707 | 326|
Mandat, die Jugend betreffend, Das dieselbe
an den Sontagen zu den Predigten angeführet
Und ihnen kein Spielen noch ander Mutwill
unter den Predigten auf den Gassen soll
gestattet werden708
Unsere Herren, Meister und Rath und Ein und
zwäntzig, haben erkandt: Nach dem sich bißher und
je mehr befindet, das die Jugend in dieser Statt in
allem Mutwillen und zu der Ehr und Dienst Gottes
laß709 aufferzogen und angehalten wird, Das inen
hierinn als einer Christlichen Oberkeit billichs Ein-
sehen zuhaben gepürt, Das nun hinfürter ein jeder
Burger, Einwoner oder Hindersaß sein Kind, Dienst-
oder andere junge Knaben, so einer in seinem Be-
velch oder Brot haltet, auff einen jeden Sontag, der
von Gott, dem Herren, insonders zufeyren und sei-
nem Göttlichen wort nachzufragen und anzuhangen
gebotten ist, mit im an die Predigt, das heilig Gottes
707 Siehe QGT Elsaß 1, Nr. 222, S. 268.
708 Vgl. Nr. 15 in diesem Band und die Einleitung S. 53f.
709 Nachlässig, s. FWb 9, Sp. 288-290.
710 Zu Hause, s. FWb 1, Sp. 1234f.
wort zu hören, führen und ziehen Oder zum wenig-
sten zu denen zeiten, so man an einem Sontag das
wort Gottes verkündet, Das sie auff der Gassen kein
Spiel, Mutwill oder Geschrei treiben, anhei-
misch710 behalten soll. Wann welcher herüber in
Spielen oder anderer Unzucht an einem Sontag zu
jeder Predigt zeit auff der Gassen begriffen oder ge-
funden, Wird unser Herr, der Ammeister, den- oder
dieselbigen durch die sondere Hut711, so er darauf
haben soll, zu Thurn legen laßen und straffen. Deß
wiße sich ein jeder und menniglich zuhalten.
Decretum Montags nach Cantate, den XXII
Aprilis, Anno XXXII. |327|
Mandat vom Sontag, Das an demselben weder
durch Handarbeit noch Kauffen und Verkauffen,
Deßgleichen auch nit durch Zechen, Spielen,
Zunftgebotte, Spacieren und dergleichen,
die Predigten sollen versaumt noch
verhindert werden712
Nach dem sich unsere Herrn, Meister und Rath,
sampt Schöffel und Amman, entschlossen und ver-
einigt, Das fürter das heilig Evangelium und Wort
Gottes lauter und rein nach vermög und inhalt Bi-
blischer und heiliger Schrifft in der Statt Straßburg,
zu fürderung der Ehre Gottes, auch ihrer und ihrer
Unterthanen Seelen Heil, soll gepredigt werden,
Und sich aber allerlei Mißbräuche und Ungeschick-
licheiten zutragen, Dadurch das Volck solche Ver-
kündigung Göttliches worts zu hören verhindert, So
haben bemelte unsere Herren, Meister und Rath,
geordnet, gesetzt und erkandt, wie hernach folgt:
Erstlich, Dieweil der Sontag zur hörung Göttli-
ches worts verordnet, Das niemandts in der Statt
Straßburg oder deren Burckbann auf die Sontag one
sondere dapffere713, redliche Ursach oder erheischen-
de Notturfft keinerlei714 Handarbeit thun solle, Es
sei mit Holtz legen, Holtz oder Sand außschies-
711 Aufsicht, Fürsorge.
712 Vgl. Nr. 18 in diesem Band und die Einleitung S. 57f.
713 Gewichtige, s. Grimm, DWb 21, Sp. 135.
714 Irgendeine.
679
und ihrem schädlichen Fürnemmen vermischen, sie
unterhalten oder Gemeinschafft mit ihnen haben
oder ihrer schädlicher Meinung statt geben und an-
hangen würden, Den oder die wollen wir mit ernst,
der gebür nach, ungestrafft nit lassen. Das wir eim
jeden warnungs weiße, sich vor Schaden haben zu
verhüten, nit wollen verhalten.
Actum et decretum auff Sambstag, den XXVII.
Iunii, Anno MDXXVII.
