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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0133
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1b. Armenordnung, kürzere Fassung

[13.] Es sindt ouch vier knecht verordnet unnd be-
stelt, die uff die obgemelten Meistere und pfleger
warten, das gelt, so den Armen mittgetheylt, inn die
vier theyl der Stat umb tragen unnd, wie inen be-
volhen, uberantworten sollen unnd ouch solch umb
tragen verwächsselen, also, wann einer ein wuoche
inn eim theyl, das der selb die ander wuoche inn dem
andern theyl umb tragen sol, uff das sie eim yeden
geben, das im verordnet ist.
[14.] Es sollent die obgemelten Nün pflegere, zuom
wenigsten alle vier wuchen ein mol oder so offt sie
guot bedunckt, für sich selbs inn der Armen lut hüser
gon, die selben unnd ire notturfft zuo erkunden unnd
erfaren, ob inen die knecht das almuosen geben, noch
dem und inen befolhen wurt, unnd wo sie befinden,

das einicher knecht das gelt nit uberlyfert, inn mos-
sen ime das bevolhen, solchs fürderlichen den Ober-
pflegern anzeigen unnd als dann der selb an sinem
lybe gestrofft werden.
[15.] Wo ouch die selben pfleger befynden, das sich
yemans mit der wüchenlichen sture, kranckheyt
oder ander sachen halb, nit betragen möcht, dem
mögen sie fürter sture oder hilff thuon noch irem guot
beduncken. So aber yemans solcher sture ge-
radten12, sich siner arbeit erneren oder sunst jung
gewachssen kynder hett, die ir bröttlin verdienen
möchten, oder sich sunst yemans ungeburlich hielt,
mit den selben zuohandelen, ye noch gestalt der sa-
chen, wie dann das inn der ordnunge, so daruber
gesetzt, alles vergriffen unnd beschryben ist.

12 Entbehren.

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