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BUA 11,13
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13. Sie schweigen gemeinsam. Bei Einbruch der Dämmerung „lärmen
sie nämlich im Bienenstock weniger und weniger, solange bis eine
umherfliegt“, wobei sie mit dem Horn ihrer Stimme Ruhe befiehlt, „wie
es in Kriegslagern üblich ist“. Dasselbe tun sie am Morgen.
[1] Ich selbst habe diese Dinge bei Bienen buchstäblich geprüft, und du 5
wirst diese Dinge in der Sommerzeit erfahren können. Stille wird von Jesaja
besonders empfohlen, wo er sagt: „Die Pflege der Gerechtigkeit ist das
Schweigen.“ Und er hat zu Recht von der Pflege der Gerechtigkeit
gesprochen, weil Jakob bezeugt: „Wenn sich jemand für gläubig hält und
seine Zunge nicht zügelt, ist sein Glaube leer.“ Das reichste der Länder, 10
Ägypten, wurde mit geschwätzigen Fröschen geschlagen, wie man liest.
Daher waren sie gezwungen, Moses zu bitten, der Herr möge die Frösche
von ihnen nehmen. So werden die Religiösen in der Tat mehr als die
weltlich Lebenden durch die Frösche versucht. Wir stützen uns nämlich
immer auf das Verbot. Jeremia sagt auch hinsichtlich der Rolle von 15
Religiösen: „Lasst uns in eine sichere Gemeinschaft“, das heißt: einen
Orden, „eintreten und lasst uns dort schweigen, weil Gott, unser Herr, uns
zu schweigen gebietet.“ Indem er den Grund vorträgt, sagt er deshalb im
Folgenden: „Es ist gut, mit Ruhe das Heil des Herrn zu erwarten.“ Ich meine
aber, dass das Heil des Herrn die Gnade des Trosts und des Friedens in 20
göttlicher Betrachtung ist. Daher fügt der besagte Prophet später hinzu: „Er
wird sich einsam hinsetzen“, sagt er, „und schweigen, weil er sich über sich
erhoben hat.“ Und dies wo? In der Anschauung. Darüber sagt der
ruhmreichste Betrachter Augustinus1 im „Buch der Bekenntnisse“:2 „Ich
habe mein Innerstes unter deiner Führung betreten und ich konnte es, weil 25
du zu meinem Helfer geworden bist. Ich habe es betreten, und ich habe
durch ein wie auch immer beschaffenes Auge meiner Seele, über demselben
Auge meiner Seele, über meinem Geist das unveränderliche Licht des Herrn
gesehen, das du bist.“
1Hl. Augustinus (354-430), Kirchenlehrer, seit 396 Bischof von Hippo Regius. S. für weitere
Informationen Thom. Cantimpr. BUA 1,1,1. | 2Confessiones, sines der Hauptwerke des hl.
Augustinus, verfasst zwischen 397 und 401. S. für weitere Informationen Thom. Cantimpr. BUA
1,17,3.
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13. Sie schweigen gemeinsam. Bei Einbruch der Dämmerung „lärmen
sie nämlich im Bienenstock weniger und weniger, solange bis eine
umherfliegt“, wobei sie mit dem Horn ihrer Stimme Ruhe befiehlt, „wie
es in Kriegslagern üblich ist“. Dasselbe tun sie am Morgen.
[1] Ich selbst habe diese Dinge bei Bienen buchstäblich geprüft, und du 5
wirst diese Dinge in der Sommerzeit erfahren können. Stille wird von Jesaja
besonders empfohlen, wo er sagt: „Die Pflege der Gerechtigkeit ist das
Schweigen.“ Und er hat zu Recht von der Pflege der Gerechtigkeit
gesprochen, weil Jakob bezeugt: „Wenn sich jemand für gläubig hält und
seine Zunge nicht zügelt, ist sein Glaube leer.“ Das reichste der Länder, 10
Ägypten, wurde mit geschwätzigen Fröschen geschlagen, wie man liest.
Daher waren sie gezwungen, Moses zu bitten, der Herr möge die Frösche
von ihnen nehmen. So werden die Religiösen in der Tat mehr als die
weltlich Lebenden durch die Frösche versucht. Wir stützen uns nämlich
immer auf das Verbot. Jeremia sagt auch hinsichtlich der Rolle von 15
Religiösen: „Lasst uns in eine sichere Gemeinschaft“, das heißt: einen
Orden, „eintreten und lasst uns dort schweigen, weil Gott, unser Herr, uns
zu schweigen gebietet.“ Indem er den Grund vorträgt, sagt er deshalb im
Folgenden: „Es ist gut, mit Ruhe das Heil des Herrn zu erwarten.“ Ich meine
aber, dass das Heil des Herrn die Gnade des Trosts und des Friedens in 20
göttlicher Betrachtung ist. Daher fügt der besagte Prophet später hinzu: „Er
wird sich einsam hinsetzen“, sagt er, „und schweigen, weil er sich über sich
erhoben hat.“ Und dies wo? In der Anschauung. Darüber sagt der
ruhmreichste Betrachter Augustinus1 im „Buch der Bekenntnisse“:2 „Ich
habe mein Innerstes unter deiner Führung betreten und ich konnte es, weil 25
du zu meinem Helfer geworden bist. Ich habe es betreten, und ich habe
durch ein wie auch immer beschaffenes Auge meiner Seele, über demselben
Auge meiner Seele, über meinem Geist das unveränderliche Licht des Herrn
gesehen, das du bist.“
1Hl. Augustinus (354-430), Kirchenlehrer, seit 396 Bischof von Hippo Regius. S. für weitere
Informationen Thom. Cantimpr. BUA 1,1,1. | 2Confessiones, sines der Hauptwerke des hl.
Augustinus, verfasst zwischen 397 und 401. S. für weitere Informationen Thom. Cantimpr. BUA
1,17,3.