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Thomas; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 2): Analyse, Edition, Übersetzung und Kommentar — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0806
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BUA 11,45

801

auf die Insel Patmos verbannt worden ist, damit er an demselben Ort ohne
Hindernisse die Apokalypse, das heißt: die göttlichen Visionen, sehen
konnte und zur Erbauung der Kirche eifrig niederschrieb, was er gesehen
hatte.
5 [2] Aber wir haben gelernt, dass es kurz vor unserer Zeit im Bistum Lüttich 5
einen gewissen Magister von äußerst heiliger Lebensführung gegeben hat,
der, nachdem er ein gewisses theologisches Werk begonnen hatte und ihn
der Klerus durch schwerste Verfolgungen behinderte, schließlich nach dem
göttlichen Willen an einen abgeschiedenen Ort versetzt wurde und dort das
10 begonnene Werk beendete, wobei sich ihm der Apostel Paulus offenbarte 10
und ihm das Lebensnotwendige verschaffte.1
Also sollen die Bienen der Gläubigen, denen Gott die Schätze der
Wissenschaft anvertraut hat, während sich der Tag einer an Verfolgungen
milderen Zeit zeigt, alle auf dem Feld der Schriften hervorfliegen und sich
15 dort vernünftig mit den Dingen befassen, die der Text vorgibt. Es folgt: 15

^Offenbar ist hier der Lütticher Priester Lambert le Begue (gest. um 1177), der in
zeitgenössischen Quellen und der einschlägigen Literatur oft missverständlich als „Gründer"
der Beginen von Lüttich charakterisiert wird, gemeint: So wird über Lambert nämlich auch in
der Vita der Lütticher Witwe Odilia (1165-1220) schon berichtet, dass sich ihm der Apostel
Paulus offenbart habe. S. dazu (mit Textvergleich) GREVEN, Anfänge der Beginen, S. 192-193
sowie für eine kritische Würdigung Lamberts SIMONS, Cities of Ladies, S. 24-34. Zu Beginen s.
auch Thom. Cantimpr. BUA 11,51,12.
 
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