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BUA 11,16
421
Prophet erinnerte, und was ich davon in meiner Kindheit hörte, sollt ihr nun
hören.
[7] Es gab in einer Schule zwei höchst übermütige junge Männer, die nicht
nur die Zurechtweisungen des Magisters nicht erdulden wollten, sondern
auch andere, die lernen wollten, allzu oft zu Übermut und Schwäche 5
antrieben. Dies allerdings konnte der Magister nicht bessern noch wagte er
es. Es geschah also, dass der Magister starb, und dass am dritten oder
vierten Tag mitten in der Schule, in Gestalt des Magisters, der Teufel mit
einem eisernen Zepter vor allen erschien. Wenig später richtete er sich mit
grimmigem Gesichtsausdruck vor den genannten jungen Männern auf, und 10
als er ihnen mit dem Zepter den Tod androhte, verschwand er plötzlich.
Bald darauf wurden jene vor Furcht in eine Raserei versetzt und starben
nach ein paar Tagen. Daraus aber sollen die Schüler das göttliche Urteil
erkennen und sie sollen lernen, sich ihren Magistern zu unterwerfen, und
sich nicht einmal davor sträuben, zurechtgewiesen zu werden, damit es 15
ihnen nicht geschieht, später mit einem eisernen Zepter geschlagen zu
werden.
[8] Am Ende dieses kleinen Teils über die Bienen aber kann angemerkt
werden, dass man sagt, dass sie mit einem Stachel den Friedsamen nicht
schaden, denn die Strafe wurde in den Gesetzen nicht wegen der 20
Gesetzestreuen, sondern wegen der Übertreter festgelegt. Wenn diese
wahrhaft einen herben Schweiß haben und gleichsam von Natur aus übel
riechen, verfolgen sie diese und stechen sie. Herber Schweiß bezeichnet die
Sünden, die zu immerwährender Bitterkeit hinlocken. Von Natur aus aber
sind diejenigen übelriechend, die durch die Gewohnheit zu sündigen, 25
welche der Natur nicht eigen ist, sondern gleichsam von einer anderen Natur
stammt, ehrlos gemacht wurden und die mit dem Gestank ihres
schändlichen Rufs die Herzen der Menschen noch ekelhafter mit
vollständigem Gestank überzogen haben. Jedenfalls verfolgen und stechen
gute Klosterleute oder wahrhaft Gläubige wie wahre Bienen solche nicht 30
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Prophet erinnerte, und was ich davon in meiner Kindheit hörte, sollt ihr nun
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[7] Es gab in einer Schule zwei höchst übermütige junge Männer, die nicht
nur die Zurechtweisungen des Magisters nicht erdulden wollten, sondern
auch andere, die lernen wollten, allzu oft zu Übermut und Schwäche 5
antrieben. Dies allerdings konnte der Magister nicht bessern noch wagte er
es. Es geschah also, dass der Magister starb, und dass am dritten oder
vierten Tag mitten in der Schule, in Gestalt des Magisters, der Teufel mit
einem eisernen Zepter vor allen erschien. Wenig später richtete er sich mit
grimmigem Gesichtsausdruck vor den genannten jungen Männern auf, und 10
als er ihnen mit dem Zepter den Tod androhte, verschwand er plötzlich.
Bald darauf wurden jene vor Furcht in eine Raserei versetzt und starben
nach ein paar Tagen. Daraus aber sollen die Schüler das göttliche Urteil
erkennen und sie sollen lernen, sich ihren Magistern zu unterwerfen, und
sich nicht einmal davor sträuben, zurechtgewiesen zu werden, damit es 15
ihnen nicht geschieht, später mit einem eisernen Zepter geschlagen zu
werden.
[8] Am Ende dieses kleinen Teils über die Bienen aber kann angemerkt
werden, dass man sagt, dass sie mit einem Stachel den Friedsamen nicht
schaden, denn die Strafe wurde in den Gesetzen nicht wegen der 20
Gesetzestreuen, sondern wegen der Übertreter festgelegt. Wenn diese
wahrhaft einen herben Schweiß haben und gleichsam von Natur aus übel
riechen, verfolgen sie diese und stechen sie. Herber Schweiß bezeichnet die
Sünden, die zu immerwährender Bitterkeit hinlocken. Von Natur aus aber
sind diejenigen übelriechend, die durch die Gewohnheit zu sündigen, 25
welche der Natur nicht eigen ist, sondern gleichsam von einer anderen Natur
stammt, ehrlos gemacht wurden und die mit dem Gestank ihres
schändlichen Rufs die Herzen der Menschen noch ekelhafter mit
vollständigem Gestank überzogen haben. Jedenfalls verfolgen und stechen
gute Klosterleute oder wahrhaft Gläubige wie wahre Bienen solche nicht 30