Unsere Herren, Meister und Rath, haben erkant,
obangeregt vor außgangne Mandat wider zuerne-
wern, Wollen und gebieten auch allen ihrer Burgern,
Angehörigen und Verwandten in Statt und Landt,
Diesem irem Gebott seins inhalts bei vermeidung
schwerer Straff gehorsamlich zu geleben. Deß wiße
sich meniglich zuhalten.
Actum Sambstags, den XXIIII. Septembris,
Anno XXX.707 | 326|
Mandat, die Jugend betreffend, Das dieselbe
an den Sontagen zu den Predigten angeführet
Und ihnen kein Spielen noch ander Mutwill
unter den Predigten auf den Gassen soll
gestattet werden708
Unsere Herren, Meister und Rath und Ein und
zwäntzig, haben erkandt: Nach dem sich bißher und
je mehr befindet, das die Jugend in dieser Statt in
allem Mutwillen und zu der Ehr und Dienst Gottes
laß709 aufferzogen und angehalten wird, Das inen
hierinn als einer Christlichen Oberkeit billichs Ein-
sehen zuhaben gepürt, Das nun hinfürter ein jeder
Burger, Einwoner oder Hindersaß sein Kind, Dienst-
oder andere junge Knaben, so einer in seinem Be-
velch oder Brot haltet, auff einen jeden Sontag, der
von Gott, dem Herren, insonders zufeyren und sei-
nem Göttlichen wort nachzufragen und anzuhangen
gebotten ist, mit im an die Predigt, das heilig Gottes
707 Siehe QGT Elsaß 1, Nr. 222, S. 268.
708 Vgl. Nr. 15 in diesem Band und die Einleitung S. 53f.
709 Nachlässig, s. FWb 9, Sp. 288-290.
710 Zu Hause, s. FWb 1, Sp. 1234f.
wort zu hören, führen und ziehen Oder zum wenig-
sten zu denen zeiten, so man an einem Sontag das
wort Gottes verkündet, Das sie auff der Gassen kein
Spiel, Mutwill oder Geschrei treiben, anhei-
misch710 behalten soll. Wann welcher herüber in
Spielen oder anderer Unzucht an einem Sontag zu
jeder Predigt zeit auff der Gassen begriffen oder ge-
funden, Wird unser Herr, der Ammeister, den- oder
dieselbigen durch die sondere Hut711, so er darauf
haben soll, zu Thurn legen laßen und straffen. Deß
wiße sich ein jeder und menniglich zuhalten.
Decretum Montags nach Cantate, den XXII
Aprilis, Anno XXXII. |327|
Mandat vom Sontag, Das an demselben weder
durch Handarbeit noch Kauffen und Verkauffen,
Deßgleichen auch nit durch Zechen, Spielen,
Zunftgebotte, Spacieren und dergleichen,
die Predigten sollen versaumt noch
verhindert werden712
Nach dem sich unsere Herrn, Meister und Rath,
sampt Schöffel und Amman, entschlossen und ver-
einigt, Das fürter das heilig Evangelium und Wort
Gottes lauter und rein nach vermög und inhalt Bi-
blischer und heiliger Schrifft in der Statt Straßburg,
zu fürderung der Ehre Gottes, auch ihrer und ihrer
Unterthanen Seelen Heil, soll gepredigt werden,
Und sich aber allerlei Mißbräuche und Ungeschick-
licheiten zutragen, Dadurch das Volck solche Ver-
kündigung Göttliches worts zu hören verhindert, So
haben bemelte unsere Herren, Meister und Rath,
geordnet, gesetzt und erkandt, wie hernach folgt:
Erstlich, Dieweil der Sontag zur hörung Göttli-
ches worts verordnet, Das niemandts in der Statt
Straßburg oder deren Burckbann auf die Sontag one
sondere dapffere713, redliche Ursach oder erheischen-
de Notturfft keinerlei714 Handarbeit thun solle, Es
sei mit Holtz legen, Holtz oder Sand außschies-
711 Aufsicht, Fürsorge.
712 Vgl. Nr. 18 in diesem Band und die Einleitung S. 57f.
713 Gewichtige, s. Grimm, DWb 21, Sp. 135.
714 Irgendeine.
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