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Thomas; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 2): Analyse, Edition, Übersetzung und Kommentar — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0390
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BUA 11,12

385

[7] Ich habe unter den Zeitgenossen einen Menschen gesehen, der vom
hervorragendsten Ansehen bei der Predigt und der Ermahnung der
Gläubigen war, nämlich den Magister Johannes mit dem Beinamen
Ratthum, einen Regularkanoniker von St. Johannes in den Weinbergen in
5 Soissons,7 der später Abt in Watten und Blois war. Dieser war nämlich 5
eifrig in der Enthaltsamkeit und leuchtend in aller Tugend; und er hatte sich
durch viel Übung und Heftigkeit der Sparsamkeit abgenötigt, dass ihm die
rohsten und feinsten Speisen in gleicher Weise schmeckten, nachdem sie in
den Mund genommen waren. Und wir glauben nicht, dass dies mit
10 natürlicher Macht geschah, sondern durch die Tugend und Gnade dessen, 10
der einst bei den Juden dafür gesorgt hatte, dass gemäß jenem, || das auf
mystische Weise doch im „Buch der Weisheit“ Manna8 genannt wird, || jenes als
himmlische Speise im Mund aller schmeckte. Es folgt:

''Augustiner-Chorherrenabtei Saint-Jean-des-Vignes in Soissons, 1076 wohl von Hugo Graf von
Chateau-Thierry gegründet. S. zur Geschichte und Bedeutung BOYDEN/MAINES, The
establishment of the house. Johannes, der Protagonist dieser Geschichte, ist nicht eindeutig zu
identifizieren. | *Süße Kügelchen, die entweder vom Wüstenstrauch ,, Weiße Hammada“ oder
aus einem Pflanzensaft stammen, den Schildläuse zu sich genommen und als Überschuss
abgesondert haben; sie wurden als Honigersatz verwendet. Im Alten Testament an
verschiedenen Stellen (nicht aber im Buch der Weisheit!) als wundersame Naturerscheinung mit
kräftigender Wirkung beschrieben. S. hierzu SCHMIDT, Art. „Manna".
 
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