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Thomas; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 2): Analyse, Edition, Übersetzung und Kommentar — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0766
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BUA 11,40

761

Deutschland.6 Wer aber hat erklärt, dass sie, wenn sie den Weg einmal
versucht haben, jährlich zu ihren Nestern zurückkehren? Wer, sage ich,
wenn nicht der Scharfsinn der Natur? Dies also vermochte die Natur, und
das heißt auch: der Gott der Natur, das ist mehr als gewiss.
[6] Nachdem sich eine Gelegenheit ergeben hat, von dem heiligsten 5
Sakrament des Leibes Christi zu sprechen, wird folgendes Wunder zeigen,
wie groß die Sünde derjenigen ist, die auf unwürdige Weise handeln,
ausgenommen der unerschütterlichsten Wahrheit des heiligen Paulus. Nahe
der Stadt, in der ich geboren wurde, gab es einen schlüpfrigen und
unkeuschen Priester. Und obgleich es freilich einst den Unreinen von den 10
Frauen nicht erlaubt war, jenes rechtmäßige Brot des Sabbat, welches dieses
lebendige Brot bezeichnet, zu essen, nahm jener unglückliche Priester es
täglich mit seinem besudeltem Mund. Und siehe die Rache Gottes: Um die
Nase, das Kinn und die Zunge herum verfaulte sein Mund, so dass er von
seinen engsten Freunden vor lauter Gestank kaum ertragen werden konnte. 15
Es gab auch einen anderen in Frankreich, wie ich als Knabe gehört habe,
dessen Hände, die bei der Messe über den Altar ausgebreitet waren, durch
ein himmlisches Feuer bis zu den Ellbogen verbrannt und vernichtet
wurden.
[7] Aus Anlass des buchstäblichen Lobgesangs der Bienen also, von dem 20
wir erklärt haben, dass die Bienen zum Ruhm des Leibes Christi erschienen
sind, wollen wir uns deshalb bemühen, auch etwas über das klangvolle
Loblied der Engel zu sagen. Ob aber das Loblied der Engel in der Heimat
erklingen wird, diese große Frage wird unter den Theologen erörtert.
Freilich weiß auch ich nicht, ob es im Himmel ein Loblied geben wird; 25
dennoch weiß ich eines, denn auch wenn man Gott keineswegs mit den
Engeln lobt, wie es einige wollen, kommt man wie aus Notwendigkeit
vielleicht in klangvollem Lobgesang zusammen, und dennoch werden sie
beides, sowohl das klangvolle als auch das geistige Lob, wahrhaftig nach

('Zur Rezeption und Deutung des Storches im Mittelalter s. BERLIOZ, Le bei oiseau ambigu,
OKUBO, Notre-Dame ou la fille du Diable sowie HÜNEMÖRDER, Art. „ Storch
 
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